Gautam Handicrafts

Gründer Hari Gautam

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Gautam Handicrafts

Lieferkette

Handelspartner: Gautam Handicrafts, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Produktionsgruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Kathmandu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Produkte

Silberschmuck

Standort

Kathmandu, Nepal – Entfernung von Europa: 6.700km

Gründungsjahr 1998

Geschichte

  • 1998: Hari Gautam macht sich mit einem kleinen Handelsunternehmen für nepalesisches Kunsthandwerk selbständig, um seine Familie auf dem Dorf zu unterstützen
  • 2000 – 2005: Verkäufe auf dem lokalen Markt und an Kunden von Trekkingtouren
  • 2005: Beginn der Zusammenarbeit mit CONTIGO und Aufbau einer eigenen Silberschmuckwerkstatt mit 5 Silberschmieden
  • 2006: Erweitern der Schmuckproduktion, Anlernen von Frauen aus der Nachbarschaft in der Kettenfertigung
  • 2014: Bau eines Wohnhauses in Dhungedhara–Yerahity, Umzug der Kettenfertigung, jetzt unter Leitung von Ehefrau Indira . Die Silberschmiede (geleitet von Dipak Bishwokarma) wird ins dörfliche Umland nach Khahare nahe des Taudaha Lake verlegt (ca. 13 km südwestlich von Dhungedhara)
  • 2015: Das schwere Erdbeben beschädigt die Silberschmiede und zerstört Hari Gautams Heimatdorf im Kavrepalanchok District (kurz Kavre)
  • 2017: Umzug der Familie Gautam mit Schmuckproduktion ins Viertel Nayabazar, Khushibhu Kathmandu-
  • 2020/2021: Situation unter Corona:
    • monatelanger Lockdown behindert die Produktion, Silberschmiede kehren in ihre Heimatdörfer zurück (befürchten Lebensmittel-Versorgungsengpässe in der Hauptstadt Kathmandu), eingeschränkter Flugverkehr kann fertige Schmucklieferung nicht ausfliegen
    • Die Silberschmiede und die Endfertigung schrumpfen auf eine Rumpfbelegschaft
  • CONTIGO ist bis heute der einzige regelmäßige Kunde von Gautam Silberschmuck

Hari Gautams soziales Engagement:

  • 2004: Mitbegründer des  Kinderheimes PAORC „Poor and Orphan Children Relief Center“ einer Initiative nepalischer Bergführer
  • 2011: Umzug des Kinderheimes an den nordöstlichen Stadtrand Kathmandus, Bau des „Bottlehouse“: Hari Gautam trägt mit Spenden von 5% aus seinem Betriebsergebnis bei (bis 2016, da sich seitdem die Organisation PAORC in verbesserter finanzieller Lage befindet)
  • 2015: Nach dem schweren Erdbeben wird das PAORC „Bottlehouse“ unbewohnbar. Der CONTIGO Verein hilft beim Wiederaufbau und trägt zur Lohnzahlung der Schmiede und Erneuerung der Ausstattung bei
  • 2016: Finanzielle Unterstützung beim Aufbau der „Pragati Kiran English Secondary School“ im Ort Katunje Besi (im Kavrepalanchok District, ca. zwei Fahrstunden östlich von Kathmandu)

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2005

Unternehmensstruktur

Seit Anfang 2020 ist das Unternehmen auf eine Rumpfbelegschaft geschrumpft. Hari Gautam übernimmt die Koordination und Organisation aller Schmuckarbeiten, Beschaffung von Silber und Edelsteinen, Qualitätskontrolle, Verpacken, Versand. Hari wird von seiner Frau Indira unterstützt.

Arbeitsstätten und Arbeitsorganisation

  • Silberwerkstatt im Dorf Khahare nahe des Taudaha Lake:
    • Selbstständiger Silberschmied Dipak Bishwokarma. Er arbeitet mit seiner Frau und seinen Brüdern, die auch bei ihm wohnen.
    • Seit Anfang 2021 ist er Eigentümer des Wohnhauses mit Werkstatt und eigenem Ladenlokal. Fertigung von Ringen, Ohrschmuck und Perlenelementen aus Silber für Hari Gautam. Eine ganzjährige Beschäftigung kann nicht sichergestellt werden, daher wird auch Goldschmuck für den lokalen Markt gefertigt.
    • Anmerkung: der Subkaste / Clan der Bishwokarma gehören traditionell metallverarbeitende Berufe an, im alten Kastensystem wurden sie als Dalit, (Unberührbare) angesehen.

 

  • In der Schmuckfertigung in Kathmandu:
    • Privatwohnhaus im Stadtteil Nayabazar, Khushibhu Kathmandu. Im Gebäude sind ein Montessori Kindergarten, die Privatwohnung der Gautams und die Schmuckwerkstatt untergebracht
    • Indira Gautam und eine langjährige Mitarbeiterin Keshari Gautam
    • Bei Bedarf helfen bis zu 6 Frauen aus der Nachbarschaft mit
    • Haris Frau Indira koordiniert maßgeblich die Ketten- und Armbandfertigung und lernt neue Frauen an

 

Vertrieb

  • Fast 100% Export (Deutschland)
  • Lokaler Verkauf in einem Ladengeschäft in Khahare durch Dipaks Ehefrau

 

Ziele

  • Verbesserung der Produktqualitäten, Optimieren des technischen Know Hows

Besonderheiten

  • Seit Beginn der Zusammenarbeit fördert Hari die Silberschmiede beim Aufbau ihrer Eigenständigkeit durch Materialbeschaffung, Kalkulationshilfen, Hilfe bei der Vermarktung in Nepal. Ein Teil des Materials dürfen die Schmiede für ihre eigenen Arbeiten verwenden (seit 2020 nur noch ein Schmied s. o.)


Darum arbeitet CONTIGO mit Gautam:
Begeisterung für Gautams Silberschmuck. Sein soziales Engagement findet selten seinesgleichen. Neben den guten Arbeitsbedingungen für die Silberschmiede macht er sich für die Kinder Nepals stark. Schätzung seines Engagements für den Bau eines Kinderheims, einer Schule, von sanitären Anlagen für eine weitere Schule in seinem früheren Dorf, die Kraft geht ihm nicht aus. Er findet immer Möglichkeiten, seine Pläne umzusetzen.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Gautam Handicrafts verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Offizieller Mindestlohn (für Industriearbeiter): NPR 15.000/Monat (NPR= Nepalesische Rupien), Stand 2021
  • Lohn anderer Silberschmiede in Kathmandu: NPR 18.000 – 20.000 / Monat
  • Silberwerkstatt von Dipak:
    • Vereinbarte Stücklöhne, bei guter Auftragslage kann bis zu NPR 24.000 / Monat verdient werden.
    • Materialzuschüsse: der kalkulierte Materialbedarf wird um 10% erhöht: bei geringem Schwund und sorgfältiger Arbeit, können die Schmiede das überschüssige Material für eigene Arbeiten verwenden
    • Bei schwacher Auftragslage und da die Eigenaufträge von Gautam Handicrafts keine kontinuierliche Beschäftigung sichern: Materialdarlehen für Fremdaufträge.
  • Kettenfertigung im Haus:
    • Vereinbarte Stücklöhne, je nach Schwierigkeitsgrad
    • Barauszahlung am Ende des Monats
    • Bonuszahlungen an Feiertagen (ein Monatsgehalt zum größten Fest Nepals Dashain im Oktober)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Darlehensvergabe nach Bedarf, z.B. bei schwacher Auftragslage (siehe oben)

 

Transparenz

  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Kathmandu (2009, 2011, 2015, 2018)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland

 

Länderinformation

Informationen über Nepal

 

Fotos

Besuch in Kathmandu (2018)

Besuch in Kathmandu (2015)

 

Besuch Hari Gautam in Deutschland (Juni 2012)

Besuch Hari Gautam in Deutschland (Juli 2011)

Hari Gautam im Gespraech mit Ladeninhaberin Heike Eisenblaetter Hari Gautam Praesentation2 Hari Gautam Praesentation_Gruppenbild

Besuch des Kinderheims (2012)

Besuch in Kathmandu (2011)

Besuch des Kinderheims (2011)

Besuch in Kathmandu (2009)

Besuch des Kinderheims (2009)

By Janina Lange on 20. Dezember 2021 |

COMVAL (ehemals Exportexa)

Exportexa Team

Kurzporträt von CONTIGOs Partner COMVAL (ehemals Exportexa)

Lieferkette

  • Handelspartner: COMVAL S.A.S, Kleinbetrieb
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigener Produktionsbetrieb
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

 

Produkte

Hängematten und -sitze sowie Kissenhüllen aus Baumwolle und Polyester

Standort

Kolumbien nach Europa (Quelle: Google Earth)

Barranquilla, Kolumbien (ca. 1.000 km nördlich von Bogotá, direkt am Karibischen Meer) – Entfernung von Europa: 8.500km

