Zotter

 

Alle Informationen stammen von Zotter.

 

Kurzporträt von Zotter

Die Zotter Schokolade GmbH ist ein 1999 als Zotter Schokoladen Manufaktur GmbH gegründeter Hersteller von biologisch und fair produzierter Schokolade mit Sitz in der Ortschaft Bergl der steirischen Gemeinde Riegersburg.
Das auf die Schokoladenproduktion spezialisierte Unternehmen wurde 1999 vom Koch und Konditor Josef Zotter in der damaligen Gemeinde Kornberg in der Steiermark gegründet. Zuvor hatte Zotter zwölf Jahre lang eine Konditorei mit vier Filialen betrieben, deren Zotter-Torten regionalen Ruhm erlangten.
Im Jahr 2020 wurde das Unternehmen in Zotter Schokolade GmbH umbenannt.
Rund 200 Tonnen biologischer Kakaobohnen und 150 Tonnen Kakaobutter werden dort mit ca. 400 weiteren Bio-Zutaten jährlich zu über 500 Sorten Schokolade, Pralinen, Trinkschokolade und weiteren Schokoladenprodukten veredelt. Zotter ist ein Bean-to-Bar-Hersteller, der die Schokolade von der Kakaobohne weg selbst herstellt. Knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt das österreichische Unternehmen mit über 4000 Vertriebsstellen im weltweiten Ausland.

Produkte

Schokolade

  • Kakaoländer: Peru, Bolivien, Nicaragua, Panama, Ecuador, Guatemala, Brasilien, Belize, Dominikanische Republik, Indien, Madagaskar, Togo, Ghana, Tansania, São Tomé, Uganda
  • Zertifizierungen: BIO, EMAS
  • Bean-to-Bar, Fair& Bio& Green
  • Zutaten: ca. 400 unterschiedliche Bio- Zutaten

Standort

Bergl in Riegersburg/Steiermark, Österreich

Gründungsjahr (1987)

Geschichte

  • 1987: Gründung des Familienunternehmens Zotter
  • 1992: Josef Zotter beginnt im Hinterstübchen seiner Konditorei Schokoladen zu produzieren und erfindet die handgeschöpfte Schokolade
  • 1994: Art Designer A.Gratzer kreeiert kleine Kunstwerke und somit Zotters heute typischen Verpackungen
  • 1996: J.Z. muss Insovenz anmelden
  • 1999: Zotters setzen nur noch auf Schokolade; Schokoladenfabrik wird im ehemaligen elterlichen Hof eröffnet
  • 2001: Reise zu den Anbauländern für näheren Kontakt zum Ursprung
  • 2004: gesamtes Sortiment wird auf fairen Handel umgestellt
  • 2006: gesamtes Sortiment wird auf Bio umgestellt
  • 2007: Ausbau der Schokoladenfabrik zur Bean-to-Bar Produktion und zum Schokoladen Theater
  • 2011: Eröffnung „Essbarer Tiergarten“
  • 2012: Bester Schokoladenhersteller der Welt
  • 2014: Eröffnung Schokoladen Theater in Shanghai
  • 2015: Zotter zählt zu den Top 25 der besten Chocolatiers der Welt
  • 2016: Ausbau Schoko Shop in Riegersburg
  • 2017: 30-jähriges Jubiläum
  • 2018: Zotter verzichtet auf Fair Trade Siegel um sich von Massenbilanzierung im Fairtrade System zu distanzieren
  • 2019: Ausbau Schokoladen Theater
  • 2020: Ausbau des Sortiments

Struktur des Unternehmens

  • Produktionsmenge: ca. 200-250 t Kakaobohnen und 150 t Kakaobutter werden zu Schokolade verarbeitet
  • Sortiment: über 500 unterschiedliche Schokoladensorten
  • Anzahl der Mitglieder: rund 200 Mitarbeiter am Standort Riegersburg; davon 8 Lehrlinge, 20 Mitarbeiter im Tochterunternehmen Schokoladen Theater Shanghai/China

Ausstattung

  • Schokoladen Theater mit 200.000 Besucher jährlich
  • Essbarer Tiergarten (80 ha biologisch bewirtschaftete Landwirtschaft, davon 27 ha begehbar für Besucher)
  • Photovoltaikanlage
  • Dampfkraftwerk (Biomasse& Kakaoschalenabfälle sorgen für Wärme)
  • Erste Choco Roboter der Welt
  • Elektro Fahrzeug Flotte

Vertrieb

  • Ca. 4000 Vertriebsstellen weltweit, 90% im deutschsprachigen Raum (D, A, CH)

Besonderheiten

  • Kostenloses Bio- Menü für Mitarbeiter
  • Die Schokoladenfabrik ist zu 60% und der Essbare Tiergarten zu 100% energieautark, durch die Nutzung von Photovoltaikanlage, Dampfkraftwerk und Erdwärme
  • Ein Waldstück- die Umweltschokolade. Pro verkaufter Tafel pflanzt Zotter einen Baum im Regenwald. Über 202.374 Bäume in Laos!
  • Selbstversorger Prinzip
  • Projekt „Schokolade macht satt“ zur Unterstützung burmesischer Flüchtlingskinder: 1 Schokolade= 1 Schulessen
  • Zahlreiche Awards und Auszeichnungen für Schokoladenherstellung, sowie Soziales- und Umweltengagement
By Janina Lange on 19. Juli 2021 |

fairafric

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Alle Informationen stammen von fairafric

 

Kurzporträt von fairafric

Das Unternehmen fairafric ist aus der Leidenschaft entstanden, die Wertschöpfungskette in der Schokoladenindustrie zu verändern: Seit 2016 produzieren sie zusammen mit ihren lokalen Partner/innen die erste Schokolade aus Westafrika, die in europäischen Lebensmittelgeschäften zu finden ist. 70% des weltweiten Kakaos stammt aus Westafrika, weniger als 1% der Schokolade wird dort produziert.
Durch die Verlagerung der gesamten Wertschöpfungskette in das Kakaoanbauland, wird das lokale Einkommen pro Tonne Kakao vervierfacht: Statt nur den Kakaopreis zu zahlen, unterstützt fairafric den Aufbau lokaler wirtschaftlicher Strukturen und schafft mittelständische Jobs in der Weiterverarbeitung. Damit heben sie den fairen Handel auf’s nächste Level und schaffen für Menschen im Kakaoanbauland Ghana einen Weg in den Mittelstand.

Produkte

Schokolade

  • Kakaoländer: Ghana
  • Anbaugebiete: Suhum und Volta Region
  • Bio Initiative Yayra Glover Ltd. (861 Kleinbäuer/innen)
  • Zertifizierungen: EU Bio Siegel, Weltladen Dachverband, Mitglied im Unverpackt Verband e.V. , Klimaneutral Siegel
  • From Tree to Bar, Bio & fair
  • Zutaten: neben Kakaopulver aus Ghana von Yayra:
    • Salz: Südafrika (Khoisan)
    • Milch: Aktuell noch keine Möglichkeit Milchpulver in Afrika zu kaufen, da es auf dem ganzen Kontinent keine Produzent/innen für Bio- Milchpulver gibt. Milchpulver stammt aus Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg von Schrozberg.
    • Zucker: Mosambique (Pure Live Organic Foods)
    • Mandeln (gebrochen): Spanien (Delphi Organic)
    • Mandeln (ganz): Palästina (Canaan Fair Trade)
    • Haselnüsse: Aserbeidjan und Türkei (Ortlieb Organic)
    • Tigernusspulver: Niger (Govinda)
    • Cashews: Ghana (MIM)
    • Baobab Pulver: Ghana (Aduna)
    • Mango & Ananas: Ghana (hpw AG)

Standort

München/Deutschland und Amanase/Ghana

Gründungsjahr (2016)

Geschichte

  • 2016: Gründungsjahr fairafric Deutschland
  • 2016: Container mit 1. Charge fairafric Schokolade ist unterwegs nach Deutschland
  • 2017: Zusammenarbeit mit 861 Farmer/innen von Yayra Glover Ltd.
  • 2017: Crowdinvestment Kampagne
  • 2017: Bio Zertifizierung erreicht
  • 2017: Next Organic Start Up Award
  • 2018: Kakao Farmer/innen erhalten Anteile an fairafric
  • 2018: fairafric wird CO2 neutral
  • 2019: fairafric beginnt Unverpackt Läden zu beliefern
  • 2019: zum zweiten Mal in Folge zum klimaneutralen Unternehmen gekürt
  • 2020: Gründungsjahr fairafric Ghana
  • 2020: Im Frühjahr Premiere vom fairafric Film: „Decolonize Chocolate“
  • 2020: Ende des Jahres Fertigstellung der solarbetriebenen Fabrik

