Kaffee

Frisch geerntete Kaffekirschen

 

Coffee – Kahawa – القهوة – Café – कॉफी – Caffé – Koffie – Cà phê

 

Geschichte

„Eine äthiopische Legende erzählt, dass die Ziegenherde des jungen Hirten Kaldi eines Tages auf kleine Bäume stieß, die diese leuchtend roten Kirschen trugen. Nachdem die Ziegen einige dieser Früchte gefressen hatten, waren sie ungewöhnlich munter. Auch Kaldi probierte davon und freute sich, dass er wacher war und während der Nacht seine Ziegen besser hüten konnte. Als Kaldi eines Tages einem Mönch von dieser außergewöhnlichen Frucht erzählte, wurde dieser neugierig. So aßen bald darauf alle Mönche im benachbarten Kloster Kaffeekirschen und genossen die belebende Wirkung während ihrer Nachtgebete.“

Eine andere Legende besagt, dass der Kaffee entdeckt wurde nach dem sich vom Feuer ein angenehmer Duft verbreitete. Das Feuer zum Kochen und Heizen wurde mit trockenem Dung der Weidetiere gemacht. Wenn diese Kaffeekirschen gefressen hatten, verbrannten die Bohnen später beim Feuer machen und erzeugten einen guten Geruch.

Nach welcher Legende der Kaffee entdeckt wurde ist umstritten.

 

Die Kaffeepflanze

  • Familie: Rubiazeen (Rotgewächse)
  • Gattung: Coffea
  • Varietäten: Coffea arabica und Coffea canephora (bekannt als Robusta)
  • Arten: etwa hundert Arten
  • Verbreitungsgebiet: verschiedene geographische Umgebungen (vulkanische Hänge in Guatemala, riesige Ebenen in Brasilien, enge Bergterrassen in Jemen, üppige Wälder in Äthiopien, monsunbeeinflusste Bergketten in Indien)
  • Wichtige Faktoren: Höhe, Temperatur, Niederschlag, Menge des Sonnenlichtes, Bodenbeschaffenheit
  • Idealbedingungen für die Kultivierung: im Tropengürtel zwischen 23° nördlicher und 25° südlicher Breitengrad
  • Weltmarktanteil: Coffea arabica 2/3 und Coffea canaphora 1/3

Arabica und Canephora (Robusta)

Coffea arabica

 

Coffee_Flowers_arabica

Arabica Blüten

Kaffeekirschen

Arabica Kirschen

ArabicaBohnen

Arabica Bohnen

  • 15. Jhd. Beginn des systematischen Kaffeeanbaus in Jemen (Arabien), dadurch Namensgebung Coffea arabica
  • Bis Mitte des 17. Jhd. Araber haben Monopolstellung im Kaffeeanbau
  • Geringere Koffeinmenge als Robusta Kaffee
  • Längliche Bohnen mit S-förmigen Schnitt
  • Beste Wuchsbedingungen bei ganzjährigen Temperaturen zwischen 15 und 24 °C
  • Reifezeit je nach Anbaugebiet zwischen 9 und 11 Monaten
  • Beste Qualität wird in hoch gelegenen Anbaugebieten unterhalb der Frostgrenze erreicht
  • Bei relativ niedrigen Durchschnittstemperaturen wachsen Kirschen langsamer und haben so mehr Zeit Aromen, feine Fruchtsäuren und Geschmack zu entwickeln

Coffea canephora/robusta

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Robusta Blüte Robusta Kirschen Robusta Bohnen
  • Bezeichnung „Robusta“, diese Kaffeepflanze ist robuster gegen Schädlinge, Hitze, Krankheiten
  • Herberes und würzigeres Aroma als Arabica
  • Kleinere Bohnen als Arabica Bohnen
  • Bohnen in der Regel mit geradem Schnitt, charakteristisches „Ohr“, Bohne ist nicht gleichmäßig oval
  • Beste Wuchsbedingungen im Flachland, da sehr kälteempfindlich
  • Reifezeit 6 bis 8 Monate
  • Verwendung als kräftige Espresso-Mischungen, selten als sortenreiner Robusta Kaffee

 

Von der Pflanze zum fertigen Kaffee

Ernte

  • Erste Erträge nach vier Jahren
  • Maximale Erträge nach acht Jahren
  • Rückgang der Ernteerträge nach ca. 20 Jahren
  • Eine Ernte pro Jahr, in den Tropen kann es zu zwei Blüteperioden im Jahr kommen (keine klare Trennung zwischen Regen- und Trockenzeit)
  • Ernteperiode dauert 10 bis 12 Wochen
  • Zeit- und Arbeitsaufwand ist abhängig von Erntemethode
  • Erntemethoden: Picking, Striping, machineller Ernte, Café do Terra und Selective pick

Beim „Picking“

Picking:

  • Einzelnes Pflücken der reifen Kirschen
  • Jeder Strauch wird etwa alle acht bis zehn Tage erneut geerntet
  • sehr zeitaufwendig, bringt hohe Qualität

Striping:

  • Alle Kirschen werden vom Ast gestrichen unabhängig vom Reifegrad
  • schnelle Methode, inhomogene Ernte
  • Späteres Sortieren ist notwendig

Maschinelle Ernte:

  • Einsatz von Erntemaschienen durch Bepflanzung + Topographie nicht möglich
  • Viele Fremdkörper (Ästchen, Blätter, Tiere) gelangen in Ernte, Sträucher werden häufig beschädigt
  • Einsatz dieser Methode nur für mindere Kaffeequalitäten

Cafè do Terra:

  • Gewinnen der Kaffeebohnen aus zu Boden gefallenen reifen Kirschen
  • Einsammeln dieser Kirschen, da Schädlinge angezogen werden
  • Nachteil: Kaffeekirschen sind überreif/bereits fermentrierte, Verarbeitung zu minderwertigem Kaffee

Selektiv pick:

  • Ernte durch Tiere, Arten wie der Luwak (Indonesische Schleichkatze) fressen Kaffeekirschen *Katzen fressen Kirschen eines bestimmten Reifegrades
  • Einsammeln der Bohnen aus Tierkot der Tiere
  • Bohnen verfügen alle über den gleichen Reifegrad, sehr persönliche Auslese

Aufbereitung

  • Vorkommen von zwei Verfahren der Kaffee Aufbereitung in Abhängigkeit der vorherrschenden Umweltbedingungen:
  1. Trockene Aufbereitung: In Gegenden mit Wassermangel
  2. Nasse Aufbereitung: in Gegenden mit viel Regen

1. Trockene Aufbereitung

  • Trocknung der frisch geernteten Kirschen in der Sonne unter ständigem Wenden
  • Wenden ist für eine gleichmäßige Trocknung wichtig und verhindert Schimmelbildung
  • Nach 3-4 Wochen Kirschen sind vollständig getrocknet, Restfeuchte etwa 12% (frische Kirschen bestehten zu 50 bis 60 % aus Wasser)
  • Maschinelles Entfernen des Fruchtfleisches, da Bohne sich darin befindet

2. Nasse Aufbereitung

  • Verarbeitung der frischen Kaffeekirschen muss innerhalb von 12 Stunden nach der Ernte erfolgen, sonst beginnt der Fermentationsprozess, der die Verarbeitung erschwert
  • Kirschen werden im Unterschied zur trockenen Aufbereitung entpulpt
  • Bohnen werden in Schwemmkanälen zum Entpulper geleitet und auf dem Weg von Fremdkörpern getrennt
  • Fruchtfleisch wird im Entpulper durch Quetschen oder Pressen von den Bohnen getrennt
  • nur reife Kirschen können entpulpt werden, daher ist eine sorgfälltige Vorsortierung notwendig

Bohnen nach dem Entpulpen

Pulped natural :

  • Trocknung des Kaffees nach Entpulpen
  • Fruchtfleischreste hängen noch an Bohnen, die Zucker an Bohnen abgeben
  • Kaffee hat ausgeprägte Süße

Semi-washed :

  • Mechanische Trennung entpulpter Bohnen von Fruchtfleischresten (mit Bürsten)
  • Abschließendes Abspülen

Fully-washed :

  • Vollständige Trennung entpulpter Bohnen vom Fruchtfleisch
  • Lagerung der Bohnen in Gärtanks (12 Stunden bis 4 Tage)
  • Durch Gärung Verflüssigung der Fruchtfleischreste, anschließendes Abwaschen
  • Fermentation im Gärtank bringt spritzig, fruchtigen Nuancen

Besondere Aufbereitung: Monsooning

  • Früher monatelanger Transport der Kaffeebohnen in Segelschiffen wird nachempfunden
  • Bohnen werden schwankender Luftfeuchtigkeit und Monsoonregen ausgesetzt
  • Diese Aufbereitung hat starken Einfluss auf den Geschmack
  • Lagerung des getrockneten Kaffees nach der Ernte bis zum Monsoon, bleibt in 12 bis 16 Monsoon Wochen in gut belüfteten Lagern

Trocknung

Der Kaffee trocknet auf Trocknungsnetzen

Sonnentrocknung:

  • Trocknungsuntergründe üben Einfluss auf Geschmack/Gleichmäßigkeit der Trocknung aus, Asphalt verändert Geschmack, Sandstein nimmt Feuchtigkeit auf und heizt sich wenig auf
  • Trocknung auf Netzen ermöglicht gleichzeitige Belüftung von unten
  • Kontinuierliches Wenden der Bohnen um Schimmelbildung zu unterbinden
  • Klimatische Bedingungen ermöglichen nicht immer eine natürliche Trocknung

Maschinelle Trocknung:

  • Trommeltrockner: Bohnen werden bei Temperaturen bis zu 40°C getrocknet

Achtung bei der Trocknung:

  • Ziel: Beibehalten einer Restfeuchte von 12%
  • Schimmelbildung bei zu feuchten Kirschen
  • Aromaverlust bei zu trockenen Kirschen

Mühle:

  • Schälen der trockenen Bohnen in der „Mühle“ bzw. im „Trocken-Beneficio“
  • Entfernen der Pergamenthülle

Reinigung und Auslese

  • Sortierung nach Dichte: Blasen eines Windes über die Bohnen auf einem Förderband, so dass nur Bohnen mit einem spezifischen Gewicht liegen bleiben
  • Sortierung der Bohnen nach Größe mit Hilfe einer Siebmaschine (Screening)
  • Einordnen der Bohnen aufgrund ihrer Größe (Klassifizierung)
    • Bezeichnung AA bedeutet in Kenia sehr groß
    • Bezeichnung Primara bedeutet in Brasilien sehr groß