Gründungsjahr 2004

Geschichte

  • 2004: Gründung von Exportexa (später COMVAL) mit drei Angestellten, Handelsunternehmen für Garne auf dem einheimischen Markt und den karibischen Inseln; damalige Kunden sind ortsansässige Handwerker, die Tischwaren und Hängematten in Handarbeit herstellen
  • 2006: Übernahme des Vertriebs und Export dieser Textilwaren, Ausweitung des Sortiments um weitere Heimtextilien
  • 2008: Anschaffung eigener Maschinenwebstühle und Aufbau der Produktion von Hängemöbeln, Mitarbeiterzahl steigt um 10 Personen
  • Bis 2018: Anpassung und Vergrößerung des Produktionsbetriebs
  • 2018: Zusammenlegung der beiden Produktionshallen, Kauf neuer Webstühle, Überholung der alten Fertigungsanlagen im Betrieb
  • 2019: Ausweiten des Heimtextilsortiments für Hotels, Gastronomie. In Folge: Umstrukturierung des Unternehmens
  • Ende 2019: Ausgliederung der Hängemattensparte an das Tochterunternehmen COMVAL, Heimtextilsortimente weiterhin bei Exportexa
  • 2020/2021: Situation unter Corona:
    • 2020: monatelanger, landesweiter Lockdown hemmt Produktion, dank offizieller Arbeitserlaubnis und Hygienevorkehrungen kann in begrenztem Umfang weiter produziert werden. Mitarbeiter/innen von außerhalb haben aber Probleme, wegen eingeschränktem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit zu gelangen.
    • 2021: im April sind auch COMVAL Mitarbeiter/innen mit Covid-19 infiziert, zudem mussten (Material-) Zuliefererunternehmen wegen hoher Infektionszahlen ganz schließen, Ausgangssperren zwischen 18 Uhr abends und 5 Uhr morgens verzögern die Produktionsprozesse
    • Trotz Pandemie ist der Kundenkreis gewachsen, sodass die Produktionskapazitäten vergrößert und in drei neue Webstühle investiert wurde

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2017

Darum arbeitet CONTIGO mit COMVAL: Ein engagiert geführtes Familienunternehmen mit viel Herz für seine Mitarbeiter und für traditionelle Handwerkskunst. Die Produkte des Pioniers für Hängemöbel aus recycelter Baumwolle bestechen durch einmalige Designs und Qualität.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Geschäftsführerin: Zaide Salebe, ebenfalls zuständig für: Akquise neuer und Betreuung bestehender Kunden, Koordination zwischen Bestellungseingang und Produktion, Export fertiger Aufträge
  • 34 Mitarbeiter (12 Frauen, 22 Männer)
    • 32 Mitarbeiter/innen in der Produktion beschäftigt
  • Bei Groß- und Sonderaufträgen werden zusätzliche Arbeiter/innen beschäftigt

Arbeitsorganisation:  

  • Produktion der Hängematten, Hängesitze und anderen (Heim-) Textilien:
    • 1. Produktionsschritt: Weben der Stoffe:
      • An Spinnmaschinen wird das Garn zur gewünschten Stärke verzwirbelt
      • Die Kette wird nach definiertem Design von Hand aufgefädelt (durch spezielle Lochführung, Dauer: ca 4-6 Stunden)
      • Maschineller Webprozess zu festen Stoffbahnen, die anschließend zu Ballen gewickelt, zur zweiten Fertigungshalle transportiert werden
    • 2. Produktionsschritt: Fertigstellung der Hängemöbel in Handarbeit
      • Qualitätskontrolle und Zuschnitt der angelieferten Stoffballen zu Hängematten,  Hängesitzen usw.
      • Je nach Bestellung: Verzwirbeln der losen Kettenfäden zu „cadejos“ (gedrehte Zöpfe als Verbindung zwischen Hängemattenstoff und Aufhängeschnüren)
      • Knüpfen und Anbringung der Aufhängung durch männliche Mitarbeiter an Gestellen
      • Erneute Qualitätskontrolle und Verpackung
  • Verwendete Materialien
    • Polycotton: Gemisch aus recycelten Baumwollfasern (75%) und Polyester (25%). Die Baumwollfasern stammen aus Reststoffen der Bekleidungsindustrie
    • Das Holz der Stäbe stammt von regionalen Plantagen und wird unter Konzession der Regierung geschlagen. Die Plantagen werden nach strengen Kriterien mit einem Wiederaufforstungszertifikat ausgezeichnet

Vertrieb

  • 75% Export (Frankreich, Spanien, Deutschland, Großbritannien, Japan, Martinique, Kanada, Niederlande)
  • 25% Inland, überwiegend an Touristen

Ziele

  • Suche nach einem Kooperationsunternehmen in Übersee zur Stärkung der Exportsortimente. Ziel: Anschaffung leistungsfähiger Webstühle für neue Webmaße und Stoffdesigns in Jaquardtechnik
  • Wo es möglich ist: Umstellung auf umweltschonende Materialien

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

COMVAL verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Gesetzlicher Mindestlohn: COP 1,014,980.00 / Monat (COP= Kolumbianischer Peso), inkl. Transportpauschale, entspricht ca. US$ 252 (Wechselkurs, Stand November 2021)
  • Durchschnittlicher Lohn bei COMVAL: überdurchschnittlich
    • Ungelernte Arbeiter: US$ 270-300/Monat
    • Angelernte Arbeiter: US$ 300 – 550/Monat, abhängig von der Tätigkeit
    • Jährliche Anhebung aller Löhne um die prozentuale Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns (2019: 4% / 2020: 6%)
  • Alle Mitarbeiter erhalten ein Festgehalt
  • Auszahlung des Gehalts 14-tägig in bar oder per Banküberweisung
  • Bonuszahlung:
    • Nachtschichten werden mit 35% extra vergütet
    • Kleine Vergütung für die/den „Mitarbeiter/in des Monats“
  • COMVAL leistet für seine festangestellten Mitarbeiter/innen die gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungen:
    • Zahlung des 13. Monatsgehalts  („cesantía“): dieser wird Anfang des Jahres direkt in einen staatlichen Pensionsfond eingezahlt, der/die Mitarbeiter/in erhält die Zinsen (12%) ausgezahlt
    • Zahlung des 14. Gehalts / Urlaubsbonus („prima de servicios“)
    • Anfahrt zur Arbeitsstätte wird bezahlt
    • Überstunden werden nach gesetzlichen Vorschriften vergütet, sowie wird ein kostenfreies Essen gestellt

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag (bei Großaufträgen auch 10 Stunden)
  • 3 Pausen für Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack
  • 5 Tage/Woche (bei Großaufträgen auch 6 Tage)

Soziale Leistungen: 

Für alle festangestellten Mitarbeiter/innen zahlt COMVAL in folgende gesetzliche Versicherungen ein:

  • Die Mitarbeiter/innen sind über die Krankenversicherung EPS versichert
  • Rentenversicherung: Arbeitgeber zahlt 12% , Arbeitnehmer zahlt 4% vom monatlichen Bruttolohn ein
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bei Unfällen und während des Mutterschutzes entsprechend der gesetzlichen Regelungen
  • Bezahlter Urlaub (20 gesetzliche und religiöse Feiertage, plus 15 Tage Erholungsurlaub)
  • Für alle Mitarbeiter/innen zahlt COMVAL in eine Berufshaftpflichtversicherung ein
  • COMVAL zahlt auf den Gesamtbetrag seiner Gehaltskosten die verpflichtenden Sozialabgaben an:
    • den nationalen Berufsbildungsdienst SENA (Servicio Nacional de Aprendizaje, hier sind 2021 keine Zahlungen fällig, da der Betrieb einen Auszubildenden für eine gewisse Zeit aufnimmt),
    • die nationale Familienhilfsorganisation ICBF (Instituto Colombiano de Bienestar Familiar) und
    • an diverse Familienerholungswerke (Cajas de Compensación Familiar)
  • Verschiedene Teambuilding-Maßnahmen, gemeinsame Feste, u.a. zum Internationalen Frauentag, Mutter- und Vatertag, Weihnachten

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt
  • Arbeits- und Sicherheitskleidung wird gestellt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Persönliche Besuche in Barranquilla (2017)

 

Länderinformation

Informationen über Kolumbien

 

Fotos

Besuch bei Exportexa (später COMVAL) 2017

   

By Janina Lange on 6. Dezember 2021 |

Afrikiko

Besuch bei Afrikiko 2008

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Afrikiko

Lieferkette

  • Handelspartner: Afrikiko, Kleinunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte, verbundene Produktionsgruppen
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Deko- und Geschenkartikel aus Speckstein

Standort

Tabaka (ca. 30 km südwestlich von Kisii-Stadt, im gleichnamigen County), Kenia – Entfernung von Europa: 6.000km

Tabaka nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Tabaka nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Gründungsjahr 1996