Struktur des Unternehmens

  • Produktionsmenge: Anzahl produzierter Tafeln bis Ende 2020: 330.00
  • Produktionskapazität: 50 Millionen Tafeln im Jahr
  • Sortiment: 8 Sorten Schokoladentafeln
  • Anzahl der Mitarbeitenden in Deutschland: 26
  • Anzahl der Mitarbeitenden in Ghana: 54 (stetig wachsend)
  • Anzahl der Anteilseigner/innen: 1000
  • Ganze Fabrik unterliegt komplett ghanaischer Hand
  • Null Toleranz gegenüber Kinderarbeit
  • 100% Transparenz
  • Kooperation mit vorwiegend lokalen Zulieferbetrieben und Dienstleister/innen (wird mehr und mehr ausgebaut)
  • Ziel bis Ende 2022: Jahresumsatz von 5 Millionen Euro

Ausstattung

  • Solarbetriebene Fabrik (Im ersten Jahr konnten dadurch 85 Menschen direkt vor Ort in ländlicher Region beschäftigt werden)
  • Lagerhaus in Deutschland

Vertrieb

  • 78 verschiedene Länder
  • Anzahl der Handelspartner/innen im Dachverband: 650

Besonderheiten

  • Einstiegsgehalt: 3,8- faches des ghanaischen Mindestlohnes
  • 36 Stundenwoche, 4 Tage, 9 Stunden
  • Wochenendarbeit wird extra bezahlt
  • Krankenversicherung und Rentenvorsorge
  • 13. Monatsgehalt
  • Bezahlte Überstunden
  • Bio Prämie in Höhe von 600US$/Tonne statt 102US$ (UTZ) und 240US$ (Fairtrade)
  • Farmer/innen erhalten spezielle Weiterbildungen wie z.B. nachhaltiger Anbau des Kakaos, Steigerung der Erträge durch gesunde Böden und Pflanzen
  • Seit 2018 sind Farmer/innen durch eigens gegründete Stiftung Anteilseigner/innen von fairafric
  • Wertschöpfungsvergleich: 2.350 US$ Einkommen pro Tonne bei Export& Wertschöpfung in Europa vs. 10.000US$ Einkommen pro Tonne bei Wertschöpung in Ghana
  • Subventioniertes Essen

 

By Janina Lange on |

KILUS

Das Arbeitsmaterial von K.I.L.U.S.

 

 Kurzporträt von CONTIGOs Partner K.I.L.U.S. 

Lieferkette

Handelspartner: KILUS Cooperative
Funktion: Produzent
Strukture: Eigene Produktion, verbundene Produktionsgruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

 Produkte 

Taschen aus Saftpack

 Standort 

Pasig nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Pasig City nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Ugong, Pasig City, Philippinen – Entfernung von Europa: 10.100km

 Gründungsjahr 1997 

 Geschichte 

  • 1997: der Stadtteilvorsitzende von Ugong Alejandro E. Santiago ermutigt seine Frau Editha zur Gründung einer ehrenamtlichen Frauengruppe
  • Sie und viele Freiwillige werden Partner des „Projekts für eine saubere und grüne Stadt“, einer Initiative des Stadtteilrates zu Müllmanagement und Einkommensbildung im Viertel
  • 1998: wird die Gruppe offiziell unter dem Namen K.I.L.U.S. registriert (zu diesem Zeitpunkt mit 500 Frauen). Alle Mitglieder tragen zum Startkapital von K.I.L.U.S. in Form von Geldeinlagen bei.
  • Jede Nachbarschaft bekommt Koordinatorinnen und Gruppenleiterinnen, die beauftragt sind, die Reinigungsarbeiten in den Straßen zu leiten und zu überwachen
  • Ein großer Erfolg ist die Auszeichnung des Stadtteils Ugong als sauberster und grünster in Pasig
  • Ab 1999: neuer Arbeitsschwerpunkt: Projekte zum Lebensunterhalt der Mitglieder. Alle Haushalte werden aufgefordert, Müll zu trennen. Die Wertstoffe werden recycelt.
  • Bei einem Seminar auf der Suche nach Einkommensmöglichkeiten entsteht die Idee, aus Trinkpäckchen Taschen herzustellen. Editha Santiago setzt diese Idee in ihrem Stadtteil um.
  • Frauen im Stadtteil Ugong werden in allen Prozessen der Taschenfertigung geschult. Das Pilotprojekt findet viel Beachtung in Medien und Öffentlichkeit
  • K.I.L.U.S. wird offiziell ins Genossenschaftsregister eingeschrieben
  • Den Durchbruch bringt die Teilnahme an internationalen Messen. Die Recyclingartikel werden nun auch zu Kunden in Übersee verkauft. Dieser Erfolg trägt wesentlich zur Einkommensverbesserung im Stadtteil bei. K.I.L.U.S. bekommt Zugang zu öffentlichen Krediten und schafft sich professionelle und robuste Nähmaschinen an
  • In Kooperation mit Bildungsträgern und Regierungsorganisationen wird  K.I.L.U.S. zu Vorträgen und Workshops auf nationaler und internationaler Ebene eingeladen. Themen sind Umwelt- und Müllmanagement, Stadtteilentwicklung, Selbstorganisation und Frauenförderung.
  • Januar 2017: infolge eines Großbrands brennt das komplette Produktionsgebäude nieder, die gesamte Ausstattung, Nähmaschinen, Rohmaterialien und fertig gestellte Aufträge sind unwiederbringlich verloren
  • CONTIGO und in Person Ingo Herbst steht mit K.I.L.U.S. in engem Kontakt, um schnelle Hilfestellungen zu erarbeiten
  • April/Mai 2017:
    • die 150 Frauen erhalten für zwei Monate ein Noteinkommen durch das lokale Arbeitsministerium
    • durch Spenden der lokalen Regierung, Firmen und dem Club der amerikanischen Botschaft können Computer und einige Nähmaschinen angeschafft und eine provisorische Produktion auf dem Privatgelände von Alejandro und Editha Santiago eingerichtet werden
    • nach langem Suchen kann ein Grundstück für den Wiederaufbau gefunden werden
    • Bauplanung und vorläufige Baugenehmigung sind vorhanden
    • Der komplette Wiederaufbau wird ca. 76.000€ kosten
  • Mai 2017: CONTIGO startet eine umfangreiche Spendenaktion in seinen CONTIGO Läden und bei Weltläden: weitere Informationen finden Sie hier: http://contigo.de/category/news/spendenaufruf/
  • Dezember 2017: Summe der eingegangen Spenden beläuft sich auf 40.042 €. Für die Errichtung eines einfachen Flachbaus erhielt K.I.L.U.S. Mittel von Unterstützergruppen aus den Philippinen und Japan. Der CONTIGO Verein e.V. finanziert die nötigen Arbeitsmittel, fehlende Ausstattung und ein Transportfahrzeug. Die Frauen bei K.I.L.U.S. sind so in der Lage, wieder größere Aufträge anzunehmen
  • Februar 2018:
    • Das neue Lieferauto zum Einsammeln der Recyclingmaterialien wird geliefert
    • Neubeschaffung vieler Arbeitsmittel
    • Erste Auslieferung von über 5.500  Recyclingtaschen an CONTIGO (improvisierte Produktion fand tw. in den Privaträumen von Alejandro und Editha Santiago, sowie bei Frauen von zu Hause aus statt)
  • Juni 2018: Beginn des Wiederaufbaus einer neuen Produktionsstätte
  • November 2018: Einweihung der neuen Produktionsstätte
  • Frühjahr 2019: K.I.L.U.S. erhält die restliche Spendensumme vom CONTIGO Verein e.V.,diese werden in ihre Sanitäreinrichtungen, Belüftungsanlagen, Arbeitsschutzmaßnahmen, Gesundheitsprogramme und in die Produktentwicklung investiert
  • 2020: Immense Auswirkungen der Corona-Pandemie auf KILUS:
    • Büro und Produktion musste für zwei Monate schließen, in dieser Zeit erhielten die Mitarbeiter/innen keine Einkommen. KILUS unterstützte sie mit Lebensmittelpaketen, bezahlt aus ihrem eigenen Fonds oder von (Kunden-) Spenden.
    • Große Umsatzverluste, da lokale Veranstaltungen ausfielen und es keine Laufkundschaft in den KILUS- Ausstellungsräumen gab.
    • KILUS lebt von den Aufträgen der drei bis vier Stammkunden, darunter CONTIGO, aber es wurden deutlich geringere Mengen bestellt als üblich. Infolgedessen wurden die Arbeitstage von fünf auf zwei Tage gekürzt.
    • Strikte Anpassung der Hygienemaßnahmen: Tragen von Masken im gesamten Arbeitsbereich, sicherer Abstand zwischen den Arbeitsplätzen. Wegen der 2-Tage-Woche rotieren die Arbeitszeiten, sodass nur etwa 30 % der gesamten Belegschaft an einem bestimmten Tag anwesend ist.
    • Es gab nur eine gemeldete Covid-19 Erkrankung in der KILUS-Belegschaft.