Qualitätseinteilung:

  • Abstufung nach Fehlerpunkten
  • Fehleranalyse einer definierten Kaffeemenge
  • Zuordnung eines Grades/Types je nach Fehleranzahl, je kleiner der Grade desto höher die Qualität
  • Fehler sind Fremdkörper, unreife oder beschädigte Bohnen, Schädlingseinwirkungen
  • Qualitätsbeschreibungen:
    • EP „European Preperation“ erlaubt 12 fehlerhafte Bohnen in 100 g Rohkaffee
    • AP „American Preperation“ erlaubt 16 fehlerhafte Bohnen in 100 g Rohkaffee
    • SHG „strictly high grown“: Hochlandkaffee
    • SHB „strictly hard bean“: Langsames Wachstum der Bohnen, Hartwerden der Bohnen

Rösten

Beim Rösten laufen zahlreiche chemische Reaktionen ab:

  • Stärke wird in Zucker umgewandelt
  • Säuren werden gebildet und abgebaut
  • Feuchtigkeit wird verdampft
  • Veränderung der Zellstruktur

Stadien der Kaffeebohnen im Röstverlauf

Niedrigtemperaturröstung (Trommelröstverfahren bei CONTIGO):

  • Temperatur bleibt unter 230°C
  • Röstvorgang dauert etwa 20 Minuten
  • Abbau der schlecht bekömmlichen Chlorogensäure
  • Gleichmäßiges Rösten der Bohnen

High Heat Rösten (Angewandtes Industrieröstverfahren mit Zentrifugalröstern):

  • Temperaturen von bis zu 650°C
  • Röstvorgang: schnell und unvollständig, Bohnen sind außen stark geröstet, innen jedoch noch roh
  • Schlecht bekömmliche Chlorogensäuren bleiben in den Bohnen erhalten

Trommelröstverfahren

Vier Phasen des Trommelröstens

Fertig gerösteter Kaffee wird gekühlt

1. Homogenisieren: Anstieg der Temperatur auf 100°C, Bohnen haben gleiches Ausgangsniveau

2. Trocknung: Bohnen geben Wasserdampf und Chlorogensäuren ab, verlieren 10% ihres Gewichtes

3. Thermische Spaltung: (Eigentlicher Röstprozess)

  • Farbveränderung der Kaffeebohnen
  • Umwandlung der enthaltenen Proteine und reduzierten Zucker in Melantonine
  • Temperaturanstieg auf 200°C führt zur Erhöhung des Bohnen-Innendrucks und zur Ausdehnung der Bohne um 50-60%

4. Ausrösten:

  • Kaffeebohnen halten die Temperatur von 200°C
  • Häufiges Probeziehen ermöglicht Bestimmung des richtigen Zeitpunkts zum Röstabbruch
  • Veränderung der Bohnenoberfläche

5. Kühlung

  • Beendigung des Röstvorgangs durch sofortige Kühlung
  • Qualitätskaffees werden ausschließlich mit Luft gekühlt (Kühlung bei CONTIGO)
  • Einsatz von Wasser würde zur Beschleunigung der Kühlung führen, Folge wäre die Wasseranreicherung der Kaffeebohnen und die Gefahr des schnelleren Verderbens

 

Die CONTIGO Kaffees

Aus

  • Äthiopien – Kooperative OCFCU
  • Bolivien – Kooperative CIAPEC
  • Brasilien – Kooperative APROCEM
  • Honduras – Kooperative ASOPROSAN
  • Indien – Kooperative MASS
  • Kolumbien – Kooperative ANEI
  • Mexiko – Kooperative FEDESI
  • Peru – Kooperative APROCCURMA

 

Die Mischungen

CONTIGO Melange: Brasilien/Kolumbien/Bolivien

Wiener Melange: Mexiko/Bolivien/Äthiopien

 

Die Espressi

Espresso Arabica: Äthiopien/Kolumbien/Bolivien

Espresso Klassisch: Brasilien/Honduras/Indien

By Janina Lange on 1. Mai 2023 |

Montezuma

Montezuma

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Montezuma

Lieferkette

Handelspartner: Montezuma, Familienbetrieb
Funktion: Produzent
Struktur: eigene Produktionsstätte, verbundene Produktionsstätten
Handwelsweg: Export über NEST 

Von Sandona nach Goettingen

Sandona nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Produkte

Panamahüte (Sombreros)

Standort

Sandoná (ca. 520km südwestlich von Bogotá, Nähe Grenze Ecuador), Kolumbien – Entfernung von Europa: 9.700km

Gründungsjahr 1985

Geschichte

  • 1985: Gründung durch America Montezuma, Handwerk des Hutflechtens mit der Iracapalme durch eigene Mutter gelernt
  • Mäßige Verkäufe auf lokalen Märkten, Start der Messen in Bogota (Expoartesanias)
  • Hilfe durch Tochter Aide, Ausbau des Unternehmens
  • 2005: Start der Zusammenarbeit mit SAPIA, größter Kunde Montezumas, seitdem werden die Hüte auch exportiert
  • 2022: Die Pandemie Zeit mit seinen negativen wirtschaftlichen Folgen setzt SAPIA erheblich unter finanziellen Druck, infolgedessen wird die Firma an Investoren verkauft. Die neue Geschäftsführung legt ihren Fokus auf die Expansion der Einzelhandelsgeschäfte und der Exportbereich sowie die Koordination mit den Lieferantenwerkstätten werden ausgegliedert.
  • Die kleinen Herstellerbetriebe, wie Montezuma, stehen ohne Vermarktungsorganisation da, was den Handwerkern und Mitarbeitern große Geldsorgen und Zukunftsängste beschert.
  • 2023: Andrea Alvarez macht sich mit ihrer Dachorganisation NEST selbstständig und ist weiterhin die Brücke zwischen den kleinen kolumbianischen Herstellerbetrieben und den Kunden in Übersee

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2013

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 5 Vollzeit-FestangestellteMontezuma_3
  • Zusammenarbeit mit 5 Werkstätten und einigen Einzelflechtern
    • Produktionsorte: Bezirk von Nariño, Gemeinde von Consaca, Linares und Sandoná
    • Je nach Auftragslage sind bis zu 30 Personen beschäftigt

Arbeitsorganisation:

In der Hauptwerkstatt in Sandoná:

  • Fertigstellung der angelieferten, halbfertigen Hüte aus den Werkstätten (in Form pressen, kleiner Näharbeiten, Hutbänder anbringen)
  • Bezahlung: vereinbarter Stücklohn

Die externen Werkstätten und Einzelflechtern :

  • erhalten von Montezuma das Rohmaterial (je nach Design: gefärbtes Stroh, Hutformen/Umfänge, andere Elemente)
  • erhalten bei Bedarf finanzielle Unterstützung/Vorschüsse
  • Einzelflechter/innen produzieren in Heimarbeit
  • Bezahlung: vereinbarter Stücklohn
  • Ivan Montezuma besucht die Werkstätten mindestens 1x/Woche, macht die Qualitätskontrolle vor Ort

Hintergrundinformation:

  • Für die meisten Flechter/innen ist diese Tätigkeit ein Nebenerwerb neben ihren eigentlichen Arbeiten in der Landwirtschaft (z.B. bei der Kaffeeernte), oder im Haushalt

Vertrieb

  • 60% Inland
  • 40% Export (Deutschland)

Ziele

  • Entwicklung neuer Designs
  • Erhöhung der Arbeitsaufträge, um höhere Einkommen zu erwirtschaften

Besonderheiten

Darum arbeitet CONTIGO mit Montezuma: Die einwandfreie Qualität der Hüte überzeugt. Jetzt heißt es, so viele Menschen wie möglich mit Arbeit zu versorgen.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Montezuma verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

Montezuma_6In Überarbeitung 

  • Durchschnittsgehalt der Region: € 100
  • Gehalt bei Montezuma: € 140-160
    • Festangestellte Mitarbeiter/innen und Flechter/innen in den externen Werkstätten erhalten vereinbarte Stücklöhne
  • Wöchentliche Barzahlung

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 5,5 Tage/Woche

Transparenz

  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Sandoná (2015)

 

Länderinformation

Informationen über Kolumbien

Fotos

Montezuma_2 Montezuma_7 Montezuma_5 Montezuma_1

Montezuma_4   

By Janina Lange on 30. April 2023 |

Schals

 

aus Alpaka

Artikel: Alpaka

 

aus Bio-/Baumwolle

Hersteller

Material

  • Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus Samenhaaren gewonnen wird
  • Gehört zu den Malvengewächsen

Herstellungsprozess

  1. Ernte beginnt wenn die Fruchtkapseln aufplatzen und ein weißer Bausch herausquillt
  2. Mit Pflückmaschinen werden riesige Mengen auf einmal geerntet, vorher wird ein Entlaubungsmittel gesprüht (Geringhalten der Blätter-Verunreinigung)
  3. Baumwolle wird mit Pressen zu großen Ballen gepresst
  4. Mit den Stahlkämmen der Entkörnungsmaschine wird die Baumwollfaser von Kapselresten getrennt
  5. Baumwolle wird wieder zu Ballen geformt
  6. Spinnerei: Ballen werden zerpflückt und gereinigt
  7. Kardierungsmaschine: einzelne Fasern werden geordnet und zu Kardierbändern zusammengefasst
  8. Garn wird gefärbt und auf dem Webstuhl zu Stoffen gewebt

aus Seide

Hersteller

Material

  • Seide ist eine Eiweißverbindung (ähnlich menschlicher Haare)
  • Seide zeichnet sich durch ihren Glanz und ihre hohe Festigkeit aus und wirkt isolierend gegen Kälte und Wärme
  • Sie kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser einlagern
  • Auf Seidenstoffen werden besonders brillante Farben erzielt