Geschichte

  • 1994/1995: GTZ–Mitarbeiter (heute GIZ) entdeckt das künstlerische Potential des kenianischen Specksteinhandwerks. Er bittet Muriuki Njeru (Informatiker) um seine Unterstützung bei der Einführung dieser Produkte auf dem deutschen Markt
  • 1995: Gründung von Afrikiko durch Muriuki Njeru mit Firmensitz in Berlin, erste Messeauftritte
  • 1995: CONTIGO lernt Afrikiko kennen und ist damit der erste Kunde des neu gegründeten Unternehmens
  • 1996: Afrikiko beginnt seine Arbeit in Tabaka, Kisiiregion, mit sechs Familien in der Specksteinproduktion (22 Personen sind eingebunden)
  • 1996-1997: Strukturaufbau durch Muriuki vor Ort, Einstellung eines Managers, Einstellung von drei Mustermachern (Daniel, Shem, Moses)
  • 1995-2003: Schleppende wirtschaftliche Entwicklung
  • 2002: Muriukis Frau Dagmar beendet ihre Tätigkeit als Sozialpädagogin und übernimmt die Verkaufsleitung bei Afrikiko
  • Ab 2003: Schwerpunktsetzung auf innovative Designs, verbesserte Produktqualität, neue Farben und Formen. Das von Dagmar Schwarz entwickelte Specksteinherz wird ein internationaler Erfolg
  • Ab 2004: Gewinnung neuer Kunden, Eintreffen großer Bestellungen
  • 2005/2006: Das Specksteinhandwerk in Tabaka boomt durch die große internationale Nachfrage. Wachsende Konkurrenz, erfolgreiche Produkte von Afrikiko werden von anderen Unternehmen in Tabaka kopiert
  • 2006/2007: Muriuki verlagert Lebensmittelpunkt nach Kenia, weitere Umstrukturierung des Unternehmens, Einstellung einer eigenen Designerin
  • 2. Hälfte 2007: Dramatische politische Unruhen in Kenia, vor allem in der Region Kisii. Ausfälle in der Produktion, wirtschaftlicher Einbruch
  • Ab Mitte 2008: Stabilisierung der politischen Lage.  Greta Herbst (CONTIGO, Designerin) besucht Afrikiko in Kenia, einen Monat Workshop mit den Designern vor Ort zur Entwicklung neuer Produktlinien
  • 2009: Aufschwung bei Afrikiko, große internationale Aufträge. Afrikiko firmiert den für die Produktion zuständigen Betriebsteil in Kenia um in Tarazo
  • 2009 Tarazo wird Mitglied bei KEFAT (= Kenyan Federation for Alternative Trade)
  • 2010: Auflösen der Zweigstelle in Nairobi. Alle Abläufe (Administration, Produktion und Versand) werden in Tabaka zusammengeführt
  • Ab 2010: Verstärktes Einarbeiten von Frauen in traditionellen Männertätigkeiten (Färben, Gravieren, Meißeln)
  • 2014: Verlegen der Steinmetzarbeiten direkt zu den unterschiedlichen Steinvorkommen. Errichten von zentralen Unterständen für die folgenden Produktionsschritte. Bessere Kontrolle aller Schritte
  • 2017: Das feste Team in Tabaka und Nairobi wächst auf 26 Personen an
  • 2020:
    • März: schwierige Auftragslage, große Exportaufträge werden storniert oder zurückgehalten, ausstehende Zahlungen nicht geleistet. Alle 46 Angestellte werden dennoch ohne Gehaltseinbußen weiterbeschäftigt.
    • Mai bis Juli: Afrikiko ist der einzige Betrieb in Tabaka, der noch Beschäftigung bietet, Arbeit unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Die hohen Außenstände müssen mit privaten Rücklagen finanziert werden. Einführen der 5 Tage- statt 6 Tagewoche wegen der reduzierten Auftragslage.
    • Oktober: langsame Rückkehr der Exportkunden, dennoch insgesamt ein hoher Umsatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahr.
  • 2021: Wegen der Corona Pandemie haben etliche Mitarbeiterinnen Afrikiko verlassen, weil sie für die Kinderbetreuung während des Lockdowns zuständig waren; andere sind in die Nähe ihrer Verwandten gezogen, oder haben die Gelegenheit genutzt, um sich beruflich neu zu orientieren.

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 1996

Darum arbeitet CONTIGO mit Afrikiko
Mit Afrikiko verbindet uns die längste Handelspartnerschaft unserer Firmengeschichte. Für beide Seiten war sie die allererste Erfahrung mit einer Containerbestellung. Heute ist Afrikiko wichtigster Arbeitgeber für die Specksteinhandwerker in Tabaka. Über die Jahre hat sich neben der geschäftlichen, eine freundschaftliche Beziehung gebildet. CONTIGO konnte in gegenseitigem Austausch zur Produktentwicklung beitragen und seit Beginn jährlich mindestens eine Großbestellung aufgeben. An Afrikiko schätzen wir die sozial-verantwortliche Arbeitsweise in Tabaka, die ständige Bereitschaft zur Optimierung der Arbeitsprozesse, die Ausrichtung auf Qualität und Innovation. Die Bereitschaft zu hoher Transparenz in allen Unternehmensbereichen.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter/innen:

  • 14 Festangestellte in Tabaka und 1 Festangestellte in Nairobi
    • Betriebsleitung: Geschäftsführung Muriuki Njeru
    • Zentrale Arbeitsbereiche: Verwaltung, Qualitätskontrolle, Produktionsmanagement, Produktentwicklung, Lagerung, Versand, Export, Supervision
    • Einstellungsvoraussetzung: höherer Schulabschluss oder Bachelor
    • Festgehälter
  • Ganzjährige Zusammenarbeit mit bis zu 500 Handwerker/innen in Tabaka, aufgeteilt in:
    • 120-150 Schnitzer (darunter eine Frau)
    • 140 Handwerker in den Bereichen Waschen und Schmirgeln (3 Männer, 137 Frauen)
    • 80 Färber (32 Männer, 48 Frauen)
    • 60 Graveure (56 Männer, 4 Frauen)
    • Stücklohnabrechnung
  • Zusammenarbeit mit 8 externen, selbstständigen Werkstätten
    • Für Specksteinprodukte (4)
    • Für Holzprodukte (4)
    • Ausgewählte Produkte, Qualitätskontrolle bei Afrikiko in Tabaka
    • Stücklohnabrechnung

Arbeitsorganisation:

  • Gründliche Ausbildung der Handwerkerteams vor Zuteilung eines Auftrags
  • Afrikiko stellt Rohmaterialien, Werkzeug und Zubehör
  • Täglicher Kontakt der Supervisoren zu den Handwerksgruppen
  • Anlieferung der fertigen Schnitzarbeiten durch die Sprecher der Handwerkergruppen (8 Gruppen) zur Qualitätskontrolle. Abnahme oder Nacharbeit, wenn erforderlich
  • Regelmäßige Absprachen der verschiedenen Supervisoren zu den Fortschritten laufender Aufträge

Arbeitsstätten:Afrikiko_Waschen

  • Hauptgebäude mit Büros für Verwaltung, Ausbildung neuer Handwerker/innen, Produktentwicklung, Lager, verpacken
  • Offene Werkstätten (Unterstände) in der Nähe des Hauptgebäudes für alle Arbeitsschritte nach Herausarbeiten der Rohformen: feine Schnitzarbeiten, Waschen, Schmirgeln, Färben, Gravieren
    • Überwiegend Gruppenarbeiten, Spezialisierung auf einen Arbeitsschritt. Teams finden sich eigenständig zusammen, bestimmen eine/n Gruppensprecher/in
    • Jede Station hat eine Aufsichtsperson (Kontrollperson), die jedes einzelne Produkt prüft, bevor es zur nächsten Station geht
    • Verdienst in den Gruppen: Stücklohn (siehe unten „Faire Bezahlung“)

Produktionsablauf:

  1. Schnitzen der Grobformen in der Nähe der Steinvorkommen im Umland von Tabaka: überwiegend Männer (und eine Frau), höhere Bezahlung, da körperlich sehr anstrengend
  2. Kontrolle und Transport zu Afrikiko
  3. Nacharbeiten der Grobformen, feine Schnitzarbeiten
  4. Waschen und Schmirgeln (mit Schleifpapieren) in mehreren Durchgängen. Sehr sorgfältige Ausführung für den späteren Farbeauftrag nötig
  5. Sonnentrocknung
  6. Farbauftrag (Textilfarben)
  7. Designen der Endprodukte: Gravieren von Mustern, Wörtern, Motiven
  8. Polieren der Oberflächen mit Wachs

Die Handwerker suchen sich aus, ob sie in den zentralen Teams oder von zu Hause aus arbeiten. Mütter mit kleinen Kindern bevorzugen die Arbeit von zu Hause aus.

Vertrieb

  • 100% Export (Deutschland, USA, Italien, Großbritannien, Griechenland, Kolumbien, Finnland, Norwegen, Australien, Schweiz, Neuseeland)

Ziele

  • Eröffnung eines Sozialzentrums mit folgenden Aktivitäten:
    • Kinderbetreuung an den Nachmittagen
    • Hausaufgabenraum
    • Computerunterstütztes Lernen
    • Kinderbücherei
  • Entstehung weiterer Unterstände, um Mitarbeiter/innen vor Sonne und Regen zu schützen

Besonderheiten

  • Afrikiko legt großen Wert auf die private Fürsorge in den Familien, Übernahme der kompletten Krankenversicherungskosten für Angestellte; kostenlose Basisversorgung im örtlichen Krankenhaus für Handwerker: Afrikiko ermutigt alle, diese Möglichkeit auch zu nutzen
  • Afrikiko kann allen Handwerker/innen eine ganzjährige Beschäftigung bieten
  • Überdurchschnittlich hohe Stücklöhne im Specksteinhandwerk
  • Stärkung der Frauen bei Afrikiko durch Arbeit in besonderen Verantwortungsbereichen (Qualitätskontrolle), Vergabe von Führungspositionen, Ausbildung in bislang männerdominierten Arbeitsbereichen (Gravieren)

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Monika Herbst (CONTIGO) zu Besuch bei Afrikiko 2008

Afrikiko verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Bei Afrikiko arbeiten die unterschiedlichen Volksgruppen Kenias zusammen: Luo, Kisii, Kikuju

Angemessene Bezahlung

  • Entlohnungssystem bei Afrikiko:
    • Festangestellte Mitarbeiter/innen erhalten monatliches Festgehalt
      • Angestellte erhalten zwischen KSH 40.000 – KSH 45.000/Monat, je nach Verantwortungsgebiet
    • Handwerker/innen werden pro Stück bezahlt
      • Dieser Stücklohn ist abhängig vom Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad und wird vorher gemeinsam ausgehandelt und vereinbart
      • Bonuszahlung am Ende des Monats bei guter Arbeit: 9% des Auftragswertes wird als Bonus an das Team ausgezahlt
  • Monatliche Lohnzahlung per Überweisung, alle Angestellten und Handwerker/innen haben ein eigenes Konto
  • Alle Beschäftigten (Angestellte, Handwerker, Zulieferer) erhalten am Jahresende eine Gewinnbeteiligung (wird umsatzabhängig ermittelt)
  • Festangestellte Mitarbeiter/innen erhalten zudem:
    • Bei Überstunden: Erhöhung des Gehaltes um 30%
    • Urlaubsgeld (1 Monatsgehalt)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 2 Pausen (Frühstück, Mittag)
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Afrikiko_Polieren