 

 Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2003 

 Unternehmensstruktur 

Organisation als Kooperative, zählt aktuell 300 Mitglieder:

  • Alle Mitarbeiter/innen (auch die Heimarbeiterinnen) sind Mitglied und haben einen kleinen Beitrag eingezahlt

Anzahl der Mitarbeiter: 

  • 32 Vollzeitmitarbeiter (26 Frauen, 6 Männer)
    • Mitarbeiter der Verwaltung, der Qualitätskontrolle, die Produktionsleiter und die Mustermacher erhalten ein Festgehalt
    • Mitarbeiter in der Produktion (Schneiden der Streifen für Webarbeiten, Weben und Nähen) erhalten Stücklohn
  • 57 Heimarbeiterinnen (in Teilzeit) – werden pro Stück bezahlt
  • ca. 90 Familien sind an den verschiedenen Produktionsschritten beteiligt

Arbeitsstätten:

  • Zwei Sammelstellen für Saftpäckchen und andere recycelbare Wertstoffe in der Nachbarschaft und am Rande von Pasig.
  • Die zentrale Werkstatt in Ugong ist luftig, hell und nach allen Seiten mit vielen Fenstern versehen. Die Fensterläden sind aus Saftpackmaterial gefertigt.

Aufteilung des Hauptgebäudes:

  • Untergeschoss: Materiallager, Reinigung, Sortieren, Zählen, Zuschnitt für die Flechtarbeiten
  • Obergeschoss: Büroräume, Musterraum, Nähwerkstatt, Qualitätskontrolle

Arbeitsorganisation:

Produktionsschritte im Haus:

  • Leere Safttüten werden dreifach gereinigt, sortiert, zurecht geschnitten und zur Weiterverarbeitung an die verschiedenen Abteilungen verteilt
  • Produktion von Taschen, Accessoires: Nähen und Weben
  • Qualitätskontrolle der Endprodukte
  • Verpacken und Export

Produktionsschritte außer Haus:

  • Sammeln der Recyclingmaterialien in eigenen Sammelstellen
  • Web- und Näharbeiten in Heimarbeit (Mütter und Hausfrauen)

Mitarbeiterversammlung: 1x im Monat mit allen Mitarbeitern und Mitgliedern der Kooperative

 Vertrieb 

  • 85% Export (U.S.A., Japan, Südkorea, Europa)
  • 15% Inland

 Ziele 

  • K.I.L.U.S. versteht sich als „Multipurpose Cooperative“, die wirtschaftliche, soziale und Bildungsziele vereinigt
  • Regelmäßiges Einkommen für Frauen im Stadtteil
  • Vereinbarkeit von Arbeit und Familie
  • Schonender Umgang mit Ressourcen
  • Bewusstseinsbildung und Ergreifen von Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Natur
  • Frauenförderung: Stärkung des Selbstvertrauens
  • Stärkung der Gemeinschaft

 Besonderheiten 

  • Enger Zusammenhalt aller Mitglieder, regelmäßige Versammlungen, in denen auch private Sorgen zur Sprache gebracht werden: Frauen lernen, frei zu sprechen, viele kommen durch Vortragsreisen erstmals aus ihrem gewohnten Umfeld und in Kontakt mit fremden Menschen und Kulturen
  • Langjährige Mitarbeit: viele Frauen sind seit mehr als 10 Jahren dabei. Viele ältere Menschen sind Analphabeten und hätten in anderen Unternehmen keine Chance.

Darum arbeitet CONTIGO mit K.I.L.U.S. : Vorbildliche Verbindung von Umweltengagement und Einkommensschaffung. Besondere Förderung der Menschen im Team, großes Engagement über die eigene Organisation hinaus für das ganze Stadtviertel Ugong.

 

 Einstufung des Fairtrade Handelspartners 

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

 Fairtrade Aspekte 

K.I.L.U.S. verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

 Ausschluss von Kinderarbeit 

 Ausschluss von Diskriminierung 

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

 Angemessene Bezahlung 

  • Mindestlohn in der Region: PHP 481/Tag (PHP=Philippinischer Peso)
  • Gehalt bei K.I.L.U.S.: PHP 400-500/Tag für eine/n Näher/in (*)
  • Heimarbeiterinnen erhalten Stücklohnzahlung
  • Wöchentliche Barzahlung an jedem Freitag für die abgelieferte Ware

(*) Hinweis:
Bei K.I.L.U.S. werden keine Löhne oder Gehälter im eigentlichen Sinne gezahlt, sondern der Verdienst besteht aus den Gewinnanteilen. Diese können je nach Geschäftsverlauf schwanken. Deshalb ist der oben genannte Wert als Richtwert zu sehen.

 Menschenwürdige Arbeitsbedingungen 

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 1,5 Stunden Pausen für Snacks und Mittagessen
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Einzahlung in die Krankenversicherung (Philhealth)
  • Vergabe von niedrig verzinsten Darlehen, z.B. für Ausbildung, Hausrenovierung
  • Lebensmittelzuschüsse (verbilligter Reiseinkauf im Werkstattladen)
  • Bereitstellung der Arbeitskleidung
  • Regelmäßige, kostenlose Gesundheitschecks
  • Stipendien für Kinder der Mitglieder

Da K.I.L.U.S. eine Kooperative ist, in der alle Beschäftigte Miteigentümer sind, gibt es kein typisches Arbeitgeber – Arbeitnehmerverhältnis. Als Kooperative fallen keine Beiträge zu den Sozialversicherungen (SSS) und zum nationalen Bausparprogramm (pag-IBIG) an. K.I.L.U.S. ermutigt jedoch alle Mitglieder, sich freiwillig zu versichern und bietet dabei Hilfe an.

Bildungsangebote:

  • Bildungsprogramme zu Umwelt und Gesellschaft
  • Designtraining für Nachwuchskräfte
  • Persönlichkeitsbildung durch Übernahme von mehr Verantwortung im Team und bei Veranstaltungen außer Haus
  • Gesundheitskurse für Frauen (Verhütung, Schwangerschaft) in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gemeindebüro
  • Eigener Chor, gemeinsame Gottesdienste

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt

 Transparenz 

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

 Monitoring 

  • Durch persönliche Besuche in Pasig (2010, 2016)

 

 Informationen/Texte

Ursprungswissen K.I.L.U.S. (Stand 07/2020)

 

 Länderinformation 

Informationen über die Philippinen

Fotos

2018: Wiederaufbau & neues Lieferauto

 

Januar 2017: Großbrand bei K.I.L.U.S. – komplette Zerstörung der Produktionsstätte:

KILUS_Brand_4 KILUS_Brand_3 KILUS_Brand_2 KILUS_Brand_1

Produktionsstätte vor dem Brand / Besuch Oktober 2016:

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By Janina Lange on 20. Mai 2021 |

Fapecafes

(Informationen von Benecke Coffee, Hamburg)

Kurzporträt von Fapecafes 

Produkte

Kaffee, Arabica

  • Varietät: Bourbon, Caturra, Pacas, Catimor
  • Anbauhöhe: 1.300-2.000m
  • Erntezeit: Juni – Oktober
  • Ernteweise: Picking
  • Aufbereitung: fully washed
  • Trocknung: Sonnentrocknung