1) Tussah-Seide

  • Tasar- (oder Tussah-) Seide ist eine Wildseide
  • Gewonnen aus den Kokons von Schmetterlingen der Art Antheraea mylitta, die Raupen ernähren sich nur von frischen Blättern, Anzucht und Füttern mit geerntetem Blattgut sind bei diesen Tussahseidenspinnern nicht möglich (im Gegensatz zu Maulbeerspinnern)
  • Pflege und Vermehrung auf ihren Futterbäumen (Serikultur)
  • Erhalt der Nahrungspflanzen ist ein elementarer Teil der Waldwirtschaft in den Bundesstaaten Bihar und Jharkand (Indien)
  • Die bäuerlichen Gemeinschaften legen eigene Pflanzungen an oder pflegen den Bestand an wild wachsenden Bäumen

2) Eriseide

  • Dichte, kurzfaserige Seide, haltbar und elastisch zugleich
  • Eriseide ist dunkler und schwerer, als andere Seidenarten und fühlt sich flauschig an
  • Sie stammt vom Eri-Seidenspinner, Samia cynthia ricini, eine vollständig domestizierte Seidenraupe
  • Der Name Eri ist abgeleitet vom assamesischen Wort era, das für den Wunderbaum steht, der Nahrungspflanze der Seidenraupen
  • Großteil der Eriseide wird als AHIMSA-Seide (= gewaltfreie Seide) gewonnen:
    • Ahimsa ist Sanskrit und meint wörtlich das Nicht-Verletzen.
    • Bei dieser Form der Seidenraupenzucht wird der Seidenfaden erst vom Kokon gehaspelt, nachdem der Falter aus ihm geschlüpft ist
    • Die Kokons sind durch das Ausschlüpfen des Schmetterlings beschädigt und der abhaspelbare Seidenfaden ist sehr viel kürzer
    • Gewinnung und Verarbeitung des Seidenfadens ist somit aufwändiger und teurer

Herstellungsprozess

  1. Seidenfaden ist abhängig von der Lage im Kokon:
  2. Äußerer Faden: weniger stabil und gröber
    Mittlerer Faden: fein und regelmäßig
    Innerer Faden: mittelfein und fest
  3. Je nach Spezies des Seidenspinners gibt es gelbe und weiße Seide
  4. Alle verarbeiteten Materialien kommen aus Vietnam
  5. Auskochen der Kokons im Nachbardorf
    Beim maschinellem Spinnen zeigt der Faden eine regelmäßiges Webbild, beim Handspinnen findet man öfter dichtere und losere Stellen
  6. Nach Färben und Waschen wird Material weich und anschmiegsam

Eigenschaften und Pflege

  • Empfindlich ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken
  • Wir empfehlen Handwäsche in lauwarmem Wasser mit einem milden Waschmittel oder Shampoo
  • Seifenreste können durch Schwenken in klarem Wasser
  • Etwas Essig im Schwenkwasser lässt die Farben wieder strahlen
  • Vor dem Aufhängen den Schal in ein Handtuch rollen und ausdrücken
  • Nicht wringen, nicht in den Trockner geben, Nicht heiß bügeln

 

aus Viskose

Hersteller

Material

  • Auch als Rayon bekannt
  • Ist eine synthetische Kunstseide aus Zellulose
  • Der Holzzellstoff wird mit Hilfe von verschiedenen Chemikalien bearbeitet, bis eine zähe (viskose) Masse entsteht
  • Die Masse wird dann durch brausenartige Drüsen in ein Spinnbad gepumpt, wo sie gerinnt und sich verfestigt
  • Diese Filamente werden zu einer Faser gesponnen, die dann weiter verarbeitet werden kann

Quelle: Contrado

Herstellungsprozess

aus Wolle

Hersteller

Atelier Lila (ehemals Lila Craft)

Material

  • Als Wolle werden die weichen, spinnfähigen Haare des Fells (im Gegensatz zum Deckhaar) vor allem der Schafe bezeichnet

Herstellungsprozess

  • Zeitdauer: 35-45 Tage (einfach Modelle) / bis zu 60 Tage (bei Extraverzierung, Bestickungen)

Produktion:

  • Fadenbildung (aus Baumwollballen)
  • Färben der Fäden, Zeitdauer abhängig von der Farbe
  • Jacquard-Webstuhl: Entwicklung der Reihen (schwierigster Prozess), Einordnen der Fäden (Länge und Breite wird genau definiert)
  • Anbringen der Franzen (werden vom ganzen Stück abgeschnitten – passiert alles in Handarbeit)
    Abschließendes Kochen aller Schals (in Weberei)
  • Zeitdauer einzelner Schals ist abhängig vom ganzen Prozess, durch Wartezeiten verzögert sich die Produktion manchmal auf 90 Tage

 

Fotos

Werkstatt Atelier Lila (ehemals Lila Craft)

By Janina Lange on 27. April 2023 |

Baumwolle

Baumwollprodukte

 

Hersteller

 

Material

Baumwollpflanze:

  • Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus Samenhaaren gewonnen wird
  • Gehört zu den Malvengewächsen
  • Zur Textilherstellung sind 4 Arten geeignet: Gossypium barbadense, arboreum, hirsutum,  herbaceum
  • Braucht viel Wärme und Feuchtigkeit (500 mm Niederschlag pro Jahr)
  • Nach der Blütezeit platzt walnussgroße Frucht auf, Sie birgt ca. 30 Samen auf denen sich bis zu 7000 Samenhaare befinden
  • Für Qualitätsbeurteilung ist Faserlänge entscheidend

Herstellungsprozess

  1. Ernte beginnt wenn die Fruchtkapseln aufplatzen und ein weißer Bausch herausquillt (ca. 8-9 Monate nach Aussaat)
  2. Mit Pflückmaschinen werden riesige Mengen auf einmal geerntet, vorher wird ein Entlaubungsmittel gesprüht (Geringhalten der Blätter-Verunreinigung)
  3. Baumwolle wird mit Pressen zu großen Ballen gepresst
  4. Mit den Stahlkämmen der Entkörnungsmaschine wird die Baumwollfaser von Kapselresten getrennt
  5. Baumwolle wird wieder zu Ballen geformt
  6. Spinnerei: Ballen werden zerpflückt und gereinigt
  7. Kardierungsmaschine: einzelne Fasern werden geordnet und zu Baumwollbändern zusammengefasst
  8. Aus den Bändern produziert die Spinnmaschine einen Garn
  9. Garn wird gefärbt und auf dem Webstuhl zu Stoffen gewebt

Ökologoischer Anbau

  • Fast generell handwerkliche Ernte
  • Verzicht auf Pestizide, Insektizide und Entlaubungsmittel
  • In der Regel Anbau von Mischkulturen und Fruchtfolgen um Nährstoffe im Boden besser zu erhalten
  • Umstellung auf Biobaumwolle dauert ca. 5 Jahre
  • Fairer Handel eine wichtige Zusatzleistung, da Entlohnung meist nach der Ernte erfolgt, kaum Geld während der Pflanzzeit

 

 

By Janina Lange on |

Lexikon

A

Acaciaholz

  • schnellwachsendes Nutzholz, oft in Alleen oder Anpflanzungen
  • Anbau in ländlichen Regionen der Philippinen
  • Färbungsmöglichkeit: von braun- bis hellbeige
  • elastisch, biegsam und sehr dauerhaft
  • gut drechsel- und polierbar
  • Farbunterschiede sind natürlich

Akkreditierung

  • Allgemeine Definition: Bestätigung durch dritte Stelle, die formal darlegt, dass eine Konformitätsbewertungsstelle die Kompetenz besitzt, bestimmte Konformitätsbewertungsaufgaben durchzuführen
  • In diesem Verfahren weist ein Unternehmen gegenüber unabhängiger Akkreditierungsstelle nach, dass es seine Tätigkeiten fachlich kompetent, unter Beachtung gesetzlicher sowie normativer Anforderungen und auf international vergleichbarem Niveau erbringt

Alpaka

  • Domestizierte höckerlose Kamele, die aus den südamerikanischen Anden stammen
  • Domestizierung bereits vor über 3.000 Jahren, Alpakas wurden als Lasttiere und wegen der Wolle gehalten und gezüchtet
  • Schur: einmal jährlich, Weiterverarbeitung der Rohwolle zu hochwertigem Alpakagarn
  • Faserertrag beim Scheren eines Tieres liegt bei 3 bis 6 Kilogramm pro Tier und pro Jahr (davon sind jedoch nur etwa 1 bis 3 Kilogramm nutzbar)
  • Alpaka-Faser ist eine weiche, seidig-glänzende Naturfaser (im Vergleich zur Schafswolle ist sie wärmer)

Amethyst (Edelstein)

  • Farbe: violett
  • Geschichte: Name aus dem griechischen amethein= dem Rausch widerstrebend. Soll vor Trunkenheit bewahren (auch Bacchusstein genannt). Talisman der Versöhnung, der Partnerschaft und glücklichen Ehe
  • Mineralogie: Quarz, Härte 7
  • Eigenschaften: Farbveränderung bei Erwärmung möglich
  • Reinigung: unter fließend Wasser, nicht in die Sonne legen

Anilinfärbung

  • steht für eine Färbemethode, die die Lederoberfläche nicht abdeckt
  • vorkommend bei offenporigen DDDM Rindsleder von CONTIGO
  • Begriff steht nicht für die verwendeten Färbemittel

Anilin-Leder

  • Anilinleder ist der umgangssprachliche Begriff für ein mit rein löslichen Farbstoffen hergestelltes Leder, das keine Abdeckung durch Deck- oder Pigmentfarbe aufweist
  • Die transparente Färbung erhält die natürliche Oberfläche mit dem sogenannten „Narbenbild“, d.h. die Sichtbarkeit der Haarlöcher und der gesamten Lederstruktur
  • Die Bezeichnung „naturbelassenes Leder“ hat sich nicht durchgesetzt, obwohl „Anilinleder“ nicht mit dem giftigen „Anilin“ gefärbt wird
  • Historisch entstand der Name ausgehend von den ersten synthetischen Farben, die auf der Basis von Anilin hergestellt wurden (Teerfarben bzw. Anilinfarben) und so ihre Verbreitung in der Lederherstellung gefunden hatten
  • Im weiteren Sinne werden mit Anilinfarben alle künstlich hergestellten organischen Farbstoffe bezeichnet

ARGE Weltläden

  • ARGE steht für: Arbeitsgemeinschaft der Weltläden in Österreich
  • Dachorganisation von 90 Weltläden und zwei Weltcafés in Österreich und deren Trägern/ Vereinen (Stand 2016)
  • Gründung: 1982, Sitz: Innsbruck (Österreich)