Für die 14 festangestellten Mitarbeiter/innen gilt:

  • Einzahlung von Beiträgen in die Krankenversicherung NHIF (Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je die Hälfte; in der Corona Pandemie 2021 werden Beiträge von der Regierung subventioniert)
  • Einzahlung von Beiträgen in die Rentenversicherung NSSF (Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je die Hälfte; in der Corona Pandemie 2021 werden Beiträge von der Regierung subventioniert)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Bezahlter Urlaub (26 Tage)
  • Zieht ein/e Mitarbeiter/in nach Tabaka, zahlt Afrikiko den Umzug
  • Wohn- und Schlafmöglichkeiten werden zur Verfügung gestellt (aktuell für 5 Mitarbeiterinnen, die von außerhalb Tabakas kommen)

Für Festangestellte, sowie für Handwerker/innen auf Stücklohnbasis gilt:

  • Finanzielle Unterstützung (in Form von zinslosen Darlehen)
    • Bei der Schulbildung für die Mitarbeiterkinder
    • Bei besonderen Familienereignissen (Beerdigung, längere Krankheitsphasen, Operationen)
    • Besondere Notfälle – nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung
  • Teambuilding Maßnahmen: 1x jährlich findet eine große Feier für alle Mitarbeiter/innen bei Afrikiko statt. Afrikiko hat außerdem eine eigene Fußballmannschaft

Bildungsangebote:

  • Erste Hife Kurse
  • Kontinuierliche Schulung in allen Arbeitsbereichen des Handwerks
  • Alle neuen Mitarbeiter/innen erhalten ein intensives Einarbeitungstraining

Arbeitssicherheit:

  • Arbeitskleidung und Schutzausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe, Mundschutz) wird von Afrikiko gestellt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Tabaka (2008, 2017)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied bei:
    • Kenyan Federation for Alternative Trade (KEFAT)

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Afrikiko (Stand 02/2018)

 

Länderinformation

Informationen über Kenia

 

Fotos

Besuch bei Afrikiko 2017

Afrikiko_Waschen_2 Afrikiko_Steinabbau Afrikiko_Schnitzer Afrikiko_Grobschnitz Afrikiko_Gravur Afrikiko_Feinschnitzen         

Bilder aus 2008

By Janina Lange on 24. November 2021 |

Victori

Malou - Gründerin der Holzwerkstatt

Malou – Gründerin der Holzwerkstatt

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Victori

Lieferkette

Handelspartner: Victori Arts & Crafts
Funktion: Produzent
Struktur: eigene Produktionsstätte
Handelsweg: Import via KINTA/NL

Produkte

Sortimente aus Acaciaholz

Standort

Stadt Bayambang in der Provinz Pangasinán auf der Insel Luzon, Philippinen – Entfernung von Europa: 10.000km

Philippinen nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Gründungsjahr 2017

Geschichte

  • Maria Lourdes de la Cruz Endriga, genannt Malou, ist schon seit 15 Jahren in der Holz verarbeitenden Produktion tätig; zuletzt war sie Produktionsleiterin bei einer Holzwerkstatt, die seit vielen Jahren mit der holländischen Fairtrade Organisation Kinta zusammenarbeitet
  • 2017: Kinta ermutigt Malou und ihren Ehemann Bobby, ihre eigene Werkstatt aufzubauen; dazu ziehen sie in die holzreiche Provinz Pangasinán und modernisieren ein altes Hühnerfarmgelände
  • 2021: Investitionen in die Werkstattgebäude, Dächer werden erneuert

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2018

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Geschäftsführerin: Maria Lourdes de la Cruz Endriga, genannt Malou
  • 36 Vollzeitmitarbeiter/innen (7 Frauen, 29 Männer), die wechselnd in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt werden
    • In der Produktion: 7 Frauen, 23 Männer
    • In der Qualitätskontrolle: 4 Männer
    • In der Verwaltung: 2 Männer

Arbeitsumgebung:

Alle Produktionsschritte werden aus Qualitätsgründen auf dem Betriebsgelände, teils in offenen Unterständen, ausgeführt.

Die Ausstattung und die Produktionsabläufe in den einzelnen Abteilungen wurden sicherheitsgeprüft.

Vertrieb

100% Export (Deutschland, Holland)

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTP = Fairtrade in Progress (Fairtrade Handelspartner in Entwicklung), Neugründung, ein Besuch vor Ort hat noch nicht stattgefunden

 

Fairtrade Aspekte

Victori verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn in der Region Ilocos / Provinz Pangasinán: PHP 350-500 / Tag, abhängig von der Unternehmensgröße (PHP = Philippinischer Peso)
  • Löhne bei Victori:
    • Ungelernte Arbeiter: PHP 356-500Tag
    • Angelernte, qualifizierte Arbeiter: PHP 500-700/Tag
    • Mitarbeiter/innen in der Verwaltung und Qualitätskontrolle erhalten Festgehälter
    • Mitarbeiter/innen in der Produktion erhalten Stücklöhne
  • Wöchentliche Barauszahlung
  • 13. Monatsgehalt
  • Bonuszahlungen
    • Wöchentliche Wertung der gelieferten Qualität, die/der Beste erhält PHP 500
    • Nach fertig gestellten Lieferungen
  • Überstunden werden nach den gesetzlichen Regelungen vergütet (an Werktagen: + 25%, an Feiertagen: + 30%)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • Reguläre Pausen für Snacks und Mittagessen
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Bezahlter Urlaub (15 Tage im Jahr)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Einzahlung in die Krankenversicherung (Philhealth)
  • Einzahlung in die Renten- und Arbeitslosenversicherungen (SSS)
  • Kostenlose Unterbringung
  • Bei neuen Mitarbeitern: Erstattung von Umzugskosten und bei Bedarf Barvorschüsse
  • In Notfällen: Vergabe von Vorschusszahlungen für familiäre Belange
  • Für ein nettes Betriebsklima: Geburtstagskuchen, Sommerfest, Weihnachtsfeier

Arbeitssicherheit:

  • Bereitstellung von Arbeits- und Sicherheitskleidung (z.B. Gesichts- und Atemmasken, Handschuhe, Sicherheitsbrillen) werden gestellt
  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Regelmäßige Besuche in Bayambang durch die holländische Fairtrade Organisation Kinta

 

Länderinformation

Informationen über Philippinen

By Janina Lange on 16. November 2021 |

Calypso

Logo

Calypso Firmenlogo

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Calypso

Lieferkette

  • Handelspartner: Calypso, Kleinunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte, verbundene Handwerker
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Santiago de Chile nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Schmuck aus Glas und Silber

Standort

Santiago de Chile, Chile – Entfernung von Europa: 12.200km

Gründungsjahr 1998

Geschichte

  • 1995: Marcela Cofre Salinas, von Beruf Landschaftsgärtnerin, entdeckt ihr Faible für Glasschmuck und beginnt mit einer kleinen Produktion im Hinterhof einer Schuhmacherwerkstatt
  • 1998: Nach dem Schließen der alten Betriebsstätte, offizielle Gründung von Calypso durch Marcela und ihren Mann Oscar Munoz. Glaskunst wird zum Haupterwerb der Familie
  • Vergrößerung des Unternehmens, Zusatzumsätze durch eigene Verkaufsstände
  • Inlandsmarkt sehr schwach, Calypso beginnt Export
  • 2004: Calypso und CONTIGO lernen sich kennen
  • 2005: Bezug eines neuen Werkstattgebäudes
  • Seit 2009: regelmäßige Teilnahmen an internationalen Messen, um neue Kunden zu gewinnen
  • 2010: Krisenjahr: Erdbeben, Umsatzeinbruch, Kostenanstieg
  • März 2011: Umstrukturierung und Verkleinerung des Unternehmens um die Hälfte
  • Seit 2011: Mitglied der World Fair Trade Organisation (WFTO), starke Vernetzung mit anderen chilenischen Fairhandelsorganisationen
  • Oktober 2015: Organisation und Teilnahme an der ersten chilenischen Fairhandelsmesse, um Fair Trade in Chile weiter zu bewerben
  • 2019: Calypso verkleinert Produktion und Belegschaft erneut. Das Betriebsgebäude wird an Green Glass, Unternehmensgründung von Marcela’s Sohn vermietet
  • 2020: Calypso wird auf das Gründerehepaar reduziert, große wirtschaftliche Einbußen durch die Auswirkungen der Corona Pandemie. Marcela Cofre verstärkt ihre Aktivitäten für den Aufbau eines Fairtrade Netzwerkes in Chile, um Kleinproduzenten einen Markt für ihre Handwerksprodukte zu eröffnen.
  • 2021: Erweiterung des Sortiments um Keramikprodukte (Geschirr und Schmuck)

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2004

Darum arbeitet CONTIGO mit Calypso: Kleiner, aber sehr netter Direktkontakt, auch nach der erneuten Verkleinerung des Betriebs überzeugt Calypso durch seinen qualitativ gut gearbeiteten und kreativen Schmuck. Calypso ist dem Konzept des Fairen Handels stark verbunden, Marcela Cofre baut als Präsidentin der Chile Association of Fairtrade ein nationales Netzwerk von Handwerkern und Unterstützern auf.