Standort

Puyango-Region / Provinz Loja, Ecuador – Entfernung von Europa: 10.400km

Gründungsjahr 2002

Geschichte

  • 1997: Kooperative PROCAP gehört mit vier anderen Kooperativen zum Bund Ökologischer Kaffeeproduzenten „Fapecafes“ (Federación Regional de Asociaciones de Pequeños Cafetaleros Ecológicos del Sur), rechtskräftiges  Bestehen seit 2002
  • 1999: Erhalt einer Exportlizenz
  • 2003: Fairtrade Zertifizierung durch FLO (Fair Trade Labeling Organization)
  • 2005: Integration von weiteren Kaffeeproduzenten der Provinz Zamora (APEOSAE) und des Kantons Vilcabamba
  • 2006: Errichtung einer eigenen Fabrik in Catamayo, in der der Kaffee für den Export vorbereitet wird (Sortierung, Schälung, Verpackung)

Struktur der Kooperative

  • Fapecafes ist der Dachverband von heute fünf  Basis-Genossenschaften (APECAM, APECAP, APEOSAE, PROCAFEQ und PROCAP) und vereint 1.800 Kleinproduzenten
  • Anbaufläche: 1.000 ha
  • 80% der Ernte werden exportiert

Ausstattung:

  • eine eigene Trocknungsanlage und ein großes Lager schaffen Unabhängigkeit von externen Mühlen

Vertrieb

  • Export nach Deutschland, in die USA und Japan

 

Besonderheiten

  • Anbau von Schattenbäumen, die gleichzeitig vor Erosion schützen
  • Bodenbearbeitung mit eigenem Kompost aus allen organischen Abfällen
  • Mischkulturen/Fruchtfolgen decken Eigenbedarf an landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Bauern
  • Existenz eines Warenverkaufssystems, das Mitgliedern günstigen Einkauf von Grundnahrungsmitteln ermöglicht

 

Bereits verwirklichte Projekte aus der Fairtrade Prämie

  • Bewältigung der Krise des Kaffeemarktes (2000-2004), Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen waren nur durch Fairtrade Preise möglich
  • Vergabe von Krediten und Vorfinanzierungen zur Anschaffung von Maschinen zur Kaffeeverarbeitung und Ernte
  • Technische Unterstützung bei der Aufforstung
  • Einrichtung einer Krankenstation
  • Mitglieder besitzen eine Unfall- und Lebensversicherung

Herausforderungen

  • Seit 2015: Zerstörung von Kaffeeplantagen durch „Kaffeerost“ (verursacht durch den Klimawandel)

 

Monitoring

  • FLO Fair Trade Labeling Organization seit 2003 (FLO-ID Nr. 2406)
  • Biozertifizierung durch BCS

Länderinformation

Informationen über Ecuador

By Janina Lange on 10. Mai 2021 |

SCFCU

(Informationen von Benecke Coffee, Hamburg)

Kurzporträt von SCFCU

Produkte

Kaffee, Arabica, Sidamo

  • Varietät: Heirloom
  • Anbauhöhe: 1.400-2.200m
  • Erntezeit: September- Dezember
  • Ernteweise: Picking
  • Aufbereitung: gewaschen
  • Trocknung: Sonnentrocknung

Standort

Die Kaffeekooperative Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU) liegt in der Sidama Region im Südwesten Äthiopiens. Der reichhaltige Boden und die klimatischen Bedingungen im Anbaugebiet ermöglichen das Heranwachsen eines außergewöhnlichen Kaffees.

Gründungsjahr 2001

Geschichte

  • 2001: Gründung der Kooperative Sidama Coffee Farmers Cooperative Union (SCFCU)
  • 2003: Fairtrade Zertifizierung durch FLO (Fair Trade Labeling Organization)

Struktur der Kooperative

  • Anbaufläche: 56 ha
  • Jahresproduktion: 10.000t
  • Anzahl der Mitglieder: über 80.000
  • Zusammenschluss von 53 Kooperativen
  • Zweitgrößte Kaffeeproduzentenvereinigung in Äthiopien
  • Mitglieder haben mehr als 30 Jahre traditionelle Erfahrung im Anbau und in der Verarbeitung

Ausstattung:

  • Schälmaschinen
  • Lager

 

Besonderheiten

  • Schulungen und Weiterbildung der Kaffeebauern
    • zur Umstellung auf biologischen Anbau
    • Qualitätssteigerungen
  • Anbau von Grundnahrungsmitteln für Eigenbedarf sowie für den Verkauf auf dem lokalen Markt
  • Die SCFCU achtet darauf, dass die Kaffeebohnen so angepflanzt werden, wie in einem Garten: In geringer Dichte und in Ansiedlungsnähe, wodurch unter anderem die Verbreitung von Schädlingen erschwert wird. Außerdem werden die Kaffeepflanzen mit biologischen Mitteln gedüngt.
  • Seit der Fairtrade-Zertifizierung 2003 ist die Kooperative nicht mehr vom stark schwankenden Weltmarktpreis abhängig und erhält einen garantierten Mindestpreis und eine Fairtradeprämie für ihre Kaffeeernte. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kleinbauernfamilien haben sich entschieden verbessert.

 

Bereits verwirklichte Projekte aus der Fairtrade Prämie

  • Finanzierung von verschiedenen Gemeinschaftsprojekten
    • Bau von Schulen
    • Stipendien für Kinder der Produzentenfamilien
    • Aufbau einer Krankenstation
  • Ausbau der Infrastruktur: (Aus-) Bau von Straßen, Brücken und Elektrizität
  • Investitionen in den technologischen Fortschritt (neue Kaffeewaschanlagen)

 

Monitoring

  • FLO (Fair Trade Labeling Organization) seit 2003 (FLO-ID Nr. 2519)
  • Bio-Zertifizierung durch CERES (Certification of environmental standards GmbH)
  • UTZ KAPEH Certificatio
  • Mitglied bei
    • Rainforest Alliance
    • Specialty Coffee Association of America (SCAA)
    • Eastern African Fine Coffee Association (EAFCA)
    • Addis Ababa Chamber of Commerce (AACC)

Länderinformation

Informationen über Äthiopien

By Janina Lange on |

Filzwaren

Haargummi

Haarschmuck

Was ist Filz?

  • textiles Flächengebilde aus ungeordnetem Fasergut –> eine nicht gewebte Textilie
  • Filz aus Schafswolle (Wollfilz) ist ein Walk- oder Pressfilz
  • Wolle hat eine schuppenartige Oberfläche, deren mikroskopisch kleine Plättchen sich beim Walken dauerhaft ineinander verhaken
  • gereinigte, gekämmte, bis zum Vlies aufbereitete und eventuell gefärbte Rohwolle wird durch eine mechanische Bearbeitung (Walken) in einen festen Verbund gebracht –> Filz

Hersteller

Shirbandi

Material

100% Schafswolle

  • Herkunft der Wolle: Unsere Herstellerin bezieht ihre Wolle über einen Kardierbetrieb mit angeschlossener Spinnerei und Färberei in Kathmandu (beides haben wir schon einmal besucht).
  • Ursprung der Wolle: Neuseeland
  • Schafsrasse: Romney
  • KEIN Mulesing: in Neuseeland ist seit 2018 das sogenannte Mulesing verbotenn die zugehörige Zertifizierung finden Sie hier

Färbemittel: AZO – freie Farben aus der Schweiz importiert (Swiss Dyes)

