Dhanabadee

Besuch bei Dhanabadee (Mai 2016)

Besuch bei Dhanabadee (Mai 2016)

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Dhanabadee

Lieferkette

Handelspartner: Dhanabadee, mittleres Unternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Vasen, Tischwaren und Dekorationen aus Keramik

Standort

Quelle: Google Earth

Quelle: Google Earth

Lampang, Thailand – Entfernung von Europa: 8.400km

Gründungsjahr 2003

Geschichte

  • 1954: Apa E Simyu Saechin (Firmengründer) wanderte aus China über Vietnam nach Thailand ein. Er entdeckt in der Region von Lampang hochwertige Kaolin Vorkommen und errichtet die erste Keramikfabrik der Region. Seine nach chinesischem Vorbild gefertigte, handbemalte Schüssel, die „chicken bowl“, wird in den nächsten Jahren ein absoluter Verkaufsschlager und im ganzen Königreich Thailand bekannt
  • 1965: Schließung der alten Fertigungsstätte und Fortführen der Produktion durch die „Dhanabadesakul Crockery“. Sie stellen bis heute die bekannten „chicken bowls“ nach alter Herstellungsweise her: alle Schritte werden von Hand ausgeführt
    • Rohmaterialien formen
    • Keramik bemalen
    • Keramikstücke werden im sogenannten „Dragon Kiln“, dem ältesten Brennofen in der Region um Lampang, gebrannt (heute nicht mehr aktiv)
  • 1990: Gründung der „Dhanabadee Art Ceramic Company Thailand“ in der zweiten Generation des Unternehmensgründers durch Mr. Panasin Dhanabadesakul
  • 2003: Umfirmierung in „Dhanabadee Decor Ceramic Co. Ltd.“, Erhöhung und Verbesserung der Produktionskapazitäten, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Spezialisieren auf künstlerische Dekortechniken
  • 2012: Einrichten des „Dhanabadee Ceramic Museums“ in Lampang durch den derzeitigen Inhaber Panasin Dhanabadesakul mit Ausstellungsstücken aus der Anfangszeit der Keramikfertigung und Vorführungen zur Keramikfertigung

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2017

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 172 Mitarbeiter (123 Frauen, 49 Männer)
    • Davon in der Produktion tätig: 114 Frauen und 40 Männer

Arbeitsstätten:

Dhanabadee_Besuch

1) Fertigungsgebäude befindet sich auf einem Gelände am Stadtrand von Lampang

  • eingeschossiger Hallenkomplex mit zwei Halbgeschossen für Büroräume und Tontanks
  • Weitläufiger Hof mit einem kleinen, überdachten Unterstand mit Sitzgelegenheiten für Pausen, ein großer, offener, überdachter Versammlungs- und Kantinenraum
  • kleines Ladengeschäft für die Versorgung der Mitarbeiter mit Snacks

2) Überregional bekanntes Dhanabadee Museum und Showroom befindet sich in der Stadt Lampang

 

Arbeitsorganisation:

Fertigungshallen sind je nach Arbeitsprozess in Abteilungen aufgeteilt und entsprechend beschildert. Anfertigen der Gussformen, Materiallager, Tonmischanlage, Keramikguss, Dekor, Trockenräume, Brennöfen, Packabteilung.

Die Qualitätskontrolle findet in allen Fertigungsstadien statt. Jeder Schritt wird in den Abteilungen sorgfältig dokumentiert.

Neue Mitarbeiter werden drei Monate durch erfahrene Mitarbeiter angelernt.

Produktionsprozess: alle Schritte im eigenen Betrieb

1. Anfertigen der Gussformen
2. Anmischen der Tonmasse
3. Befüllen der Gipsmodelle
4. Auslösen und Trocknung
5. Dekorarbeiten
6. Glasur und Farbauftrag
7. Brennvorgang
8. Abschließende Qualitätskontrolle
9. Verpackung

Vertrieb

  • 70% Export (70 Länder weltweit)
  • 30% Inland

Besonderheiten

  • Durch den Verkauf einer speziellen Keramik-Souvenir-Linie „White Elephant“ werden folgende Projekte unterstützt

Darum arbeitet CONTIGO mit Dhanabadee: Alteingesessene Keramikwerkstatt, die das kulturelle Erbe der Keramikherstellung pflegt, heute modern geführt. Exzellente Qualität, innovative Designs, präzise Lieferungen, hervorragende Sozialstandards.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTP = Fairtrade in Progress, junge Handelsbeziehung