Unternehmensstruktur

In der familieneigenen Betriebsstätte sind 2 Unternehmen untergebracht, Calypso und Green Glass (gegründet von Marcelas Sohn Oscar) Die Betriebsausstattung wird von beiden Unternehmen genutzt.

Seit 2020 ist das Betriebsgebäude komplett an Green Glass vermietet, Mitarbeiter von Calypso wurden teilweise übernommen. In der Glasschmuckproduktion von Calypso arbeitet nur noch das Gründerehepaar Marcela Cofre und ihr Mann Oscar (senior) sowie Master Miguel Casas (Glasbearbeitung, in Teilzeit). Die Tochter Paloma hilft beim Aufbau eines eigenen Onlineshops für Verkäufe auf dem inländischen Markt.

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Gründereherpaar Marcela Cofre und Ehemann Oscar (senior)
  • Teilzeitangestellter: Master Miguel Casas (für die Glasbearbeitung)
  • Externe Zusammenarbeit:
    • Werkstatt von Don Renato Varas (mit einem Angestellten), Silberarbeiten, Familienbetrieb
    • Auftragsvergabe zum Zusammenstellen von Halsschmuck an Sonia und Romina (alleinerziehende Mutter, 2 Kinder) in Heimarbeit. Für beide ist die Kettenherstellung ein Nebenerwerb zu anderen beruflichen Tätigkeiten
    • Seit 2021 Zusammenarbeit mit zwei externen Töpfern Jorge Rosales aus der Stadt Pomaire (ca. 60 km südlich von Santiago de Chile) und David Gomero, sowie einem weiteren Töpfergehilfen

Vertrieb

  • 95% Export U.S.A. (Souvenirshops von Kreuzfahrtschiffen), Deutschland, Frankreich. In 2020 gab es keine Aufträge von den Kreuzfahrt-Betreibergesellschaften in den USA, da alle Touren eingestellt waren.
  • 5% Inland durch Webshop und Messeteilnahmen

Ziele

  • Stärkung des Fairen Handels in Chile
  • Aufbau eines Netzwerkes von kleinen Handwerksbetrieben zur Vermarktung ihrer Produkte national und international durch gemeinsame Messeauftritte
  • Eröffnung eines gemeinsamen Ladengeschäfts für Mitglieder des Fairtrade Netzwerkes in einem renommierten Kaufhaus in Santiago de Chile

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Calypso verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Keine Angestellten ab 2020, nur das Gründerehepaar ist noch beschäftigt
  • Auftragsarbeiten außer Haus werden nach Aufwand in Stücklohn bezahlt

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 9 Stunden/Tag (8.30-17.30 Uhr)
  • Mittagspause
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Keine Angestellten ab 2020, nur das Gründerehepaar ist noch beschäftigt

Transparenz

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Santiago de Chile (2008, 2012)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied von:
    • WFTO (World Fair Trade Organization) seit 2011

 

 

Länderinformation

Informationen über Chile

 

Fotos

Besuch bei Calypso 

By Janina Lange on 31. Oktober 2021 |

Exporsal

Exporsal bedeutet Exportaciones Salvadoreñas

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Exporsal

Lieferkette

Handelspartner: Exporsal
Funktion: Produzent und Koordinator
Struktur: Koordination der Gewerke bei umliegenden Webern, eigene Endfertigung
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

San Salvador nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Produkte

Standort

San Salvador, El Salvador – Entfernung von Europa: 9.900km

Gründungsjahr 1974

Geschichte

  • 1974: Gründung von Exporsal (Exportaciones Salvadoreñas) durch Cecilia Castro
  • Aufbau eines Netzwerks mit Handwerkern aus ganz El Salvador
  • Einführen von Produkt- und Qualitätsstandards, um Handwerksprodukte auf den internationalen Markt zu bringen. Erste Messeteilnahmen
  • 1981: Exporte in 12 Länder
  • 1982: Nach dem Tod von Cecilia Castro übernimmt ihre Tochter Elena Maria de Alfaro das Unternehmen
  • 1986: Grundlegende Umstrukturierungen, um Exporsal profitabel zu machen
  • 1987-1991: Die Konsolidierung gelingt mit Hilfe der AID ( Agency of International Development)
  • ab 1992: Die Unternehmensphilosophie der Gründerin Cecilia Castro, Erfolg durch Design und Qualität wird weiterentwickelt und führt zum Erfolg. Ausbau dersozialen Leistungen für Beschäftigte, Einführung finanzieller Unterstützung bei der Schulbildung für Mitarbeiterkinder (Schulmaterialien, teilweise Kostenübernahme bis zum High School Abschluss)
  • 2008: CONTIGO lernt Exporsal kennen
  • 2011: Zusammenarbeit mit 200 Familien aus ganz El Salvador
  • 2014: Umstellen der Webarbeiten von Hand- auf Maschinenweberei, viele Handweber scheiden aus Altersgründen aus
  • 2015-2016: Neuausrichtung des Sortiments, um international konkurrenzfähig zu bleiben
  • 2017: Beginn eines Upcyclingprojektes in Zusammenarbeit mit Webereien in Guatemala. Verarbeiten von Stoffresten aus der Jeansproduktion zu Webstoffen für Hängemöbel
  • 2020: Situation unter Covid:
    Fünfmonatiger Lockdown von März bis Juli. Ausbleiben von Bestellungen in der Hauptproduktionszeit. Persönliche Zusammenkünfte mit den Handwerkern kaum möglich, Materialverteilung und Einsammeln fertiger Aufträge schwierig. Strikte Hygienemaßnahmen, Ausgabe von Lebensmitteln und Hygieneartikel an Beschäftigte und Handwerker.

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2008

Darum arbeitet CONTIGO mit Exporsal
Exporsal bietet Beschäftigung für Handwerker im ländlichen Raum. Dort, wo Einkommensmöglichkeiten gering sind und Handarbeit noch eine große Rolle spielt. Soziale Verantwortung, umweltfreundliche Produktion kennzeichnen die Arbeit. Exporsal engagiert sich in politischen Foren für Armutsbekämpfung, Umweltthemen und die Bekämpfung der Kriminalität im Land. Wir haben Exporsal in der langjährigen Zusammenarbeit als zuverlässigen und innovativen Partner kennengelernt. Bestreben nach kontinuierlicher Verbesserung von Qualität und Design

Unternehmensstruktur

Zentrale in San Salvador

  • 17 Mitarbeiter im Haus (9 Männer, 8 Frauen)
  • Exporsal bietet landesweit Arbeit für über 220 Menschen

Arbeitsaufgaben

  • Verwaltung, Materialeinkauf, Design, Produktentwicklung
  • Vorbereiten  und Verteilen der Materialpakete für die Handwerksgruppen
  • Abholen fertiger und teilgefertigter Ware, Endfertigung, Qualitätskontrolle, Logistik
  • Vertrieb und Marketing

Assoziierte Handwerksbetriebe

  • Langjährige Handelsbeziehungen mit ca. 21 Werkstätten, die 200 Handwerker/innen beschäftigen
  • Anzahlungen in Absprache mit den Handwerkern, Schlusszahlung bei Lieferung
  • Spinnereien und Färbereien nahe San Salvador
  • Webereien in Ilopongo und Apopa, Maschinenwebstühle
  • Betriebe in Guatemala spezialisiert auf Upcycling von Jeansreststoffen und Webarbeiten
  • Frauengruppen im Hochland von Chalatenango für Häkelbordüren
  • Weitere Gruppen für Makrameearbeiten, Quasten usw. in San Sebastian und San Salvador

Arbeitsorganisation:

  • Exporsal stellt Handwerkern Designvorlagen, Rohmaterialien und Arbeitskapital zur Verfügung. Die Handwerker organisieren sich selbständig mit ihren Mitarbeitern.
  • Die Handwerksgruppen mit 4 bis 6 Mitgliedern sind spezialisiert auf
    • Handwebarbeiten (nur noch wenige Weber tätig)
    • Näharbeiten, meist Frauen der Weber und alleinerziehende Mütter
    • Tischlerarbeiten für Spreizhölzer (FSC zertifiziertes Holz)
    • Zwirbeln der Aufhängeschnüre (manguillos) durch Handwerkerinnen
    • Zusammenfügen und Anbringen der Aufhängungen ist Männerarbeit
    • Erste Qualitätskontrollen nach Produktion vor Ort
  • Bei Exporsal findet die abschließende Qualitätskontrolle, die Verpackung und der Versand der Produkte statt

Vertrieb

  • 100% Export (Europa, U.S.A., Karibik, Chile, Israel, Libanon; insgesamt 32 Länder)

Ziele

  • Schaffen ganzjähriger Beschäftigung für die Handwerksgruppen
  • Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Gegenden, um Landflucht zu verhindern
  • Zusammenarbeit mit NGOs (Nichtregierungsorganisationen), um die Lebensbedingungen für die Bevölkerung zu verbessern
  • Unterstützung der Mitarbeiter und Handwerker in ihrer persönlichen Entwicklung
  • ständige Verbesserung von Qualität, Sortiment und Service für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung

Besonderheiten

Unterstützung einer Schule in Sihuapilapa, La Libertad, wo es keine Internetverbindung gibt. Exporsal finanziert den Familien der Schüler einen privaten Internetzugang, um am Homeschooling während der Pandemie teilnehmen zu können. Die Schulen sind seit März 2020 geschlossen (Stand der Information: Februar 2021)

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Exporsal verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung von Frauen, Menschen mit Behinderungen, wegen Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, aufgrund bestimmter sexueller Orientierungen, politischer Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankung

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn im Textilsektor: US$ 359,16 /Monat  (Stand 2021)
  • Durchschnittsgehalt bei Exporsal:
    • für Schneider/ Näherinnen: US$ 600-1.250/Monat (Stücklohnzahlung) in starken Monaten (Oktober-April)
    • für Schneider/ Näherinnen: US$ 350-500/Monat (Stücklohnzahlung) in schwächeren Monate (Mai-September)
    • für Festangestellte: US$ 300-350/Monat (ungelernt), US$ 400-600/Monat (ausgebildet)
  • Bezahlung per Scheck oder Banküberweisung alle 15 Tage für Festangestellte
  • Jährliche Ausschüttung von 10% der Gewinne an Mitarbeiter und die Leiter der Handwerksgruppen
  • Weihnachtsbonuszahlung
  • Höhere Bezahlung und Mahlzeiten bei Überstunden

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 2 Pausen (1 Std + 15 Min. )
  • 5,5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Die festangestellten Mitarbeiter/innen bei Exporsal erhalten:

  • Kranken- und Rentenversicherung (Arbeitgeber und Mitarbeiter zahlen ein)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen (3 Tage durch Exporsal, dann übernimmt die Sozialversicherung)
  • Arbeitslosenversicherung (nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erhalten Arbeitnehmer pro Arbeitsjahr einen Monat Arbeitslosengeld) 
  • Bezahlter Urlaub (laut Gesetz müssen in El Salvador 15 Tage Urlaub gezahlt werden, Exporsal zahlt 21 Tage)
  • Im Fall des Ablebens eines Mitarbeiters erhalten die Angehörigen eine festgelegte Summe, mit der unter anderem die Kosten der Beerdigung getragen werden können

Weitere Bildungsangebote:

  • Regelmäßige Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der Produktivität und Qualität
  • Exporsal ist Ausbildungsbetrieb
  • Gesundheits- und Sicherheitstrainings

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

Monitoring

  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Zoom Meetings

Informationen/Texte

Ursprungswissen Exporsal (Stand 05/2018)

Länderinformation

Informationen über El Salvador 

 

Fotos

By Janina Lange on |

MESH

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Kurzporträt von CONTIGOs Partner MESH

Lieferkette

Handelspartner: MESH, NGO (Nichtregierungsorganisation)
Funktion: Dienstleister und Koordinator
Struktur: Verbundene Produzenten
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Einkaufstaschen und bedruckte Baumwolltaschen

Standort

Neu-Delhi, Indien – Entfernung von Europa: 6.000km

Delhi nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Gründungsjahr 1981

Geschichte

  • Anfang 1970er – 1981: Die Einrichtung Bethany Village (Stadt Ganaur, Bundesstaat Haryana) initiiert Projekte zur Einkommensschaffung für Leprakranke. Ausbildung an Nähmaschinen zur Herstellung von Heimtextilien. Aufzucht von Hühnerküken, zunächst Verkauf im näheren Familien- und Bekanntenkreis
  • 1976: Erste Exporte von handgenähten Tagesdecken nach Schweden. Auch inländische Abnehmer werden auf die Textilien aufmerksam
  • 1981: Gründung der zentralen Vermarktungsorganisation MESH (=Maximising Employment to Serve the Handicapped) mit dem Ziel, Einkommensmöglichkeiten und dadurch Perspektiven und Rehabilitation für Menschen mit Lepra-Erkrankungen und körperlichen Beeinträchtigungen zu schaffen
  • In den folgenden Jahren:
    • Errichtung weiterer professioneller Kükenfarmen und Nähwerkstätten (in der Anandagram Lepra Colony in Delhi)
    • Zusammenarbeit mit weiteren Werkstätten und Institutionen in den Bundesstaaten Maharashtra, Tamil Nadu, Uttar Pradesh und Rajasthan
  • 1982: Eröffnung eines eigenen Geschäfts
  • 1987: Umzug der Organisation an den heutigen Standort in Neu-Delhi
  • 2000: MESH wird für sein Engagement mit dem Helen Keller Award ausgezeichnet. Das Umsatzvolumen wächst auf über 10 Mio. Indische Rupien
  • 2007: MESH wird Mitglied des Fair Trade Forum India
  • 2008: MESH wird Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organisation)
  • 2007-2009: Teilnahme an dem Projekt „The World of good fair wage guide“ zur Berechnung und Durchsetzung fairer Löhne in den Herstellergruppen
  • 2008: Der Verkauf von Küken wird eingestellt, da er nicht mehr konkurrenzfähig ist
  • 2008: MESH gründet ein Design Studio, welches interne Trainings zur Produktentwicklung anbietet
  • 2015: Durch das „Producer Development Projekt“ unterstützt MESH seine Produzentengruppen, vorgegebene Fairtrade Leitlinien der WFTO besser zu erreichen und umzusetzen; dazu werden in den Folgejahren Monitoringsysteme in den Produzentengruppen eingeführt
  • 2017- 2018: Erweitern der Ausbildungsangebote für Produzentengruppen im Bereich Produktentwicklung, Fairtrade
  • 2018: Umzug des MESH Design Studios in New Delhi
  • 2021: MESH feiert sein 40. Jubiläum

Struktur von MESH:

Langjährige Zusammenarbeit mit 28 Produzentengruppen und 7 selbständigen Handwerkern in 12 Bundesstaaten in Indien, mit über 1.000 Handwerker/innen (Stand: 2019). Diese sind in den Bereichen Textil,- Papier-, Schmuckhandwerk und im Siebdruck tätig.

  • 10 Gruppen für die Rehabilitation von Leprakranken
  • 10 Gruppen für körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen
  • 8 integrative Handwerksgruppen (Menschen mit / ohne Beeinträchtigungen)
  • 31 % der Handwerker/innen sind an Lepra erkrankt
  • 62% aller Beschäftigten sind Frauen, 5 Gruppen bestehen nur aus Frauen
  • 14 Gruppen arbeiten mit MESH nach einem „Garantiesystem“ (das auf Zusammenarbeit von 12-25 Jahre basiert)
  • Gruppen werden regelmäßig besucht und überprüft, transparente Einsicht in Personalbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Kosten– und Preiskalkulation -> MESH ermutigt die Produzenten, Mindestlöhne zu zahlen, Arbeitsbedingungen und Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern

Organisation:

  • Gewählter Vorstand mit Vorstandsmitgliedern (besitzen Stimmrecht) und Vorstandssekretär (5 Männer und 3 Frauen)
  • Jährliche Hauptversammlung aller Produzentengruppen

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2017

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter in Neu-Delhi:

  • 11 Vollzeit Mitarbeiter (4 Frauen, 7 Männer), tätig in den Bereichen:
    • Verwaltung, Marketing, Qualitätskontrolle, Vertrieb, Export
  • MESH Design Studio: Textildesignerin für Produktentwicklung, Training von Produzenten zu Design und Sortimentsgestaltung
  • MESH producer development: Sozialarbeiter, Fairtradebeauftragter
  • eigenes Einzelhandelsgeschäfts

Arbeitsschwerpunkte:

  • Auftragsbeschaffung für die Partnerwerkstätten
  • Unterstützung bei der Ausbildung der Produzentengruppen
  • Beratung bei der Produkt- und Sortimentsgestaltung
  • Beratung bei der Preiskalkulation
  • Unterstützung bei der Beschaffung von Rohmaterialien

Produktionsstätten von CONTIGO Taschen:

1. Nähen der Taschen:

  • Werkstatt „Bethany Weaves“ in der „Bethany Leprosy Colony“
  • Ort: am Stadtrand von Bapatla, im Bundesstaat Andhra Pradesh
  • Spezialisierung auf das Handweben und Nähen von Taschen, Kissen- und Bettbezügen
  • Anzahl der Mitarbeiter: 45 Frauen
  • ¾ der Verkäufe gehen an MESH
  • Mitglied bei Fairtrade Forum India

2. Bedrucken der Taschen:

  • Werkstatt: „Hubli Hospital for the Handicapped Rehabilitation & Training Unit“, bietet Aufgaben in Handarbeit für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen jeglicher Art
  • Ort: Hubli im Bundesstaat Karnataka
  • Spezialisierung auf Druck- und Näharbeiten, Holzschnitzereien und die Herstellung von Karten
  • Anzahl der Mitarbeiter: 68 Mitarbeiter (42 Frauen, 26 Männer)

Vertrieb

  • 87% Export (USA, Großbritannien, Australien, Deutschland, Kanada, Schweiz)
  • 13% Inland, überwiegend über den eigenen Laden

Ziele

  • Schaffen von Einkommensmöglichkeiten für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Lepra-Erkrankungen
  • Aus – und Weiterbildung anhand individueller Möglichkeiten
  • Gute wirtschaftliche Basis aufbauen (dadurch gute Zahlungen und Cashflow sicherstellen)
  • Verbesserung der Produktqualität
  • Entwicklung von Kalkulationen, die es ermöglichen, faire Löhne zu zahlen
  • Dauerhafte, ganzjährige Beschäftigung für alle Handwerker/innen

Besonderheiten

  • Einsatz für Menschen mit körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt kaum Chancen haben: durch die Unterstützung von MESH können sie ihren Lebensunterhalt würdevoll verdienen
  • Freiwillige finanzielle Leistung für die Ausbildung der Kinder der Mitarbeiter/innen: dazu wurde ein Fond für Stipendien eingerichtet
  • Ausbildung für Kinder in den Leprakolonien:
    • kostenlose Stipendien für 5 Mädchen und 4 Jungen
    • Darlehen für höhere Schulbildung und Berufliche Bildung an 11 Studenten 

 

Darum arbeitet CONTIGO mit MESH: Bewundernswertes, soziales Engagement, verbunden mit hoher Produktqualität.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

MESH verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn in Neu-Delhi: INR/Monat (INR = Indische Rupien)
    • Ungelernte Arbeiter (un-skilled): INR 14.806/Monat
    • Angelernte Arbeiter (semi-skilled): INR 16.284/Monat
    • Facharbeiter (skilled): INR 17.924/Monat
  • Löhne bei MESH in Neu-Delhi: überdurchschnittlich
  • Monatliche Überweisung auf das eigene Bankkonto
  • Zahlung eines 13. Monatsgehalts als Bonus

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

Die gesetzlichen Arbeitszeit- und Pausenregelungen werden eingehalten.