Herstellungsprozess

  1. Die Schafswolle wird von den Kardier- und Färbebetrieben in der Stadt vorbereitet
  2. Das Kardieren dient dem Herauskämmen aller Schmutzstoffe und dem Auflockern der Wollfasern
  3. Die zentrale Filzwerkstatt Shirbandis in Sitapaila (westlicher Außenbezirk von Kathmandu) ist für das Nassfilzen zuständig
  4. Von der zugekaufte Wolle wird Lage für Lage in Streifen aufeinandergelegt, je nach Produkt, auch um eine Schablone herum
  5. Mithilfe einer Arbeitsmatte und mit Seife und Wasser wird solange mechanisch gerollt und gewirkt, bis die Wollfasern sich verdichten (Walken)
  6. Danach muss gewaschen und das Seifenwasser mit einer Trockenschleuder entfernt werden
  7. Die vom Contigo Verein finanzierte Solaranlage auf dem Dach, ermöglicht er das Wasser für das Filzen umweltfreundlich zu erhitzen
  8. Das Wechselspiel zwischen Filzen, Waschen und Schleudern kann bis zu 7 mal wiederholt werden.
  9. Nach dem letzten Waschgang werden die Filzprodukte in die richtige Form gebracht und auf dem Dach der Werkstatt in der Sonne getrocknet
  10. Im knapp 14 km entfernten Ort Sunakothi steht eine weitere Werkstatt Shirbandis, hier entstehen kleine Deko- und Schmuckartikel
  11. Es wird mit der Nadel, trocken, gefilzt und es werden alle Näh- und Stickarbeiten ausgeführt

Pflegehinweis

  • Ausreichend Auslüften und Entstauben
  • Handwäsche mit kaltem Wasser und Handwaschmittel/Shampoo
  • Nicht auswringen, Gefahr des Schrumpfens gegeben
  • Starkes Reiben vermeiden, da Wolle leicht verfilzt
  • Jedes Produkt kann in feuchtem Zustand durch Ziehen und Ausbeulen nachgeformt werden

Fotos

Herstellung von Filzprodukten, Shirbandi

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By Janina Lange on 25. März 2021 |

Végétaux d’Ailleurs International

Végétaux Team

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Végétaux d’Ailleurs International

Zitat: „Before they grow so big, the baobabs start out by being little.“ (Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry)

Lieferkette

  • Handelspartner: Vegetaux d’ailleurs, Kleinbetrieb, Privatunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Baobabsetzlinge (Setzling für einen Affenbrotbaum)

Dakar nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Standort

Bandia, 75km östlich von Dakar, in der Nähe des Flughafens „Blaise Diagne Dakar“, Senegal – Entfernung von Europa: 4.600km

Gründungsjahr 2002

Geschichte

  • 1998: Start von Végétaux d’Ailleurs als Verein „Afrobonsai“ (Ausbildungsprogramm für Jugendliche), Verkauf kleiner, selbst gezüchteter Bäume aus eigener Gärtnerei auf dem lokalen Markt
  • 2002: Offizielle Gründung von Végétaux d’Ailleurs, die Bäumchen werden schnell ein Erfolg und das internationale Interesse wächst
  • Seit 2005: Entstehung einer eigenen Gärtnerei nahe der Stadt Richard Toll im Norden des Senegals an der Grenze zu Mauretanien
  • 2005: CONTIGO lernt Végétaux d’Ailleurs kennen
  • 2006: Végétaux firmiert sich in Végétaux d’Ailleurs International um
  • 2009/2010: Umzug des Unternehmens nach Bandia, 75km östlich von Dakar: hier kann ein Grundstück mit Brunnen (Süßwasserquelle) gefunden werden
  • In den Folgejahren: stetiger Aufbau, Umbau, Optimierung aller Prozesse
    • Aufbau eines wasser-sparendes Tröpfchen-Kanalsystems zu den einzelnen Feldreihen mit Affenbrotbäumen
    • Aufbau von Gewächshäusern
  • Végétaux verkauft erfolgreich seine Baobabs über einen Shop im benachbarten Hauptstadtflughafen an Touristen
  • 2020: Corona-Pandemie wirkt sich stark auf die Verkäufe und Umsätze aus:
    • Inlandsmarkt: Baobab Verkäufe brechen ein, da keine Touristen mehr einreisen durften, viele Läden (auch der Flughafenshop) müssen schließen
    • Exportaufträge werden entweder stark reduziert oder storniert
    • Ersparnisse von Volimata und Philippe Raguin reichten aber aus, um den 25-47 Arbeiterinnen, die während der Regenzeit aushalfen, die vollen Löhne auszuzahlen

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2005

Darum arbeitet CONTIGO mit Végétaux d’Ailleurs International:
Das Ehepaar Volimata und Philipp Raguin haben mit dem Aufbau ihrer Baumschule für Baobabsetzlinge ein außergewöhnliches Projekt geschaffen. Mit einfachsten Mitteln, kreativen Techniken, viel Improvisation, aber mit gärtnerischer Leidenschaft ist in den letzten Jahren eine grüne Oase in Bandia herangewachsen. In der Baumschule und den Arbeiten im Versand sind viele neue Arbeitsplätze entstanden. CONTIGO hat die kleinen Setzlinge 2005 erstmals in Deutschland auf den Markt gebracht und ist hier wichtigster Vertriebspartner von Vegetaux d’ailleurs geblieben. Zwischen April und September erreichen uns monatliche Sendungen mit Pflanzensetzlingen. Eine tolle Kombination von einem sozial engagiertes Unternehmerpaar und einem spannenden Produkt mit langer Lebensdauer.

Philippe Raguin, Gründer von Végétaux d’Ailleurs International, zur Philosophie seines Gartenbetriebs: siehe PDF

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 1 Vollzeitmitarbeiterin: Volimata Raguin
    • Geschäftsführer: Volimata und Philippe Raguin (befindet sich im Ruhestand)
  • 5 ganzjährige Beschäftigte

 Arbeitsumfeld:

Die Baumschule von Végétaux d’Ailleurs besitzt und bearbeitet mehr als 10 Hektar:

  • 2/3 des Bodens sind für die Aufzucht der Baobabs vorbehalten, Produktionskapazität: 300.000 Stück / Jahr
  • Auf dem restlichen Drittel wachsen andere Bäume und Pflanzen (wie Frangipani, Moringa, Baobab Chakal u.v.m) in Permakultur, zum Teil für Forschung

Arbeitsorganisation:

Végétaux d’Ailleurs bemüht sich, ihren Mitarbeitern ganzjährige Arbeit und Einkommen anzubieten:

  • ganzjährig möglich: einpflanzen, Aufzucht und Pflege der Baobab-Setzlinge
  • zwischen April und September: Ernte/Ausgraben der Baobabs zum Export
  • Oktober: allgemeiner Urlaubsmonat im Senegal
  • November bis März: Reinigung, Reparaturen, Wartung und Instandhaltung der Gebäude, Maschinen, Verbesserungen von Prozessen
  • Mitarbeiter werden in sämtliche Tätigkeitsfelder und Anbautechniken geschult und sind dadurch vielfältig einsetzbar

Vertrieb

Zahlen (2019):

  • 37% Export (Frankreich, Belgien, Italien, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Spanien, Japan) – größere Baobabbäume werden an Museen, Baumschulen etc geliefert
  • 63% Inland über ca. 80 Läden und zwei Verteilern sowie einen Shop am benachbarten Flughafen

Besonderheiten

  • Regelmäßige Einkommen durch die Arbeit bei Végétaux d’Ailleurs ermöglicht den Familien, ihre Kinder zur Schule zu schicken
  • Biologischer Anbau: kein Einsatz von Insektiziden oder chemischer Dünger: Végétaux d’Ailleurs nutzt natürliche Düngemittel (Inhalt ihrer Sickergrube, durch die regelmäßige Entleerung hat sich die Anzahl der Moskitos und die Ansteckung mit Malaria auf dem Betriebsgelände deutlich verringert)
  • Fürsorge für Mitarbeiter / Prävention & Aufklärung:
    • Gesundheitsaufklärung (Leerung der Sickergrube hat Auswirkungen auf Moskitos und dementsprechend auf das Ansteckungsrisiko mit Malaria)
    • Frauen bringen sie bei, selbstständiger, mündiger und dadurch unabhängiger von ihren Männern und Familien zu werden
    • Einstellung geistig behinderter Arbeiter/innen für einfache Gartentätigkeiten
    • Beratung / Aufklärung in Bezug auf das senegalesische Sozialsystem, was im Bedarfsfall beantragt werden kann (z.B. Kindergeld)

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA= Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Végétaux d´Ailleurs International verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten. Vegetaux15

Bei Végétaux d’Ailleurs International arbeiten verschiedene Ethnien zusammen.