Aufgaben:

  • Verbesserung der Zusammenarbeit der Weltläden untereinander
  • Interessenvertretung der Weltläden gegenüber den Lieferanten/Importeuren des Fairen Handels
  • Öffentlichkeitsarbeit, Werbung für den Fairen Handel

Audit

  • lateinisch audire = hören; audit, er/sie/es hört; auch als Anhörung übersetzt
  • Bezeichnung für allgemeine Untersuchungsverfahren, die dazu dienen, Prozesse hinsichtlich der Erfüllung von Anforderungen und Richtlinien zu bewerten
  • Verwendung im Rahmen eines Qualitätsmanagements, Audits werden von einem speziell hierfür geschulten Auditor durchgeführt

AZO-Farbstoffe

  • Bilden zahlenmäßig die größte Gruppe der Farbstoffe
  • Synthetische Herstellung der AZO-Pigmente erzeugt kraftvolle Farben
  • AZO-Farbstoffe selber sind nicht gesundheitsgefährdend
  • Einige können unter bestimmten Bedingungen aromatische Amine freisetzen, die als krebserregend einzustufen sind
  • Diese aromatischen Amine können durch Speichel oder Schweiß gelöst werden und in den Körper gelangen
  • Auslösen pseudoallergischer Reaktionen sind möglich

  Verwendung

  • Färben von Wolle, Baumwolle, Zellwolle, Seide, Kunstseide, Hanf, Jute, Leinen, Ölen, Fetten, Wachsen, Stroh, Holz, Papier
  • Einzelne AZO-Farbstoffe sind als Lebensmittelfarben zugelassen
  • Rückgang der Verwendung der AZO-Farbstoffe
  • Verbot von denjenigen AZO-Farbstoffen, die erwiesenermaßen krebserzeugende Amine freisetzen können

 

B

Baobab = Affenbrotbaum

Batik

  • ursprünglich aus Indonesien stammendes Textilfärbeverfahren
  • Auftragen von Mustern und Verzierungen in Handarbeit mit flüssigem Wachs mit einem als Tjanting bezeichneten Werkzeug auf das jeweilige Gewebe (Baumwolle, Leinen, Seide, etc.)

BCS = BIO Kontrollstelle, Sitz: Nürnberg

Black Star (Edelstein)

BMZ = Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

 

C

Canvas

  • aus starkem Garn, dicht und fest gewebter Stoff, sehr strapazierfähig
  • Bezeichnung aus dem Englischen, bezieht sich auf historisches Segeltuch (ursprünglich waren Stoffe für Segeltuche meist aus reinem Hanf und Leinen, daher Ableitung des Wortes Canvas aus dem Lateinischen Cannapaceus = Cannabis, Tuch aus Hanf)
  • wird aus Naturfasern wie Baumwolle, Hanf, Leinen aber auch gemischt mit verschiedenen Chemiefasern wie Polyester hergestellt
  • wegen robuster Eigenschaften begehrt in der Textilindustrie, als Sonnensegel, Segeltuch, Bootssegel und in der Malerei als Leinwand

Capiz

  • zweischalige Perlenmuschel, die für Handwerk/Schmuck mit Kunstharz überzogen wird
  • gedeiht in großen Mengen um die rund 7.000 philippinischen Inseln herum (Name der Muschel leitet sich von der Provinz Capiz auf der Insel Panay ab)
  • wächst natürlich und wird nicht kultiviert
  • enthält nur wenig Muschelfleisch, das essbar ist, jedoch keine große Bedeutung auf dem Speiseplan der Bevölkerung hat
  • Wirtschaftliche Bedeutung: früher wurden Capiz-Muscheln zur Herstellung von Fensterscheiben genutzt (Schalen sind mehr oder weniger durchscheinend und stumpf weiß), heute hauptsächlich im Kunsthandwerk-Bereich

Carneol (Edelstein)

  • Farbe: orange, rotbraun
  • Geschichte: Im Altertum war der Carneol der wertvollste Schmuckstein, die rotbraune Art nannte man Sarder. Sie galt sowohl als blutstillend als auch als durchblutungsfördernd
  • Mineralogie: Härte 7, Variante des Chalcedon
  • Reinigung: unter fließend Wasser, kann in die Sonne gelegt werden.

CE-Zertifizierung

  • Name CE kommt ursprünglich von den Initialen der Europäischen Gemeinschaft (“Communauté Européenne“,  “Comunidad Europea“); seit 1994 ist CE „nur noch“ ein grafisches Symbol
  • Kennzeichnung besteht aus CE-Zeichen und 4-stelliger Nummer der beteiligten Prüfstelle
  • Gehört zu den sogenannten „EG-Zeichen“ (Europäische Gemeinschaft), Kennzeichnung nach EU-Recht für bestimmte im Europäischen Wirtschaftsraum frei verkehrsfähige Industrieerzeugnisse
  • Mit CE-Kennzeichnung bestätigt Hersteller, dass das Produkt den produktspezifisch geltenden europäischen Richtlinien entspricht
  • Hersteller eines technischen Produktes prüfen in eigener Verantwortung, welche EU-Richtlinien sie bei der Produktion anwenden und beachten müssen
  • Neben der CE-Kennzeichnung sind keine anderen Zeichen oder Gütesiegel zulässig, die die Aussage des „CE“ in Frage stellen können

Beispiel: Spielzeug 

  • Mit der CE-Kennzeichnung versichert der Hersteller, dass das Spielzeug den europäischen grundlegenden Sicherheitsanforderungen entspricht
  • Garantie, dass das Spielzeug keine Gefahren für Verletzungen und Unfälle (Erstickung,Verschlucken) darstellt
  • Verletzungsgefahr durch bewegliche Teile ist so gering wie möglich
  • Stoffe und Materialien beinhalten keine Stoffe, die schädlich für die Gesundheit sein können
  • Spielzeug ist nicht leicht entflammbar

Chrysokoll

  • Farbe: blaugrün mit Emailleschimmer
  • Geschichte: Name kommt aus dem Griechischen chrysós (Gold) und kólla (Klebstoff) in Anspielung auf eine ähnliche Substanz, die früher zum Löten von Gold verwendet wurde.
  • Mineralogie: Erz ( Kupfersilikat), Härte 2-4
  • Eigenschaften: wie Türkis, sehr empfindlich
  • Reinigung: s. Türkis

Citrin (Edelstein)

  • Farbe: Begehrteste Steine des Citrins besitzen klares, leuchtendes Gelb
  • Geschichte: Name abgeleitet vom Gelb der Zitrone, gehört zur Familie der Quarze
  • Minerologie: Härte 7 in der Mohs’schen Zehnerreihe und ist damit gegen Kratzer weitgehend unempfindlich

 

CONTIGO 

  • spanisch =mit Dir“
  • Führendes Fairtrade Konzept in Europa mit ausschließlich hauptamtlichen Mitarbeitern

Cotton = Englische Bezeichnung für „Baumwolle“

 

D

DDDM = Bezeichnung für Leder: Drum Dyed Dry Milled

  • Nur Häute der besten Qualitätsstufen werden zu DDDM verarbeitet
  • Mineralische Gerbung (Chrom III)
  • Oberfläche ist offenporig und zeigt alle „Lebenszeichen“ des Rindes
  • Der unterschiedliche Fettgehalt der Haut führt zu einer unregelmäßigen Aufnahme der Farben
  • Gefärbt wird in einer Trommel, so dass die ganze Haut mit dem Färbemittel in Kontakt kommt und die Farbe tief in die Poren dringen kann
  • Beim Milling werden die Häute mit Kautschukbällen in der Trommel weich geschlagen
  • Diese Leder sind besonders weich und geschmeidig
  • Keine besondere Pflege erforderlich

DEAB Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V.

  • Verband von Weltläden, Eine-Welt-Initiativen, entwicklungspolitischen Organisationen und Netzwerken in Baden-Württemberg
  • Gründung: 1975, Sitz: Stuttgart
  • Aufgaben:  Förderung der Mitglieder durch Information, Vernetzung, Fortbildung und politische Vertretung
  • Herausgeber der Zeitung „Südzeit- Eine Welt Journal“ (vierteljährlich)

Denim = Jeansstoff

Dicroglas (Dichroic-Glas)

  • Entwicklung der Raumfahrt-Industrie
  • Dichroic bedeutet, dass ein Gegenstand mehrere Farben hat, besonders wenn man ihn aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln ansieht
  • Ein und derselbe Gegenstand wird absorbiert und reflektiert auftreffendes Licht unterschiedlich

 

E

EFTA = European Fair Trade Association

  • Gründung: 1990, Sitz: Valkenburg aan de Geul (Niederlande)
  • Nichtregierungsorganisation, bestehend aus 10 Fairtrade Importeuren aus neun europäischen Ländern
  • Aufgabe: Unterstützung der Mitglieder und Förderung des Informationsaustauschs

Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.

  • Bayerischer Dachverband entwicklungspolitischer Gruppen / Einrichtungen, Weltläden und lokaler Eine Welt-Netzwerke
  • Gründung: 1999, Mitglieder: 158
  • Angebot von und Teilnahme an: Informations- und Bildungsveranstaltungen, Aktionen, Kampagnen und Lobby-Arbeit

Eine Welt Netz NRW e.V. 

  • Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen Nordrhein-Westfalens
  • Gründung: 1991
  • Einsatz für gerechten Interessenausgleich zwischen Nord und Süd, globalen Umweltschutz, fairen Handel, Demokratisierung, kulturelle Vielfalt, Einhaltung der Menschenrechte, zivile Konfliktlösung und Frieden

Entgraten

  • hierbei werden Grate entfernt
  • Grate sind scharfe, bei einem Bearbeitungs- oder Herstellungsvorgang entstandene Kanten, Auffaserungen oder Splitter eines meist metallischen Werkstückes

Erfurter Docht

  • Hohe Materialreinheit
  • Straffe Verzwirnung
  • Sehr gute Beurteilung weltweit

 

F

Faire Woche

  • vom Forum Fairer Handel organisierte Aktionswoche zur Förderung des fairen Handels in Deutschland
  • Seit 2001, wird jedes Jahr in der zweiten Septemberhälfte durchgeführt

FairHandeln

  • Fairtrade Messe in Stuttgart, seit 2008
  • Initiator: SEZ – Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg

Fair Trade Federation

  • Gründung: 1994, Sitz: Wilmington (Delaware, USA)
  • Zweck: Unterstützung von Organisationen im Fairen Handel, um die Marktchancen für Produkte kleiner Handwerker und Landwirte die vergrößern

Fairtrade Fragebogen

  • Alle Handelspartner bei CONTIGO müssen zu Beginn der Handelsbeziehung einen Fragebogen zu ihrem Unternehmen, ihrer Philosophie und Arbeitsweisen ausfüllen
  • Fragebogen wird vom CONTIGO Fairtrade Management ausgewertet und beurteilt, ob dieser Handelspartner gelistet wird
  • Fragebogen wird alle 2-3 Jahre aktualisiert
  • International auch SAR genannt (Self Assessment Report)

Fairtrade-Town 

  • Zertifikat, das von einer anerkannten Fair-Trade-Zertifizierungsstelle (in Deutschland von „TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der „Dritten Welt“ e.V.“, Köln) vergeben wird
  • Ziel: Förderung des Fairen Handels auf kommunaler Ebene
  • Erste Fairtrade-Town in Großbritannien: Garstang, Lancashire (2001)
  • für den Titel Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den Fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln

FLO = Fairtrade Labelling Organizations International

  • Dachorganisation für das Fairtrade Labels
  • Gründung: 1997, Sitz: Bonn (Deutschland)
  • FLO entwickelt eigene Standards für den Fairen Handel und vergibt über ihre nationalen Siegelorganisationen das Fairtrade-Siegel für Produkte, die gemäß diesen FLO-Standards zertifiziert werden

Forum Fairer Handel

  • Gründung: 2002, Sitz der Geschäftsstelle: Berlin
  • Ziele: Ausweitung des Fairen Handels, Koordinierung der Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen, effektivere Durchsetzung der Forderungen gegenüber Politik und Handel
  • Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit organisiert das Forum Fairer Handel jedes Jahr im September die „Faire Woche

Frosted Candle

  • Handgegossene Kerze
  • Hochwertiges Paraffin (hoher Schmelzpunkt: kein Rußen, kein Tropfen)
  • Hochwertiger Docht
  • Gefrostete Optik wird durch das Eintauchen in Wachs mit niedriger Gußtemperatur erzielt
  • Brennzeit ca. 10 Stunden

FSC (=Forest Stewardship Council)

  • Forstbetriebe werden gemäß den Richtlinien des FSC zertifiziert
  • Rainforest Alliance war maßgeblich an Entwicklung dieses Standards beteiligt
  • Durch die Zertifizierung soll gewährleistet werden, dass auch die forstwirtschaftliche Nutzung nachhaltig ausgerichtet ist und somit zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt und natürliche Ressourcen bestmöglich schützt sowie den örtlichen Gemeinden ein Auskommen sichert

FTP – Fairtrade in Progress (Fairtrade Klassifizierungen)

  • Interesse an den „10 Principles“
  • Bereitschaft zur eigenen Weiterentwicklung
  • Potential für Entwicklung
  • Potential zur Marktfähigkeit
  • Keine Kinderarbeit, keine Schuldarbeitsverhältnisse nach ILO Konvention
  • Keine Diskriminierung nach ILO Konvention
  • Saubere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Ansatz
  • Erste Bemusterung und Probebestellungen erfolgreich

 

FTA – Fairtrade Approved (Fairtrade Klassifizierungen)

Zusätzlich zu FTP Kriterien:

  • Abgeschlossene Bearbeitung des Eingangsaudits (Fairtrade Fragebogen= SAR)
  • Differenzierte und belastbare Kenntnisse des Produktionsumfelds
  • Erfüllung aller Anforderungen des Fairtrade Grundsatzvertrags (Basic Agreement)
  • Transparenz
  • Komplette, belastbare und überprüfbare Dokumentation
  • Gute und erprobte Handelsbeziehung
  • Langfristige Perspektive
  • Bei Bedarf: Unterstützung bei Design- und Produktentwicklung
  • Persönliches Kennen der Schlüsselpersonen

 

G

GfRS = Gesellschaft für Ressourcenschutz, Kontrollstelle für Bio Produkte

GIZ = Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH

  • Gründung: 2011 (durch Verschmelzung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Internationalen Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt) und dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED)), Sitz: Bonn und Eschborn (Deutschland)
  • Aufgaben: Angebot von Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, Energie- und Umweltthemen, Förderung von Frieden und Sicherheit

Granat (Edelstein)

  • Farbe: tiefrot, aber auch gelb, orange, braun (über 10 verschiedene Farbnuancen möglich)
  • Geschichte: Name bedeutet der “Körnige”, lateinisch: granum (Ähnlichkeit mit Körnern des Granatapfels). Im Mittelalter als Karfunkelstein benannt, wurde als Talisman und Schutzstein getragen
  • Mineralogie: Härte 7-7,5
  • Eigenschaften: unempfindlich, leicht zu verarbeiten, hohe Lichtbrechung, verträgt keine harten Stöße oder unsachgemäßes Erhitzen
  • Reinigung: unter fließend Wasser, kann in die Sonne gelegt werden.

Grundsatzvertrag (Basic Agreement)

Zu Beginn einer jeden Handelsbeziehung schließt CONTIGO mit allen Produzenten einen Handelsvertrag ab, der die Rechte und Pflichten beider Seiten regelt.

Hier verpflichtet sich CONTIGO zu einer fairen und angemessenen Preiszahlung an die Erzeuger, zur Vorfinanzierung (50% Anzahlung bei Bestellung), zu langfristigen Handelskontrakten, zu kostenlosen Beratungsleistungen für Kleinproduzenten, zur Transparenz der Handelswege und der Preisbildung.

Unsere Handelspartner in Übersee verpflichten sich zur Ächtung von Kinderarbeit und Zwangsarbeit, zur Ablehnung von Diskriminierung, zu angemessenen Lohnzahlungen an alle Mitglieder oder Mitarbeiter, zu menschenwürdigen und gesunden Arbeitsbedingungen, zur Transparenz und Bereitschaft zur Überprüfung.

 

H

I

ILO (Internationale Arbeitsorganisation, englisch: International Labour Organization, ILO; französisch: Organisation internationale du travail, OIT)

  • Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit dem Ziel der Förderung sozialer Gerechtigkeit sowie der Menschen- und Arbeitsrechte
  • Beginn der Tätigkeit am 11. April 1919 auf der Friedenskonferenz in Versailles
  • Ursprünglich entstanden als ständige Einrichtung des Völkerbundes mit dem Ziel der Sicherung des Weltfriedens auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit
  • Seit dem 14. Dezember 1946 Sitz in Genf
  • 185 Mitgliedstaaten
  • Aufgaben:
    • Weiterentwicklung internationaler Arbeitsstandards
    • Ausarbeitung rechtsverbindlicher Übereinkommen (Konventionen) sowie Empfehlungen an die Mitgliedstaaten
    • Themenschwerpunkte des Arbeitsrechtes sind Standards für Mutterschutz, Schutz von temporären Angestellten, Altersgrenzen für bestimmte Arbeiten
    • Insgesamt existieren bis heute 188 Übereinkommen und 198 Empfehlungen.
  • Mitglieder müssen regelmäßig Bericht erstatten

 

J

Jaspis (Edelstein)

  • Farbe: braunorange
  • Minerologie: Härte 7, Siliciumdioxid

K

Kaffee

  • SHG: Strictly High Grown (Pflanzung über 1300m Höhenmetern)
  • SHB: Strictly Hard Bean“, wie SHG, langsames Wachsen der Bohnen wegen der niedrigen Temperaturen, besserer Ausbau der Inhaltsstoffe
  • EP: European Preparation (weniger als 12 Defekte pro 100g, Defekte sind Steinchen, unreife Früchte), höchste Qualitätsstufe
  • AP: American preparation (weniger als 16 Defekte pro 100g)
  • NY2 (New York): 8 Defekte pro 300g zugelassen

Kanzashi

  • traditioneller Haarschmuck der japanischen Geisha
  • bestehend aus vielfältigen Blütenornamenten, die in einer speziellen Falttechnik aus Seidenquadraten hergestellt werden

Kette (Weben)

  • Beim Webprozess werden mindestens zwei Fadensysteme, die Kette (Kettfaden) und der Schuss (Schussfaden), rechtwinklig verkreuzt

Kisii-Speckstein

  • Speckstein aus der Region Kisii, im Südwesten Kenias
  • Eigenschaften: besondere Farbgebung und geringere Härte (im Vergleich zu Specksteinen aus Indien und dem Niger)
  • Material: Steatit

L

Lapislazuli (Edelstein)

  • Farbe: tiefblau mit hellen Quarzadern oder goldenen Pyriteinschlüssen
  • Geschichte: lateinisch: lapis=Stein, und arabisch azula=blau. Bis ins 19. Jhd wurde die Farbe Ultramarin aus zermahlenem Lapislazuli gewonnen.
  • Mineralogie: Härte 5,5-6, Gestein aus Diopsid und Lasurit (Schwefelgehalt bewirkt die blaue Farbe)
  • Eigenschaften: wegen geringer Härte säure- und sonnenlichtempfindlich.
  • Reinigung: in Meersalz, nicht in die Sonne legen.