Soziale Leistungen:

Für die Mitarbeiter/innen bei MESH in Neu-Delhi:

  • 9-11 bezahlte öffentliche und religiöse Feiertage
  • 7 bezahlte Urlaubs- und Erholungstage
  • 13 Tage Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Einzahlung in Rentenversicherung Provident Fund (Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je 12 % vom Bruttomonatslohn als Beitrag ein)
  • MESH zahlt in die Mediclaim Krankenversicherung ein
  • In Notfällen: finanzielle Unterstützung in Höhe eines Monatsgehalts/pro Jahr für medizinische Behandlungen und Medikamente
  • Freiwillige finanzielle Leistung für die Ausbildung der Kinder der Mitarbeiter/innen, max. INR 500/Monat

 

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Neu-Delhi (2016, 2018)
  • Durch Besuche von MESH bei CONTIGO (2018, 2019)
  • Mitglied von:
    • Forum Fairtrade India seit 2007
    • WFTO (World Fairtrade Organisation) seit 2008

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen MESH (Stand: 10/2021)

 

Länderinformation

Informationen über Indien

 

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By Janina Lange on 14. Oktober 2021 |

Shine Accessorize

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Shine Accessorize

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Shine Accessorize

Lieferkette

Handelspartner: Shine Accessorize, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Handwerker
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Schmuck aus der Capiz-Muschel und anderen Naturmaterialien (z.B. Palmnuss)

Standort

Cebu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Cebu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Cebu City, Philippinen – Entfernung von Europa: 10.700km

Gründungsjahr 2012

Geschichte

  • 1986: Erster Besuch der Philippinen durch den deutschen Co-Gründer von Shine Accessorize, Begeisterung für die handwerkliche Geschicklichkeit der Menschen vor Ort; Aufbau eines Unternehmens als Exportvertretung für verschiedene kleine Handwerksproduzenten, Entwicklung eigener Designs
  • Später: Aufbau einer eigenen Produktionsstätte, um die steigende Nachfrage zu bedienen
  • Überwiegend Export nach Europa: der Modeschmuck aus Naturmaterialien wird nach BSCI Vorschriften sowie nach den aktuellsten Vorgaben der jeweiligen Kunden hergestellt
  • 2012: Umfirmierung zu Shine Accessorize, Geschäftsführerin Shalenie Alvaro
  • Hauptaugenmerk: Verarbeitung von Naturmaterialien von lokalen Anbietern
  • 2016: CONTIGO lernt Shine Accessorize kennen, ein erstes Treffen in Cebu City schließt sich an
  • 2020/2021: Corona-Pandemie schränkt das öffentliche Leben auf der Insel Cebu ein (Ausgangssperren, Reisebeschränkungen), Shine kann nur begrenzt produzieren, durch Schließung der Souvenirläden und Ressorts bricht der Inlandsumsatz ein, ihr eigenes kleines Geschäft muss geschlossen werden

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2016

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Vollzeitmitarbeiterinnen: 6
  • Teilzeitmitarbeiter: 20-80 Frauen und 2-5 Männer, abhängig von der Auftragslage
  • Betrieb unter Corona-Bedingungen:
    • Notbesetzung im Schichtbetrieb, zwei Mitarbeiterinnen täglich präsent im Wechsel
    • 6 Festangestellte Mitarbeiterinnen als Koordinatorinnen stellen Materialpakete zusammen, machen Qualitätskontrolle, Verpacken
    • Heimarbeiterinnen können pandemiebedingt nicht durchgehend beschäftigt werden

Arbeitsorganisation: 

Monika Herbst und Shalenie Alvaro

Monika Herbst und Shalenie Alvaro

Abteilungen in der Hauptwerkstatt:

  • Verwaltung
  • Produktion: Materialien vorbereiten und Schmuck aus verschiedenen Elementen zusammenfügen
  • Qualitätskontrolle auf verschiedenen Ebenen (Rohmaterialien, Endprodukte)
  • Lagerung von Rohmaterialien und Endprodukten
  • Verpackung / Versand

Verbundene Produzentengruppen (Stand 2021)

  • Leticia Navoa:
    • Standort: Consolacion (Metropolregion Cebu, ca. 148.000 Einwohner)
    • Leticia Navoa ist Koordinatorin von Herstellerfamilien für Capizschmuck, betreibt eine eigene Werkstatt mit 2 Mitarbeitern (Färbearbeiten)
  • Manolito Cabreros:
    • Standort: Talisay City (Großstadt in der Metropolregion Cebu, ca. 260.000 Einwohner)
    • Manolito Cabreros ist Koordinator von fünf Herstellerfamilien für Capizschmuck, betreibt eine eigene Werkstatt

Vertrieb

  • 50% Export (Deutschland, Schweiz)
  • 50% Inland

Ziele

  • Schaffung von Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten vor Ort (hohe Abwanderungsraten junger Menschen)
  • Verarbeitung von einheimischen Materialien und Erhalt des traditionellen Kunsthandwerks

Besonderheiten

  • Einhaltung hoher Standards bei den Arbeitsbedingungen nach BSCI-Richtlinien
  • Beschränkung auf Verarbeitung von natürlichen und lokalen Materialien (bis auf Zubehörteile)
  • Shine leitet Vorauszahlungen an seine Produzentengruppen auch bei mangelnder Auftragslage, um das Überleben der Werkstätten dauerhaft zu sichern. Alle Materialien werden von Shine ausgeliefert.

Darum arbeitet CONTIGO mit Shine Accessorize: Gut organisierter und auf Cebu gut vernetzter Herstellerbetrieb, hohe Qualität, leistungsfähig, innovativ im Design.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTP = Fairtrade in Progress (Fairtrade Handelspartner in Entwicklung), junge Handelsbeziehung

 

Fairtrade Aspekte

Shine Accessorize verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

Produktion2

  • Mindestlohn in der Region: PHP 394/Tag (PHP = Philippinischer Peso) – Stand 2021
  • Gehalt bei Shine Accessorize:
    • Stand 2021: Pandemiebedingt liegt der Tagesverdienst bei PHP 394, wenn der Betrieb wieder regulär laufen kann, wird der tägliche Verdienst auf PHP 500 angehoben
  • Alle Mitarbeiter erhalten ein Festgehalt
  • Auszahlung des Gehalts gegen Scheck, 1x im halben Monat
  • Bonuszahlungen bei guten Arbeitsleistungen
  • Im Falle von Arbeit an Feiertagen erhalten die Mitarbeiter den doppelten Lohn

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 90 Minuten Pause, aufgeteilt auf 3 Pausen
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Alle Festangestellten erhalten:Produktion

  • Bezahlter Urlaub (15 Tage)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Einzahlung in die Kranken- und Sozialversicherungen (Philhealth und SSS)
  • Einzahlung in das nationale Bausparprogramm (pag-IBIG)
  • Im Falle von Überstunden stellt Shine Accessorize Essen, Getränke und Fahrservice nach Hause

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden („Employee Handbook“ wurde speziell für Shine in Zusammenarbeit mit SGS und einem Steuerberater entwickelt. Im Schmuckbereich auf den Philippinen außergewöhnlich)
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Cebu (Kennlerntreffen 2016)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland (2017, 2018, 2021)

 

Länderinformation

Informationen über Philippinen

By Janina Lange on 28. September 2021 |

Sadaan

Sadaan Team

Sadaan Team

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Sadaan

Lieferkette

Handelspartner: Sadaan, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Handwerker
Handeslweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Windlichter aus pulverbeschichteten Eisen- und Stahlblechen

Standort

Moradabad, 170 km östlich von Neu-Delhi, im Bundesstaat Uttar Pradesh, Indien – Entfernung von Europa: 6.000km

Gründungsjahr 2000

Geschichte

  • Gründer Sartaj Khan ist seit jeher im Metallhandwerk tätig
  • 1995: Sartaj Khan macht ich mit einer eigenen Werkstatt selbständig
  • 2000: Aufbau eines eigenen Vertriebs auf dem lokalen Markt
  • 2010: Mit wachsender Erfahrung und Vergrößerung des Sortiments gelingt der Schritt auf den Überseemarkt und Sadaan Handicrafts wird ins Handelsregister eingetragen
  • 2021: Ausweitung der Fertigung auf Lampen und Innenbeleuchtung

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2016

Darum arbeitet CONTIGO mit Sadaan: Herstellerbetrieb mit viel Erfahrung im Metallhandwerk, gut strukturierte Arbeitsorganisation, offen für neue Ideen und Anregungen.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Festangestellte
    • 9 Mitarbeiter/innen: 7 Männer, 2 Frauen
    • Arbeitsbereiche: Produktentwicklung, Administration, Marketing, Management
    • Frauen sind im Bereich der Qualitätskontrolle und der Verpackung tätig
    • erhalten monatliche Festgehälter – siehe unten (Angemessene Bezahlung)
  • Subunternehmer in der eigenen Produktionsstätte