Angemessene Bezahlung

  • Durchschnittsgehalt der Branche/Region: € 62,65/Monat
  • Gehälter bei Végétaux d’Ailleurs:
    • Ganzjährige Mitarbeiter/innen erhalten zwischen € 140 – 465 / Monat
    • Saisonkräfte erhalten den ortsüblichen Tagelohn
  • Barauszahlung pro Monat
  • Bonuszahlungen (ca. € 61) zu den Feiertagen für ganzjährig Beschäftige
    • Weihnachtsbonus für Christen
    • Bonus zum Islamischen Opferfest Eid ul-Adha
  • Extrazahlung an Familien der Mitarbeiter bei Hochzeit oder Todesfall

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 1 Stunde Pause
  • 6 Tage/Woche
  • reduzierte Arbeitszeiten während des Ramadans

Soziale Leistungen:

Alle Mitarbeiter/innen bei Végétaux d’Ailleurs erhalten folgende Sozialleistungen:

  • 1 Monat bezahlter Urlaub (Oktober, nachdem die letzten Baobabs exportiert wurden)
  • Einzahlung in die Rentenversicherung (IPRES =  Instution de Prévoyance Retraite du Sénégal), Végétaux übernimmt beide Anteile (für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, insgesamt 30% vom Monatsbruttolohn)
  • Ganzjährige Mitarbeiter/innen erhalten kostenfreie Unterkunft bei Végétaux
  • In einfachen Krankheitsfällen werden Medikamente ausgegeben
  • Im Bedarfsfall: Finanzielle Unterstützung bei Todesfällen in der Familie und Vergabe von langfristigen, zinslosen Darlehen (mit späterer Verrechnung mit Gehältern)

Bildungsangebote:

  • Siehe oben unter „Besonderheiten“: Aufklärung hinsichtlich Gesundheit und Hygiene

Transparenz

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Besuch von Volimata und Philippe Raguin in Göttingen (2018)

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Végétaux D´Ailleurs (Stand: 06/2021)

 

Länderinformation

Informationen über Senegal

 

Fotos

Volimata und Philippe Raguin zu Besuch in der CONTIGO Zentrale + öffentlicher Vortrag im Göttinger CONTIGO Fairtrade Shop (September 2018):

    

Bilder aus Bandia:

 

Vegetaux16 Vegetaux14 Vegetaux13

By Janina Lange on |

Chako

Chako

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Chako

Lieferkette

  • Handelspartner: Chako, Kleinunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Upcycling – Raumdekorationen aus Holz und Glas

Standort

Mndo, Mbuzini Zanzibar (23 Minuten Autofahrt von Stonetown entfernt), Insel Sansibar, Tansania – Entfernung von Europa: 7.000km

Gründungsjahr 2010

Geschichte

  • 2010: Gründerpaar Anneloes und Suleiman verkaufen unter dem Namen „Tourist2Tourist“ Souvenirs in einer kleinen Hotel-Boutique auf der Insel Sansibar. Diese Souvenirs werden aus überwiegend durch Tourismus verursachtem Müll (alte Glasflaschen, Papier, Segeltücher, Reststoffe) hergestellt. Der große Erfolg der Upcycling-Produkte führt zur Gründung von Chako
  • 2015: Chako wird im Rahmen des „Fair Trade Finest“ – Programms drei Jahre lang von der niederländischen Fairtrade Organisation CBI (= Centre for the promoting of imports from developing countries) in verschiedenen Bereichen (Qualität und Design) und Fairtrade Themen geschult und vor Ort unterstützt
  • 2017: Durch Einführung eines Stücklohnsystems, Verbesserung der Werkzeuge und Abläufe, können die Einkommen aller Mitarbeiter/innen gesteigert werden
  • 2018: Chako wird Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organisation)
  • 2020: Situation während der Covid Pandemie
    • Lockdown und ausbleibende Touristen verursachen hohe Verluste auf dem lokalen Markt. Wachsende Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste in den Familien der Mitarbeiter. Zuschüsse zum Lebensunterhalt für 6 Monate fließen über den CONTIGO Verein.
  • 2020. Bau einer neuen Glaswerkstatt, in Kooperation mit der TUI Care Foundation wird zusätzlich eine neue Upcycling-Werkstatt für Kunststoffe mit Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen und junge Erwachsene errichtet
  • 2021: Chako erholt sich nach der Öffnung des Landes für den Tourismus und bezieht das neue Betriebsgebäude

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2018

Darum arbeitet CONTIGO mit Chako:
An Chako ist vieles faszinierend: die Upcyclingidee, die zur Gründung geführt hat, die kompromisslose Orientierung auf Nachhaltigkeit und Müllvermeidung, die weit über den eigenen Fertigungsbetrieb hinausgeht, die soziale Ausrichtung. In der noch jungen Zusammenarbeit hat Contigo durch das Finanzieren einer Fräsmaschine für Holzarbeiten zur Qualitätsverbesserungen beitragen können. In der langen Auftragsflaute des Coronajahres 2020 unterstützte der CONTIGO Verein die Mitarbeiter von Chako durch Hilfen zum Lebensunterhalt. Chako leistet mit ihrem Upcycling Projekt einen wichtigen Beitrag zu Umweltschutz und -bewusstsein und schafft gleichzeitig Einkommensmöglichkeiten für Frauen und Jugendliche, die sonst kaum einen Zugang zum Arbeitsmarkt haben.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 38 Festangestellte im neuen Betriebsgebäude in Mndo
  • Zusammenarbeit mit externen Handwerkergruppen, die (je nach Sortiment) halb fertige Produkte an Chako liefern
  • Je nach Auftragslage können weitere Beschäftigte angestellt werden

Arbeitsorganisation:

  • Schulung der Festangestellten in verschiedenen Arbeitsschritten, damit sie vielseitig einsetzbar sind
  • Zweimal monatlich Versammlung mit allen Mitarbeiter/innen
  • Die Recyclingmaterialien werden von ausgesuchten Lieferanten gekauft oder gespendet:
    • Leere Flaschen stammen von lokalen Unternehmen wie Hotels oder Touristenressorts
    • Holz wird von Lieferanten bezogen, die für den Betrieb eine staatliche Lizenz benötigen. Diese Lizenz wird nur erteilt, wenn die Regierung davon überzeugt ist, dass das verkaufte Holz ethisch vertretbar gewonnen wird
  • Zusammenarbeit mit den externen Handwerkergruppen:
    • Chako strebt langfristige Beziehungen an
    • Im Bedarfsfall leistet Chako eine zinsfreie Anzahlung (50% Vorkasse bei Auftragsvergabe)
    • Handwerkergruppen unterzeichnen eine Erklärung zur Einhaltung der Fairtrade Grundsätze: Chako steht in engem Kontakt zu ihnen und besucht regelmäßig (auch unangekündigt) deren Räumlichkeiten

Ziele

  • Bewusstseinsschaffung für Umwelterhaltung (Müllbeseitigung, Recycling)
  • Einkommensmöglichkeiten für Frauen und Jugendliche mit geringer Ausbildung
  • Umzug in ein größeres Produktionsgebäude

Besonderheiten

  • Chako unternimmt eigene Kampagnen und bietet Kurse für lokale Handwerker/innen zur Umnutzung von Altmaterialien
  • Chako ermutigt seine Handwerker/innen, sich künstlerisch zu entfalten und fördert auch die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern/innen
  • Unterstützung der Zenji Zanzibar Foundation, die das Ziel verfolgt, Einkommensmöglichkeiten für die Inselbewohner Sansibars zu schaffen
  • Chako möchte an Grundschulen, weiterführenden Schulen und der Universität von Sansibar mehr Bewusstsein beim Umweltschutz unterrichten

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Chako verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn auf der Insel Sansibar: TZS 300.000/Monat (TZS = Tanzanian Shilling)
  • Löhne bei Chako:
    • Vereinbarte Stücklohnzahlung, die monatliche Löhne oberhalb des Insel-Mindestlohns ermöglichen
  • Übernahme der Anfahrtskosten zur Werkstatt

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8:00 – 16:00 Uhr / Tag
  • Reguläre Pausen
  • 6 Tage/Woche (Samstag werden Trainings angeboten)
  • Je nach Arbeitsaufkommen auch flexible Zeiteinteilung

Soziale Leistungen:

  • Einhaltung der nationalen Vorschriften in Bezug auf Jahresurlaub und gesetzliche Feiertage
  • Übernahme von Arzt-/Behandlungskosten
  • In familiären Notfällen hilft Chako mit zinsfreien Darlehen aus
  • Während der Arbeitszeit wird kostenloses Essen bereitgestellt