Loktapflanze = Seidelbast

  • Pflanzen wachsen auf einer Höhe von 2.500 bis 3.500 Metern und werden bis zu 2 Meter hoch
  • Seit über 800 Jahren wird die innere Rinde (auch Bast genannt) der Pflanzen zur traditionellen Papierherstellung benutzt
  • Pflanzen regenerieren sich vollständig alle 6-8 Jahre
  • Ernste: zweimal jährlich (Januar bis Mai und September bis Oktober)

 

M

Mahagonigewächse

  • sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Seifenbaumartigen
  • vorwiegend Bäume und Sträucher, manche auch krautige Pflanzen
  • bei CONTIGO nur aus kontrollierter Plantagenwirtschaft
  • beliebtes Nutzholz, da sehr dauerhaft, wenig schwindend, extrem witterungsbeständig

Mimosaextrakte (Mimose)

  • Ursprung: Australien, Brasilien und Süd- und Ostafrika
  • Die Mimose ist ein  krautiger, bodennaher Halbstrauch, der verzweigte Stamm ist nackt bis borstig mit vereinzelten Stacheln Die lang gestielten Laubblätter sind doppelt gefiedert
  • Verwendung bei der pflanzlichen Gerbung

Mikron = Maßeinheit für Garn (Bestimmung der Stärke von Wollfasern, siehe Filz)

Mondstein (Adular) (Edelstein)

  • Farbe: milchig trüb mit bläulichem Schimmer
  • Geschichte: die Römer glaubten, er sei durch Mondschein entstanden. In der Antike Stein der Frauen, der Fruchtbarkeit und des Liebeszaubers
  • Mineralogie: Feldspatgruppe, Kali-Tonerde-Silikat, Härte 6
  • Eigenschaften: geringe Härte, kratzempfindlich
  • Reinigung: unter fließend Wasser, kann in die Sonne gelegt

Monitoring

  • Unmittelbare systematische Erfassung (Protokollierung)
  • Überwachung eines Vorgangs mittels technischer Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme
  • Zentrales Element: regelmäßige Durchführung der jeweiligen Untersuchungsprogramme, um anhand von Ergebnisvergleichen Schlussfolgerungen ziehen zu können

Mould = (übersetzt aus engl.) Gussform

 

N

Nappa-Leder

  • Grundlage sind Häute mittlerer Qualität mit weniger Volumen
  • sehr weich und anschmiegsam
  • Mineralische Gerbung wie DDDM
  • Färbung durch Aufsprühen der Färbemittel
  • Keine besondere Pflege erforderlich

Naturland– Verband für ökologischen Landbau e.V.

  • einer der größten ökologischen Anbauverbände mit über 53.000 Bauern weltweit
  • fördert den Ökologischen Landbau weltweit
  • versteht sich als zukunftsorientierter Verband: für Naturland gehören Öko-Kompetenz und soziale Verantwortung zusammen

NGO = Nichtregierungsorganisation / Non Governmental Organisation, zivilgesellschaftlich zustande gekommener Interessenverband

Nipponwachs

  • Wachs mit sehr hohem Schmelzpunkt (65°C)
  • tropft und rußt daher nicht

 

O

Obsidian

  • Farbe: schwarz, grau, braun, durchscheinend bis undurchsichtig
  • Geschichte: Bei den Griechen „Stein der Realität“, bei den Indianern „Schutz- und Fruchtbarkeitsstein“; war in Steinzeit als Schneidwerkzeug in Gebrauch, rituelle Opfermesser der Inka waren aus Obsidian. Name kommt von Obsius: Name des Finders in der Römerzeit.
  • Mineralogie: siliziumreiches Ergussgestein, vulkanisch, Härte 5-6
  • Eigenschaften: scharfkantig brechend

Opalmuschel (Perlmutt)

  • Farbe: schöne Transparenz und der Perlmuttglanz erinnern an einen Opal.
  • Geschichte: Übersetzung des mittellateinischen „mater perlarum“ – Mutter der Perlen
  • Mineralogie: Aragonitblättchen aus der Schaleninnenseite von Mollusken (Muscheln, Schnecken). In Peru: Seeperlmuschel, Härtegrad 3,5-4. Gleiche chemische Formel wie Perlen, aber höherer Wassergehalt, höhere Transparenz
  • Eigenschaften: säure- und schlagempfindlich

Onyx (Quarzgruppe)

  • Farbe: schwarz, weiß (oft gefärbt)
  • Geschichte: wichtigster Schmuck und Heilstein der Antike. Bei den Indios Schutzstein gegen Magie und Pest, bei den Griechen Liebesstifter
  • Manipulationen und Immitationen durch Achat im Umlauf
  • Mineralogie: Calcedon, Silikatgestein , Härte 6,5-7
  • Reinigung: unter fließend Wasser

Origami

  • japanisch von oru = falten und kami = Papier, die Kunst des Papierfaltens (traditionell aus einem quadratischen Stück Papier ohne Schneiden oder Kleben)
  • bereits seit dem 14. Jahrhundert in Japan beliebt, vorerst nur zeremonielle Faltungen/Figuren
  • Entwicklung auch in Europa, über Ägypten und Mesopotamien Verbreitung nach Spanien (16. Jahrhundert)
  • bekannteste Faltung: der Kranich

P

Pappmaché (auch Pulpe oder Papiermaché genannt, aus dem Italienischen auch Cartapesta)

  • Gemisch aus Papier und einem Bindemittel, meist Kleister, aus dem sich leichte, stabile, auch relativ große Plastiken, Skulpturen oder Masken gestalten lassen
  • Für die Herstellung werden in Stücke gerissenes Papier und Kleister zu einem zähen Brei vermischt
  • Nach Trocknung erhält dieser Brei eine gewisse Festigkeit
  • Pappmaché eignet sich daher gut zum Modellieren, braucht aber lange zum Trocknen und schrumpft stark

Pashmina

  • Bezeichnung für ein aus Kaschmir oder aus Kaschmir (70%) und Seide (30%) gefertigtes Tuch
  • Wort „Pashmina“ stammt ursprünglich aus einem persischen Dialekt und bedeutet „Wolle“ oder „aus Wolle gefertigt“ (persisch pashm = Wolle)
  • Es hat sich zunächst im nepalesischen und nordindischen Sprachgebrauch, später auch international als Bezeichnung für breit gefertigte Tücher durchgesetzt

Paisleymuster (in USA unter Namen Persian Pickles bekannt)

  • Bezeichnung für ein abstraktes, dekoratives Stoffmuster, das in seiner Grundform ein Blatt mit einem spitz zulaufenden, gebogenen Ende, in der Art eines großen Komma darstellt
  • Name geht auf schottische Stadt Paisley in der Region Strathclyde in der Nähe von Glasgow zurück
  • Paisley war im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Textilverarbeitungszentrum
  • Der Ursprung des Musters ist auf ein florales Motiv aus dem persischen Sassanidenreich zurückzuführen, das über die Mogule nach Indien gelangte
  • Soldaten brachten bei der Rückkehr aus der Kolonie Indien Cashmere-Schals mit Paisleymotiv nach Großbritannien.

PET-Flasche (Polyethylenterephthalat)

  • Kunststoff-Flasche, die für verschiedene Softgetränke genutzt wird

Peridot (Olivin) (Edelstein)

  • Farbe: lindgrün bis olivgrün, durchscheinend
  • Geschichte: Name aus dem griechischen: peridona = in Fülle geben
  • Mineralogie: Magnesium-Eisen Silikat, Eisenanteil bestimmt Intensität der Farbe, Härte 6,5-7
  • Eigenschaften: kratzempfindlich, säureempfindlich. Bei langanhaltender Sonnenbestrahlung kann er ausbleichen. Kein Stein für Fingerringe, da Kanten im Laufe der Zeit ausplatzen können.

 

Q

Quebrachoextrakte

  • Ursprung: Entnahme aus Bäumen aus Lateinamerika
  • Verwendung bei der Pflanzengerbung

 

R

Resin

  • Resin ist ein aus zwei Komponenten bestehendes Gießharz
  • Werden beide Komponenten in einer Form zusammengegossen, härten sie nach wenigen Minuten aus

Rohseide

  • leicht wattiger, unregelmäßiger, noppiger Seidenfaden
  • Entsteht aus Außenschichten, den Haltefäden des Kokons

Rosenquarz (Edelstein)

  • Farbe: rosafarbe bis hellviolett
  • Geschichte: Name seit dem 18.Jdh. bekannt, mystischer Stein, häufig für Rosenkränze und Gebetsketten verwendet
  • Mineralogie: Härte 7, Bestandteil von Pegmatiten

 

S

Sago = aus dem Mark besonders der Sagopalme gewonnenes feinkörniges Stärkemehl

Saftpack-Tasche = Einkaufstasche aus recycelten Getränketüten, aus den Philippinen

Schuss (Weben)

  • Beim Webprozess werden mindestens zwei Fadensysteme, die Kette (Kettfaden) und der Schuss (Schussfaden), rechtwinklig verkreuzt

Serpentin (Edelstein)

  • Farbe: oliv, gelbgrün bis moosgrün, oft geschlängelte Zeichnung, von der sich der Name herleitet „Schlangenstein“ (lat.Serpens – Schlange)
  • Mineralogie: basisches Magnesium-Silicat, Härte 2-5,5
  • Eigenschaften: säureempfindlich, weich, gut schnitzbar, Farbe und Zeichnung des Steins zeigt sich erst nach der Politur

SEZ Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg

  • Seit 1991, Sitz: Stuttgart
  • Ziele: Armutsbekämpfung, Schaffung von Zukunftsperspektiven in den Ländern des Südens
  • Aufgaben: Bildungseinrichtung und Servicestelle, Angebot von Dienstleistungen zur Stärkung und Förderung des entwicklungspolitischen Engagements, Schaffung und Ausbau von verschiedenen Netzwerken
  • Die größte von der SEZ initiierte Plattform ist die FAIR HANDELN – Internationale Messe für Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln

 

Shantiniketani-Technik

  • Diese Prägetechnik ist eine traditionelle Kunsthandwerksrichtung
  • Prägen des geglätteten, feuchten Leders in Handpresse mit handgefertigten Zinkgussformen
  • Aufhängen des Leders zur Trocknung
  • Auftragen der Grundfarbe mit Sprühpistole
  • Frauen bemalen eingeprägte Muster
  • Erneutes Polieren oder Rollen des Leders ermöglicht glatte, unempfindliche Oberfläche

Silberlegierungen

In Schmuck- und Geräteherstellung existieren vier Legierungen aus Silber und Kupfer.
Die Bezeichnung bezieht sich auf den Silberanteil auf 1000 Anteile Metall.

970er Silber: geringer Kupferanteil (30 Teilchen), leicht biegbar. Geeignet für Kaltverformungsarbeiten wie Treiben und Ziselieren. Farbe wie Feinsilber.

925er Silber: international als STERLINGSILBER bezeichnet, nach der altenglischen Währung. Farbe weicht geringfügig von Feinsilber ab. Hauptlegierung für die Schmuckverarbeitung, Münzen und Besteck. CONTIGO verwendet ausschließlich Sterlingsilber

835er Silber: relativ hoher Kupferanteil (165 Teilchen), gelblicher Farbton. Findet Verwendung in der Schmuckproduktion und in der Tafelsilberherstellung.