    Monika Herbst (links) zu Besuch bei Sadaan in Moradabad 2018

    • 19 Mitarbeiter/innen: 12 Männer, 7 Frauen
    • Arbeitsbereiche: Schmiedearbeiten, Qualitätskontrolle
    • Frauen sind im Bereich der Qualitätskontrolle und der Verpackung tätig
    • erhalten vereinbarte Stücklöhn
  • Zusammenarbeit mit 5 unabhängigen Handwerksgruppen außer Haus
    • Arbeitsbereiche: Metallschneiden, Formen, Schweißen
    • Vertrag auf Stücklohnbasis

 

Arbeitsstätten und Arbeitsorganisation:

  • Separates Gebäude mit Büro, Ausstellungsraum, Qualitätskontrolle und Packabteilung
  • Angemietetes Werkstattareal bestehend aus mehreren Gebäuden mit Spezialisierung auf die einzelnen Fertigungsschritte.
  • Einige Produktionsschritte (wie Metallschneiden, Formen, Schweißen) werden an spezialisierte Betriebe nach außen vergeben

 

Produktionsschritte:

  • Maschinelles Zuschneiden der Grundformen (Quadrate und Rechtecke)
  • Ausschneiden der unregelmäßig geformten Einzelteile per Hand
  • Herausarbeiten der Muster in einem Ätzverfahren (ähnlich Radierung)
  • Stanzen der Ränder zur Vorbereitung der Schweißarbeiten
  • Zusammenschweißen der Einzelformen (Elektro-Punktschweißen oder flächiges Schweißen mit Gas)
  • Oberflächenvorbehandlung (Reinigen, Entfetten)
  • Elektronische Pulverbeschichtung und Polieren

Vertrieb

  • Export (USA, Frankreich, Italien, Deutschland, Dubai, Libanon, Großbritannien)

 

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTP = Fairtrade in Progress (in Entwicklung)

 

Fairtrade Aspekte

Sadaan verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, sexueller Orientierung, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten.

  • Gewähltes Mitarbeiter/innen Komitee ( 1 Mitglied des Managements, 2 Mitarbeiter)
  • Wöchentliche Besprechungen mit allen Mitarbeitern
  • „Suggestion box“: Briefkasten für Beschwerden und Vorschläge

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlöhne im metallverarbeitenden Sektor im Bundesstaat Uttar Pradesh: (INR = Indische Rupie) Stand 2021
    • Ungelernte Arbeiter (un-skilled): INR 9.078/Monat
    • Angelernte Arbeiter (semi-skilled): INR 9.985/Monat
    • Facharbeiter (skilled): INR 11.185/Monat
  • Durchschnittsgehalt bei Sadaan für Festangestellte:
    • Gehalt für ungelernte Arbeiter: INR 9.078– 10.500/ Monat
    • Gehalt für angelernte Arbeiter: INR 9.985– 13.000 / Monat
    • Gehalt für Facharbeiter: INR 11.185– 25.000 / Monat
  • Löhne werden zweimal monatlich in bar oder per Scheck ausgezahlt
  • Bonuszahlungen
    • zu Feiertagen (u.a. Diwali) in Form eines halben Monatsgehalts
    • nach Fertigstellung eines Auftrags (variabeler Zuschlag) für alle Handwerker in der Produktion

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag (10-19 Uhr)
  • 1 Stunde Mittagspause
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Bezahlter Urlaub (27 Tage)
    • 15 Feiertage – für alle Festangestellten und Stücklohnempfänger
    • 12 Erholungstage – für alle Festangestellten
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen bei Vorlage einer ärztlichen Bestätigung
  • Im Bedarfsfall übernimmt Sadaan Krankenhauskosten für die Mitarbeiter/innen

Arbeitssicherheit:

  • Erste Hilfe Ausstattung, 1 ausgebildeter Ersthelfer
  • Schutzkleidung wird gestellt
  • Brandschutz (Feuerlöscher, Feueralarm, Evakuierungsplan)
  • Regelmäßige Notfallübungen
  • Sauberes Trinkwasser
  • Saubere Sanitäranlagen für Männer und Frauen

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Moradabad (2018)
  • SMETA Audit (2019)
  • ISO-9001:2015 Zertifizierung (2021)

 

Informationen/Texte

Bebilderter Produktionsprozess: Wie eine Laterne entsteht

 

Länderinformation

Informationen über Indien

 

Fotos

Besuch in Moradabad (März 2018)

 

By Janina Lange on 22. Juli 2021 |

Zotter

 

Alle Informationen stammen von Zotter.

 

Kurzporträt von Zotter

Die Zotter Schokolade GmbH ist ein 1999 als Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH gegründeter Hersteller von biologisch und fair produzierter Schokolade mit Sitz in der Ortschaft Bergl der steirischen Gemeinde Riegersburg.
Das auf die Schokoladenproduktion spezialisierte Unternehmen wurde 1999 vom Koch und Konditor Josef Zotter in der damaligen Gemeinde Kornberg in der Steiermark gegründet. Zuvor hatte Zotter zwölf Jahre lang eine Konditorei mit vier Filialen betrieben, deren Zotter-Torten regionalen Ruhm erlangten.
Im Jahr 2020 wurde das Unternehmen in Zotter Schokolade GmbH umbenannt.
Rund 200 Tonnen biologischer Kakaobohnen und 150 Tonnen Kakaobutter werden dort mit ca. 400 weiteren Bio-Zutaten jährlich zu über 500 Sorten Schokolade, Pralinen, Trinkschokolade und weiteren Schokoladenprodukten veredelt. Zotter ist ein Bean-to-Bar-Hersteller, der die Schokolade von der Kakaobohne weg selbst herstellt. Knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt das österreichische Unternehmen mit über 4000 Vertriebsstellen im weltweiten Ausland.

Produkte

Schokolade

  • Kakaoländer: Peru, Bolivien, Nicaragua, Panama, Ecuador, Guatemala, Brasilien, Belize, Dominikanische Republik, Indien, Madagaskar, Togo, Ghana, Tansania, São Tomé, Uganda
  • Zertifizierungen: BIO, EMAS
  • Bean-to-Bar, Fair& Bio& Green
  • Zutaten: ca. 400 unterschiedliche Bio- Zutaten

Standort

Bergl in Riegersburg/Steiermark, Österreich

Gründungsjahr (1987)

Geschichte

  • 1987: Gründung des Familienunternehmens Zotter
  • 1992: Josef Zotter beginnt im Hinterstübchen seiner Konditorei Schokoladen zu produzieren und erfindet die handgeschöpfte Schokolade
  • 1994: Art Designer A.Gratzer kreeiert kleine Kunstwerke und somit Zotters heute typischen Verpackungen
  • 1996: J.Z. muss Insovenz anmelden
  • 1999: Zotters setzen nur noch auf Schokolade; Schokoladenfabrik wird im ehemaligen elterlichen Hof eröffnet
  • 2001: Reise zu den Anbauländern für näheren Kontakt zum Ursprung
  • 2004: gesamtes Sortiment wird auf fairen Handel umgestellt
  • 2006: gesamtes Sortiment wird auf Bio umgestellt
  • 2007: Ausbau der Schokoladenfabrik zur Bean-to-Bar Produktion und zum Schokoladen Theater
  • 2011: Eröffnung „Essbarer Tiergarten“
  • 2012: Bester Schokoladenhersteller der Welt
  • 2014: Eröffnung Schokoladen Theater in Shanghai
  • 2015: Zotter zählt zu den Top 25 der besten Chocolatiers der Welt
  • 2016: Ausbau Schoko Shop in Riegersburg
  • 2017: 30-jähriges Jubiläum
  • 2018: Zotter verzichtet auf Fair Trade Siegel um sich von Massenbilanzierung im Fairtrade System zu distanzieren
  • 2019: Ausbau Schokoladen Theater
  • 2020: Ausbau des Sortiments

Struktur des Unternehmens

  • Produktionsmenge: ca. 200-250 t Kakaobohnen und 150 t Kakaobutter werden zu Schokolade verarbeitet
  • Sortiment: über 500 unterschiedliche Schokoladensorten
  • Anzahl der Mitglieder: rund 200 Mitarbeiter am Standort Riegersburg; davon 8 Lehrlinge, 20 Mitarbeiter im Tochterunternehmen Schokoladen Theater Shanghai/China

Ausstattung

  • Schokoladen Theater mit 200.000 Besucher jährlich
  • Essbarer Tiergarten (80 ha biologisch bewirtschaftete Landwirtschaft, davon 27 ha begehbar für Besucher)
  • Photovoltaikanlage
  • Dampfkraftwerk (Biomasse& Kakaoschalenabfälle sorgen für Wärme)
  • Erste Choco Roboter der Welt
  • Elektro Fahrzeug Flotte

Vertrieb

  • Ca. 4000 Vertriebsstellen weltweit, 90% im deutschsprachigen Raum (D, A, CH)

Besonderheiten

  • Kostenloses Bio- Menü für Mitarbeiter
  • Die Schokoladenfabrik ist zu 60% und der Essbare Tiergarten zu 100% energieautark, durch die Nutzung von Photovoltaikanlage, Dampfkraftwerk und Erdwärme
  • Ein Waldstück- die Umweltschokolade. Pro verkaufter Tafel pflanzt Zotter einen Baum im Regenwald. Über 202.374 Bäume in Laos!
  • Selbstversorger Prinzip
  • Projekt „Schokolade macht satt“ zur Unterstützung burmesischer Flüchtlingskinder: 1 Schokolade= 1 Schulessen
  • Zahlreiche Awards und Auszeichnungen für Schokoladenherstellung, sowie Soziales- und Umweltengagement
By Janina Lange on 19. Juli 2021 |