Bildungsangebote:

  • Schulung der Mitarbeiter/innen in verschiedenen Arbeitsschritten, damit sie vielseitig einsetzbar sind
  • Weitere Trainingsangebote, je nach persönlichen Interessen (z.B. PC- und Englischunterricht), sowie Fortbildungen in allgemeinen Themen
  • Siehe oben unter „Besonderheiten“

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt
  • Arbeits- und Sicherheitskleidung wird gestellt
  • Schulung der Mitarbeiter/innen im Umgang mit dem Erste Hilfekasten und Feuerlöscher,
  • Zwei ausgebildete Ersthelfer

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

Monitoring

  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied von:
    • World Fair Trade Organisation WFTO seit 2018

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Chako (Stand: 06/2021)

 

Länderinformation

Informationen über Tansania

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By Janina Lange on 10. März 2021 |

Nook Nook

NOOK NOOK bedeutet "Viel Spaß"

Nook Nook bedeutet „Viel Spaß“

 

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Nook Nook

Lieferkette

Handelspartner: Vaniché / NOOK NOOK, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Produzentengruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Chiang Mai nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

  • FUNimals: lustige Stofftiere in Patchwork Look
  • PettiPets: Tierpuppen zum Anziehen
  • Heimdekorationen und Heimtextilien

Standort

Chiang Mai, Thailand – Entfernung von Europa: 8.300km

Gründungsjahr 2007

Geschichte

  • Ab 2000: Aufbau des Unternehmens Vaniché Co. Ltd. durch die Familie Vanichmongkol, Herstellung und Export von thailändischen Seidenwaren, wie Kissen, Wohnaccessoires und Dekorationen
  • Zusammenbruch des Seidenwarenmarktes in Thailand durch zunehmenden Billigwettbewerb der Nachbarländer China und Indien
  • 2007: Unternehmensneugründung, Entwicklung von Stoffspielzeug und moderner Textilsortimente, Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiterinnen aus der alten Werkstatt
  • 2009: Die Schwestern Saipin Vanichmongkol and Ying Sainamphung entwickeln das Stofftiersortiment der „FUNimals“ (Stofftiere mit einem Charakterpass) unter dem Markenname „Nook Nook“ (Thai: „viel Spaß“)
  • 2010-2015: Teilnahme an internationalen Handelsmessen, Kooperation mit CONTIGO startet
  • 2012: Büro in Bangkok schließt, Umzug in ein größeres Produktionsgebäude mit Showroom in Chiang Mai, 10 permanente Mitarbeiter und 100 Näherinnen in Heimarbeit
  • 2014: Nook Nook wird ausgewählt und darf an Thailands erster Designwoche in Chiang Mai teilnehmen
  • 2016: Die weltweite Wirtschaftskrise erfasst auch Nook Nook, Bestellungen großer Exportkunden bleiben aus
  • 2016-2018: Schwerpunkt auf der Entwicklung des heimischen Marktes (Duty free shops, Hotels, Resorts)
  • 2017: Eine neue Marke N2 wird für den Inlandsmarkt entwickelt, Lifestyleprodukte aus traditionellen Indigostoffen
  • 2019: Umstrukturierung des Unternehmens: Verkleinerung der Belegschaft, Reorganisieren und Straffen der Abläufe, Umzug in ein kleineres Gebäude
  • 2020: Corona-Pandemie wirkt sich stark auf die Verkäufe von Nook Nook aus: die Nachfrage der internationalen Kunden geht drastisch zurück, der inländische Markt bricht ein (Hauptkunde sind drei Duty-Free-Shops)
  • 2021: Neue Kooperationen:
    • Nook Nook entwickelt Babyprodukte für ein thailändisches Unternehmen, die über ihren Onlineshop Produkte für frischgebackene Mütter und Produkte für Neugeborene anbieten
    • Für ein Unternehmen in Chiangmai werden maßgeschneiderte Spielzeuge (in professionellen Kostümen, z.B. Soldat, Polizist, Koch) hergestellt.

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2011

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Hauptwerkstatt in Chiang Mai:
    • 2019: fünf feste Mitarbeiterinnen in den Kernbereichen: Musterproduktion, Produktionsplanung, Qualitätskontrolle, Verwaltung, Marketing und Materialeinkauf
    • Geschäftsführung durch die Gründerinnen Saipin (Leitung) und Ying (Designerin)
    • Ein Mitarbeiter auf Honorarbasis für die Verteilung von Materialien, Abholung von Fertigprodukten und Verpackungen
    • 2021: Fünf Mitarbeiter mit den gleichen Verantwortungsbereichen
  • Produktion in Heimarbeit:
    • 2019: sechs Schneiderinnen (vorher gab es 28 sogenannte „Subunternehmerinnen“)
    • Zwei Frauen zuständig für Zuschnitt
    • Zehn Frauen zuständig für Dekoration, Bestickung, Füllung und Näharbeiten an den Stofftieren und Textilien
    • 2021: Die Anzahl bleibt gleich. Da aber weniger Arbeit vorhanden ist, wird die Zeit für Schulungen genutzt (Design, Qualitätskontrollen)

Arbeitsstätte:

2019: Umzug in eine gemietetes Gebäude:

  • Erdgeschoss: Büro
  • Erstes Obergeschoss: Showroom, Besprechungsraum
  • Zweites Obergeschoss: Musterproduktion an drei professionellen Nähmaschinen, Materiallager
  • Drittes Obergeschoss: Privaträume

2021: Umzug in das Gebäude von Veva:

  • Zusammenlegung der Hauptabteilungen beider Firmen (Einkauf, Lager, Buchhaltung, Qualitätskontrolle und Verpackung)
  • Eine Mitarbeiterin übernimmt den Einkauf sowohl für Nook Nook als auch für Veva-Bestellungen

Arbeitsorganisation:

  • Hauptwerkstatt:
    • Verwaltung und Produktentwicklung
    • Zentraler Materialeinkauf, Lagerung
    • Erstellen von Erstmustern
    • Vorbereitung von Materialpaketen für die Außerhaus-Fertigung
    • Qualitätskontrolle, Endverpackung und Versand
    • Schulungen im Haus und außer Haus für Heimarbeiterinnen bei Einführung von neuen Modellen durch die Mustermacherin und Produktionsmanagerin
  • Heimarbeit:
    • „Subunternehmerinnen“: vertraglich geregelte Zusammenarbeit mit gut qualifizierten Frauen im Umland von Chiang Mai und in den Karendörfern im Bergland nördlich der Stadt. Zuständig für komplexe Näharbeiten und Zuschnitt der Materialien
    • Handarbeiterinnen für einfache Stickarbeiten und Verzierungen: Alleinstehende Mütter, ehemalige Mitarbeiterinnen mit Kleinkindern, junge Frauen aus anderen Berufsfeldern, die sich nach Feierabend ein Zubrot verdienen, in Stoßzeiten helfen ausgebildete Nachbar/innen oder Verwandte
    • Heimarbeiterinnen erhalten Stücklohnzahlung, die sich am Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand der Arbeiten orientiert

Vertrieb

  • 80% Exporte (Deutschland, Frankreich, Belgien, Südkorea)
  • 20% Inland (Verkauf ihrer Produkte über drei Dutyfree Shops in Bangkok und über den Onlineshop)

Ziele

  • Konsolidierung des Unternehmens nach der Reorganisation
  • Unterstützung der Heimarbeiterinnen (vor allem alleinerziehende Mütter) durch regelmäßige Arbeitsaufträge
  • Weiterentwicklung des heimischen Markt

Besonderheiten

  • Hoher Frauenanteil in der Fertigung
  • Förderung individueller Fähigkeiten durch regelmäßige Schulungen
  • Unterstützung des „The World´s First Elephant Hospital“ durch Spenden und durch den Verkauf von FUNimals (die Privatinitiative kümmert sich um verletzte Elefanten, die Opfer von Landminen im Grenzgebiet zu Burma wurden oder an Haut- und Augenkrankheiten leiden)