800er Silber: besteht zu 80 % aus Feinsilber und zu 20 % aus anderen unedlen Metallen (z.B. Kupfer), hoher Härtegrad, hohe Zugfestigkeit, günstigster Preis. Legierung findet verwendung bei Gußarbeiten, auch bei der Herstellung von Silberbesteck.

Speckstein

  • natürlich vorkommendes Gestein (bedeutende Vorkommen: Ägypten, Region um den Viktoriasee z.B. im Distrikt Kisii, Südafrika, Brasilien, China, Frankreich, Finnland, Indien, Italien, Kanada, Norwegen, Österreich, Russland, in der Schweiz und der Ukraine.
  • Hauptbestandteil: Talk (Steatit, Magnesiumsilikathydrat), nicht zu verwechseln mit Talg
  • geringe Härte (Mohshärte = 1) führt zu leichter Bearbeitbarkeit, gute Polierbarkeit
  • im Alten Orient, Ägypten, China und Skandinavien ein beliebter Natur- und Werkstein, der überwiegend zu Siegeln, Skulpturen und verschiedenen Haushaltsgegenständen wie Behältern und Kochgeschirr verarbeitet wurde
  • häufigsten Farben sind weiß, violett, rosa, grün, grau, schwarz, braun und blau, viele Farbabstufungen, mehrfarbig marmorierte Sorten möglich

Spondillus (Edelstein)

  • Farbe: orange bis violett, weiße Kalkstreifen
  • Geschichte: Bei den Inkas kostbares Material zur Verwendung bei religiösen Ritualen und Kultgegenständen, wertvoller als Gold
  • Material: Muschelkalk, ähnlich Perlmutt

 

T

Tagua

  • Samen der ca. 7 Meter hohen Palme Philetelas Microcarpas
  • Beheimatet in warmen Feuchtgebieten Ecuadors und Kolumbiens
  • Verwendung für Naturschmuck
  • früheres Material für Knopfherstellung

TransFair

  • Offizieller Vereinsname: Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der „Dritten Welt“ e. V. (gemeinnützig)
  • Gründung: 1992, Sitz: Köln
  • Ziel: Förderung der Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit, Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Produzentengruppen
  • Vergabe des Fair-Trade-Siegels an Importeure und Verabreitungsbetriebe, die die Fair Trade Standards einhalten
  • Weitere Aufgaben: Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Mitentwicklung und Vergabe des Goodweave-Siegels für Teppiche, Mitarbeit bei FLO (um bestehende Fairtrade-Standards zu verbessern)

Trommelrösten

  • Trditionelle handwerkliche Methode des Kaffeeröstens
  • Langsamer Temperaturanstieg auf 200°C innerhalb von 15-20min
  • Kontinuierliche Prüfung des Röstbildes
  • Senkung der Feuchtigkeit und der Reizstoffe durch schonende Erhitzung
  • Gewichtsverlust von 17 bis 20%, daher hochpreisig
  • Abkühlung der Bohnen durch Luftzufuhr

 

Türkis (Edelstein)

  • Farbe: himmelblau bis graugrün (blau entsteht durch Kupfer, grün durch Eisen)
  • Geschichte: heiliger Stein in vielen Kulturen, Glücksbringer und Talisman. Name aus der Zeit der Kreuzzüge, Türkis = Türkenstein. Die Indianer Nordamerikas sehen in ihm die Verbindung von Himmel und Erde
  • Mineralogie: Kupfer-Aluminium-Phosphat, Härte 5,5 – 6
  • Eigenschaften: Sehr empfindlich. Farbveränderung durch Licht, Kosmetika, Staub, Säuregehalt der Haut. Häufig werden Türkise im Handel mit Wachs behandelt oder mit Kunstharz versiegelt, um sie widerstandsfähiger zu machen.
  • Reinigung: in Meersalz reinigen, nicht in die Sonne legen

Tunnelbrennofen (siehe Kapula)

  • Brennofen mit Trolleyböden
  • Besonderheit: Einsätze kann man flexibel heraus- und hineinschieben (vorn hinein und hinten heraus)

Turmalin (Edelstein)

  • Farbe: sehr variabel, kann entlang der Längsachse eines einzelnen Kristalls variieren.
    Häufig kommen blaue, grüne, rote, rosafarbene, braune oder schwarze Varianten vor
  • Mineralogie: Härte von 7 bis 7,5

 

U

Ursprungsinfo = Hintergrundgeschichte über CONTIGOs Handelspartner werden auf kleinen Blättchen zum jeweils gekauften Produkt dazu gereicht

 

V

 

W

Walken

  • Ist die Verformung von Werkstoffen durch mechanisches Bearbeiten wie Kneten, Drücken oder Ziehen
  • Das Wort selbst stammt etymologisch von althochdeutsch walchan ,kneten‘

Weltladen Dachverband: Interessenvertretung von Weltläden und Aktionsgruppen, eingetragener Verein, in dem sich Weltläden selbst organisieren

Aufgaben:

  • Die Idee des Fairen Handels, die Weltläden und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bekannter und attraktiver machen
  • Ein klares und schlüssiges Bild von Weltläden und ihren Kriterien in der Öffentlichkeit schaffen
  • Weltläden als ”Fachgeschäfte des Fairen Handels” qualifizieren sowie ihre Arbeit systematisch verbessern und stärken
  • Die Weltladenarbeit unter sich verändernden entwicklungspolitischen Bedingungen weiterentwickeln

Weltläden in Hessen e.V. 

  • Seit 2008, Mitglieder: 44 Weltläden (Stand: Mai 2016)
  • Aufgaben: Angebote der Fair-Handels-Beratung, Fortbildungen, regionale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit für die hessischen Weltläden und deren Beratung

Weltladentag

  • politischer Aktionstag von Weltläden
  • findet am zweiten Samstag im Mai statt

WFTO = World Fair Trade Organization (Dachorganisation des Fairen Handels)

  • Gründung: 1989, Sitz: Culemburg (Niederlande)
  • globales Netzwerk von verschiedenen Organisationen des Fairen Handel (Produzentengruppen, -kooperativen, Importeure, Fair Trade Netzwerke, Institutionen)
  • Ziel: Verbesserung der sozialen Situation von benachteiligten Produzenten, Förderung der Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen des Fairen Handels

World Fair Trade Day 

  • politischer Aktionstag von Weltläden und anderen Fairhandels-Akteuren
  • findet am zweiten Samstag im Mai statt

WLP = Weltladen-Warenwirtschaftsystem (Software, Kassenprogramm), Betreuung durch easyWLP

 

X

 

Y

 

Z

Zertifizierung (von lat. „certe“ = bestimmt, gewiss, sicher und „facere“ =machen, schaffen, verfertigen)

  • Verfahren, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen nachgewiesen wird
  • Vergabe: meist zeitlich befristet von unabhängigen Zertifizierungsstellen
  • Kontrolle hinsichtlich bestimmter Standards
By Janina Lange on |

Hängematten & Hängesitze

Hängesitz

Hersteller

 

Material

Bei Exporsal und Isaac:

Bei COMVAL (ehemals Exportexa):

  • 75% Baumwolle (Recyclingfaser), 25% Polyester
  • handgeflochtene Aufhängeschnüre
  • Keine AZO-Farben

Herstellungsprozess

  1. Vorbereiten und Aufziehen der Kettfäden
  2. Richtiges Positionieren der Kettfäden auf dem Webstuhl
  3. Einziehen der Kettfäden durch die Kammlade (zum Anschlagen des Schussfadens) und die Schaftleisten (bewegliche Kämme, die die Kettfäden beim Weben heben und senken)
  4. Vorbereiten der Garnrollenund des Weberschiffchens für den Schuss (Querfäden)
  5. Weben mit langen Fußhebeln. Durch abwechselndes Treten werden die Schaftleisten auf und ab bewegt. Diese heben die Kettfäden an, so dass das Weberschiffchen mit dem Schussfaden hindurchgeschoben werden kann. Dann wird der Faden mit der Kammlade angeschlagen. Die Anzahl der Fäden und „Schlagkraft“ des Webstuhls bestimmen Hängemattendichte und ihre Stabilität
  6. Aufwickeln des fertigen Webstoffes auf den Warenbaum (Rolle), bis 200 m Stoff können mit einer Ketteach ca. 15 Tagen gewoben werden.
  7. Der fertige Stoff wird abgenommen, zugeschnitten und vernäht.

Pflegehinweis

  • maschinenwaschbar bei 30°C, sanft schleudern
  • nicht in den Trockner geben
  • Aufhängeschnüre nach dem Waschen entwirren und glatt ziehen

 

Geschichte

  • In prähispanischer Zeit: Urbevölkerung Lateinamerikas produziert Baumwolle und Indigo (tiefblauer Farbstoff aus der Indigopflanze)
  • Indígenas lehren Spaniern Färben der Fäden
  • Ursprung der Hängemattenproduktion: in Mesoamerika (Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica)
  • Vor 50 Jahren Produktionsbeginn der Hängematten
  • 1973: Start des Hängemattenexportes
  • Produktion von Hängesitzen folgt
  • Weberei ist eine der Haupteinkommensquellen der Region
  • Der spanische Ausdruck „Hamaca“ für Hängematte geht vermutlich auf ein Wort aus der Sprache des indigenen Tainovolkes zurück, das soviel wie „Fischernetz“ bedeutet. Es kann sich jedoch auch von dem Baum „Hamak“ ableiten, aus dessen Rinde früher Hängematten geflochten wurden.

 

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By Janina Lange on 20. April 2023 |

Seide

Haltung der Seidenraupe

Hersteller

 

Material

Atelier Lila (ehemals Lila Craft):

  • Rohseide, auch Dupion handgewebt, Taffetaseide handgewebt
  • Matkaseide aus der Khadir-Industrie
  • Handgewebt


Eco Tasar:

1) Tussah-Seide

  • Tasar- (oder Tussah-) Seide ist eine Wildseide
  • Gewonnen aus den Kokons von Schmetterlingen der Art Antheraea mylitta, die Raupen ernähren sich nur von frischen Blättern, Anzucht und Füttern mit geerntetem Blattgut sind bei diesen Tussahseidenspinnern nicht möglich (im Gegensatz zu Maulbeerspinnern)
  • Pflege und Vermehrung auf ihren Futterbäumen (Serikultur)
  • Erhalt der Nahrungspflanzen ist ein elementarer Teil der Waldwirtschaft in den Bundesstaaten Bihar und Jharkand (Indien)

 

2) Eriseide

  • dichte, kurzfaserige Seide, haltbar und elastisch zugleich.
  • stammt vom Eri-Seidenspinner , eine vollständig domestizierte Seidenraupe
  • Der Name Eri ist abgeleitet vom assamesischen Wort era, das für den Wunderbaum steht, der Nahrungspflanze der Seidenraupen
  • Großteil der Eriseide wird als AHIMSA-Seide (= gewaltfreie Seide) gewonnen:
    • Ahimsa ist Sanskrit und meint wörtlich das Nicht-Verletzen.
    • Bei dieser Form der Seidenraupenzucht wird der Seidenfaden erst vom Kokon gehaspelt, nachdem der Falter aus ihm geschlüpft ist
    • Die Kokons sind durch das Ausschlüpfen des Schmetterlings beschädigt und der abhaspelbare Seidenfaden ist sehr viel kürzer
    • Gewinnung und Verarbeitung des Seidenfadens ist somit aufwändiger und teurer

 

Herstellungsprozess

  1. Verpuppung der Raupen, Produktion der Seide in speziellen Drüsen im Maul
  2. Raupen legen Seide um sich herum, Bildung eines sogenannten „Kokons“
  3. Abwicklung des langen Seidenfadens des Kokons in einem Stück
  4. Zusammendrehung mehrerer Seidenfäden miteinander
  5. 3000 Kokons (1kg)ergeben 250g Seide
  6. Vrarbeitung zu einer glatten Textiloberfläche auf Handwebstühlen in kleinen Werkstätten und von Heimarbeiter/innen
  7. Kochen der Seide in Seifenwasser, um Seidenleim zu entfernen, Seidenfäden werden dünner, geschmeidiger und glänzender

 

Pflegehinweis

  • Die Seide niemals mit Parfum oder Deo besprühen
  • Keinem starkem Sonnenlicht aussetzen
  • Nie Entfernung einzelner Flecken mit Wasser, Spuren sind sichtbar im Material

Reinigen der Seide:

  • Einweichen der Seide 3-5 Minuten in lauwarmem Wasser
  • Niemals mit Bleichmittel waschen (milde Seife oder spezielles Seidenshampoo verwenden)
  • Dunkle Seide oder bedruckte Seide nur kurz in kaltem Handbad waschen (nicht einweichen!)
  • Stoff leicht hin und her bewegen (Nicht auswringen!)
  • Im nassen Zustand reagiert die Seide sehr empfindlich
  • Stoff mit kaltem Wasser unter Hinzugabe eines Teelöffels Wein-Essig ausspülen
    (zur Entfernung der Seifenrückstände)
  • Nicht in den Trockner geben, sondern Seide in ein trockenes Handtuch einrollen, um restliche Flüssigkeit zu entfernen (bei dunkler oder bedruckter Seide Handtuch mehrlagig verwenden)
  • Seide flach ausrollen und an den Ecken leicht geradeziehen
  • Immer von der Rückseite und nicht zu heiß bügeln, Seide sollte immer noch leicht feucht sein (nicht beim Bügeln besprengen)

 

 

By Janina Lange on 8. April 2023 |

Filzwaren

Haargummi

Haarschmuck

Was ist Filz?

  • Textiles Flächengebilde aus ungeordnetem Fasergut –> eine nicht gewebte Textilie
  • Filz aus Schafswolle (Wollfilz) ist ein Walk- oder Pressfilz
  • Wolle hat eine schuppenartige Oberfläche, deren mikroskopisch kleine Plättchen sich beim Walken dauerhaft ineinander verhaken
  • gereinigte, gekämmte, bis zum Vlies aufbereitete und eventuell gefärbte Rohwolle wird durch eine mechanische Bearbeitung (Walken) in einen festen Verbund gebracht –> Filz

Hersteller

Shirbandi

Material

100% Schafswolle

  • Herkunft der Wolle: Unsere Herstellerin bezieht ihre Wolle über einen Kardierbetrieb mit angeschlossener Spinnerei und Färberei in Kathmandu (beides haben wir schon einmal besucht).
  • Ursprung der Wolle: Neuseeland
  • Schafsrasse: Romney
  • KEIN Mulesing: in Neuseeland ist seit 2018 das sogenannte Mulesing verboten ! Eine dazugehörige Zertifizierung ist vorhanden und kann bei Bedarf angefragt werden.

Färbemittel: AZO – freie Farben aus der Schweiz importiert (Swiss Dyes)

Herstellungsprozess

  1. Die Schafswolle wird von den Kardier- und Färbebetrieben in der Stadt vorbereitet
  2. Das Kardieren dient dem Herauskämmen aller Schmutzstoffe und dem Auflockern der Wollfasern
  3. Die zentrale Filzwerkstatt Shirbandis in Sitapaila (westlicher Außenbezirk von Kathmandu) ist für das Nassfilzen zuständig
  4. Von der zugekaufte Wolle wird Lage für Lage in Streifen aufeinandergelegt, je nach Produkt, auch um eine Schablone herum
  5. Mithilfe einer Arbeitsmatte und mit Seife und Wasser wird solange mechanisch gerollt und gewirkt, bis die Wollfasern sich verdichten (Walken)
  6. Danach muss gewaschen und das Seifenwasser mit einer Trockenschleuder entfernt werden
  7. Die vom CONTIGO Verein finanzierte Solaranlage auf dem Dach, ermöglicht er das Wasser für das Filzen umweltfreundlich zu erhitzen
  8. Das Wechselspiel zwischen Filzen, Waschen und Schleudern kann bis zu 7 mal wiederholt werden.
  9. Nach dem letzten Waschgang werden die Filzprodukte in die richtige Form gebracht und auf dem Dach der Werkstatt in der Sonne getrocknet
  10. Im knapp 14 km entfernten Ort Sunakothi steht eine weitere Werkstatt Shirbandis, hier entstehen kleine Deko- und Schmuckartikel
  11. Es wird mit der Nadel, trocken, gefilzt und es werden alle Näh- und Stickarbeiten ausgeführt

Pflegehinweis

  • Ausreichend Auslüften und Entstauben
  • Handwäsche mit kaltem Wasser und Handwaschmittel/Shampoo
  • Nicht auswringen, Gefahr des Schrumpfens gegeben
  • Starkes Reiben vermeiden, da Wolle leicht verfilzt
  • Jedes Produkt kann in feuchtem Zustand durch Ziehen und Ausbeulen nachgeformt werden

Fotos

Herstellung von Filzprodukten, Shirbandi

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By Janina Lange on 25. März 2023 |

Capizdekorationen

Lotuskerzenhalter aus Capiz

 

 

Hersteller

 

Material

Capiz Shell24

  • Die Capizmuschel (Placuna Placenta) ist eine zweischalige Perlenmuschel
  • Die Capizmuschel gedeiht in großen Mengen um rund 7000 philippinischen Inseln herum
  • Sie wächst natürlich und wird nicht kultiviert
  • Sie enthält nur wenig Muschelfleisch, das essbar ist, jedoch keine große Bedeutung auf dem Speiseplan der Bevölkerung hat
  • Kunsthandwerklich verarbeitet wird die transparente Innenseite der Muschel
  • Bei einigen Produkten wird das Capiz von einem Metallreifen umspannt
  • Capizschmuck ist nickelfrei

 

Herstellungsprozess

Produktwissen Capiz (Stand 2012)

 

Pflegehinweis

  • Handabwaschbar mit warmem Wasser
  • Dekorationsartikel
  • Keine Unterlagen für uneingepackte Lebensmittel
  • Nicht schnittfest
  • Nicht spülmaschinenfest

Fotos

Produktionsprozess eines Capiz-Produktes

      

By Janina Lange on 28. Februar 2023 |

Capiz-Muschel

Capiz-Muschel
Quelle: Wikipedia

 

 

 

Produzenten

Allgemeine Information

Capiz-Flocken
Quelle: Wikinut

Namensursprung: Die Provinz Capiz (Filipino: Kapis) auf der Insel Panay, die zum Inselstaat der Philippinen gehört
Biologischer Name: Placuna placenta
Eigenschaften:

 

 

  • Zweischalige Perlenmuschel
  • Gewöhnlich um die 10 cm Durchmesser
  • Die Muschelschale wird bis zu 1 mm dick und lichtdurchlässig
  • Die innenseite der Muschelschale ist transparent und kann kunsthandwerklich verarbeitet werden
Vorkommen:

 

In den tropisch-warmen Küstengewässern der philippinischen Inselwelt, im Indischen Ozean, vom Golf von Aden bis Indien und im Chinesischen Meer
Wirtschaftlicher Nutzen:

 

  • Ursprünglich  zur Fensterfertigung als Scheibe
  •  Heute Nutzung zur Dekoration von Täfelungen, Lampenschirmen, Tabletts, Windspielen und Weihnachtsschmuck
Muschelbestand:

 

  • Eine Überfischung wird sorgfältig vermieden, da die Muscheln bei zu großer Reduzierung der Muschelbänke an andere Standorte abwandern
  • Staatliche Reglementierung der Ausfuhr

Verarbeitung allgemein

Waschen und Sortieren

 

  • Die Rohmuschel wird in Körben, meist von der Insel Negros, angeliefert
  • Sie kommt in 4 Größen und zwei Formen, flach oder gewölbt
  • Beim Sortieren wird das Material von grobem Schmutz und Sand befreit
 Stanzen

 

  • Der Muschelrand ist dünn und unregelmäßig, durch Ausstanzen erhält man ebene eine Scheiben
  • Die brüchigen Ränder des Materials sind Abfall
  • Stabile Rohmuscheln werden ungestanzt weiterverarbeitet
Reinigen & Säurebad

 

 

  • Die gestanzten Scheiben werden in großen Trommeln gründlich gewaschen und eingeweicht
  • Dann erfolgt ein kurzes Eintauchen in eine 10%ige Säurelösung, die Kalk und Schmutzreste löst
  • Das Säurebad wird für 3 Durchgänge genutzt, bevor die Abwässer in eine hauseigene Kläranlage fließen
  • Nach einem weiteren Waschgang, ist das Material fertig für die weitere Verarbeitung
By Claudia Specht on 1. Februar 2023 |