Darum arbeitet CONTIGO mit Nook Nook: Die Frauen bei Nook Nook sind hoch qualifiziert und kreativ. Die fruchtbare Zusammenarbeit wird ergänzt durch ein hervorragendes gegenseitiges Verständnis. Geniale Spielzeugsortimente, was auch für CONTIGO „viel Spaß“ bedeutet. CONTIGO hat den Eindruck, dass alle bei Nook Nook nach diesem Motto leben.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Nook Nook verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Durchschnittslohn der Branche/Region Chiang Mai: THB 300/Tag (THB = Baht)
  • Gehälter bei Nook Nook:
    • Mindestens THB 367/Tag
    • Durchschnittlicher Verdienst: THB 527/Tag
  • Lohnzahlung auf das Bankkonto zum 1. jeden Monats; Auszahlung von Überstunden, Heimarbeit und der Verpflegungszuschuss wird jeweils zum 15. eines Monats überwiesen
  • Höhere Bezahlung bei Überstunden und Wochenendarbeit
  • Bonuszahlung am Chinesischen Neujahrsfest
  • Jährliche Lohnerhöhungen (Inflationsanpassungen)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 1 Stunde Mittagspause
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Alle gesetzlichen Regelungen zur Gesundheits- und Sozialversicherung werden eingehalten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils 5 % vom Lohn als Beitrag
  • Alle zwei Jahre wird neue Arbeitskleidung gestellt
  • Bezahlter Urlaub (max. 31 Tage, abhängig von Dauer der Betriebszugehörigkeit; Besonderheit: 1 extra Feiertag für das Chinesische Neujahrsfest)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen (30 Tage)
  • Mutterschutz: 1,5 Monatsgehälter vor der Geburt wird von Nook Nook übernommen, 1,5 Monatsgehälter nach der Geburt übernimmt die Sozialversicherung
  • Kostenloses Trinkwasser
  • Zuschuss zum Mittagessen, täglich THB 25

Bildungsangebote:

  • Regelmäßige Fortbildungen für Abteilungen im Haus (z.B. für die Buchhaltung) und Fertigungstrainings für Frauengruppen außer Haus
  • Teilnahme an Sicherheitstrainings (Feuerschutzübungen, Erste Hilfe Kurse)

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Chiang Mai (2010, 2012, 2016, 2019)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Nook Nook (Stand 07/2020)

 

Länderinformation

Informationen über Thailand

 

Fotos

Besuch in Chiang Mai (2016):

Besuch in Chiang Mai (2012):

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By Janina Lange on 3. März 2021 |

Lieferketten Nachweis Begriffe und Definitionen

Kleine und mittlere Partner
Unser Augenmerk liegt auf kleinen und mittleren Betrieben. Unternehmen mit 1 bis 49 Mitarbeitern gelten dabei als kleine,
und Unternehmen von 50 bis 499 Mitarbeitern als mittlere Betriebe. Das entspricht im Wesentlichen der EU-Definition.

In der Praxis ist diese Definition allerdings schwierig nachzuhalten. Anders als in Europa beschäftigen viele Unternehmen
nicht nur klassische Angestellte, sondern sie ziehen eine Vielfalt von unabhängigen Personen, Gruppen und Handwerkern
im Schlepptau nach sich, zu denen auch unterschiedliche Beziehungen bestehen. („Satellites“, verbundene Werkstätten,
interne freie Produktionsgruppen oder freie Handwerker – i.d.R. Stücklöhner.) Das ist für europäische Augen gewöhnungsbedürftig.

Zwischenhandel
Man hört bisweilen die Forderung nach „Ausschaltung des Zwischenhandels“. Aber viele unserer Handelspartner arbeiten in
dezentralen Regionen. Sie sind Handwerker. Die Ressourcen sind begrenzt, die Wege lang, die Infrastruktur lückenhaft und
die Kommunikationswege und Sprachbarrieren bisweilen schwierig. Das alles ruft nach Arbeits- und Risikoteilung.
In solchen Fälle nutzen wir Dienstleister, die den Handel vereinfachen. Dort, wo wir Exporthelfer einsetzen, wird dieses in den
entsprechenden Seiten erwähnt.

Begriff Handelpartner
Alle geschäftlichen Beziehungen nach Übersee bezeichnen wir als „Handelspartner“, unabhängig von ihrer Art, Funktion und
Rechtsform. Für uns gibt es zwei verschiedene Arten von Partnerschaften:

  1. Die Produzenten. Das sind entweder vollständige Hersteller von ihren Erzeugnissen oder Teil- oder Endhersteller mit verbundenen
    Werkstätten oder Handwerkern. In jedem Fall beliefern sie uns direkt.
  2. Die Exporteure und Dienstleister. Das sind spezialisierte Unternehmen oder Einzelpersonen, die unsere Bestellungen entgegennehmen
    und sie an spezialisierte Handwerker weiterverteilen. Sie bieten uns technische Dienstleistungen, wie die Kommissionierung von
    Bestellungen, Qualitätskontrolle, Verpackung und Versand an. Manche Exporteure engagieren sich auch bei der Produktentwicklung.
    Sortimentsgestaltung und Materialsuche – in der Regel nach unseren Vorgaben.

Die genaue Zuordnung, um welche Art von Produzent oder Exporteur es sich handelt, sind auf den entsprechenden Seiten zu finden.

Zuordnung unserer Handelspartner
Die Beziehungen zu unseren Partnern sind ständig im Fluss und weisen deutliche Unterschiede voneinander auf.
Diese sind z.B. durch das Alter der Beziehung, Größe und Leistungsfähigkeit des Partners, Handelsvolumen, Bestellhäufigkeit,
CONTIGOs Bedeutung für den Partner und die Bedeutung des Partners für CONTIGO bedingt.
Es gibt Unterschiede bei der Erfüllung der Fairtrade Standards. Nicht alle Partner in Übersee schaffen von Anfang an die Erfüllung aller
Fairtrade Kriterien. Das ist noch in Entwicklung. Die meisten CONTIGO Produzenten erfüllen jedoch die Fairtrade Standards zu ihrer und
unserer Zufriedenheit. Manche unserer Partner erbringen darüber hinaus zusätzliche vorbildliche Fairtrade Leistungen.

Aus diesem Grund haben wir unsere Partner in zwei Gruppen eingeteilt: Fairtrade Approved (FTA) und Fairtrade in Progress (FTP)

Partner FTA – Fairtrade Approved
Kriterien und Voraussetzungen:

  • Abgeschlossene Bearbeitung des Eingangsaudits (Fairtrade Fragebogen)
  • Differenzierte und belastbare Kenntnisse des Produktionsumfelds
  • Erfüllung aller Anforderungen des Fairtrade Grundsatzvertrags
  • Transparenz
  • Komplette, belastbare und überprüfbare Dokumentation
  • Gute und erprobte Handelsbeziehung
  • Langfristige Perspektive
  • Bei Bedarf: Gemeinsame Design- und Produktentwicklung
  • Persönliches Kennen der Schlüsselpersonen

Die übergroße Mehrzahl unserer Handelspartner ist als FTA-Partner eingestuft.

Partner FTP – Fairtrade in Progress
(Minimum-) Kriterien und Voraussetzungen:

  • Interesse an den „10 Principles“
  • Bereitschaft zur eigenen Weiterentwicklung
  • Potential für Entwicklung
  • Potential zur Marktfähigkeit
  • Keine Kinderarbeit, keine Schuldarbeitsverhältnisse nach ILO Konvention (Übereinkommen 105)
  • Keine Diskriminierung nach ILO Konvention, (Übereinkommen 111)
  • Saubere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Ansatz
  • Erste Bemusterung und Probebestellungen erfolgreich

Gründe für eine vorläufige Einstufung in „Fairtrade in Progress“:

  • Die Beziehung ist noch sehr neu, aber viel versprechend
  • Der Partner hat noch keine ausreichende wirtschaftliche Basis, um alle Fairtrade Kriterien komplett zu erfüllen
  • Es liegen noch nicht alle Informationen vor oder konnten noch nicht abschließend geprüft werden

Ein unbedingtes Bestreben CONTIGOs ist es, jeden FTP-Partner in die Gruppe „FTA“ zu heben. Wenn jedoch Produzenten die
Mindestkriterien für „Fairtrade in Progress“ (s.o.) nicht erfüllen, können sie bei CONTIGO nicht gelistet werden.

By Janina Lange on 3. Februar 2021 |