 

Fairtrade Aspekte

Dhanabadee verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Dhanabadee_Feinarbeiten

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn in der Region: THB 315/Tag (THB = Baht)
  • Durchschnittlicher Lohn bei Dhanabadee:
    • Ungelernte Arbeiter: THB 315/Tag
    • Angelernte Arbeiter: THB 315-500/Tag
  • Alle Mitarbeiter erhalten ein festes Gehalt, keinen Stücklohn
  • Wöchentliche oder monatliche Überweisungen auf das eigene Bankkonto
  • Bezahlung eines Festtagsbonus

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 1 Stunde Pause für Mittagessen
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Alle gesetzlichen Regelungen zur Gesundheits- und Sozialversicherung werden eingehalten
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (30 Tage/Jahr)
  • Bezahlter Urlaub (13 nationale/ traditionelle Feiertage + Urlaubstage, die abhängig von der Dauer der Betriebszugehörigkeit sind, mindestens 6 Tage)
  • Mutterschutz: 1,5 Monatsgehälter vor der Geburt wird von Dhanabadee übernommen

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt
  • Markierte, freie Fluchtwege
  • Feuerlöscher in allen Arbeitsbereichen
  • Löschschlauch mit Wasseranschluss im Außenbereich

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Treffen in Lampang (2016, 2019)
  • Organisation und Arbeitsprozesse sind nach ISO-Standards zertifiziert

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Dhanabadee (Stand 04/2022)

 

Länderinformation

Informationen über Thailand

 

Fotos

Dhanabadee_Tonarbeiten Dhanabadee_Lager Dhanabadee_Guss Dhanabadee_Glasur

By Janina Lange on 1. März 2022 |

Shirbandi

Shirbandi ist der Hochzeitskopfschmuck der Braut

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Shirbandi

Lieferkette

Handelspartner: Shirbandi, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Produktionsgruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Kathmandu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Produkte

Filzwaren

Standort

Kathmandu, Nepal – Entfernung von Europa: 6.600km

Gründungsjahr 1997

Geschichte

  • 1997: Gründung als Gold- und Silberschmiede durch Herrn Shresta
  • Ab 2002: Finanzielle Unterstützung von Filzhandwerkerinnen im Rahmen von Nachbarschaftshilfe, kein professioneller Betrieb
  • 2004: Frau Sangita Shrestha besucht Deutschland, erster Kontakt zu CONTIGO über eine Verwandte. Anliegen: Aufbau einer professionellen Werkstatt für Filzarbeiten, Suche nach Vertriebspartnern für ihre Produkte
  • 2005: Sangita Shresta gründet eine Werkstatt im eigenen Wohnhaus in Sitapaila für das Nassfilzen, Einrichten einer weiteren Werkstatt in Sunakothi für Näharbeiten. Ihr Mann führt die Silberschmiede weiter
  • 2005: Beginn der Kooperation mit CONTIGO, intensive Produktentwicklung, Arbeit an Design und Qualität
  • Ab 2011: Shirbandi gewinnt weitere Auslandskunden in den USA und erweitert das Sortiment um Tierspielzeug
  • 2015: Aufbau einer Nassfilzwerkstatt nach dem verheerenden Erdbeben auf einem für 5 Jahre gepachteten Nachbargrundstück, ebenerdig
  • 2016: Frau Shrestas Söhne Ayush und Sanyam beenden ihr Studium und unterstützen ab jetzt den mütterlichen Betrieb
  • 2017: Der CONTIGO e.V. finanziert eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung in der Werkstatt Sitapaila
  • 2019: Die gesetzliche Vorgabe, die Gehälter auf Bankkonten auszuzahlen, wird bei Shirbandi umgesetzt. Frau Shresta kümmert sich um die Eröffnung von Bankkonten für ihre Mitarbeiter/innen

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2005

Unternehmensstruktur

Anzahl der Beschäftigten:

60 (bei größerem Arbeitsaufkommen werden mehr Mitarbeiterinnen eingestellt, die im Familien- und Bekanntenkreis angeworben werden und Vorerfahrungen im Handwerk haben)

  • 25 Filzerinnen
  • 25 Näherinnen
  • 5 Mitarbeiterinnen für Fertigung und Verpackung
  • 5 Mitarbeiterinnen für die Qualitätsprüfung

Die beschäftigten Frauen arbeiten im Nassfilzen ganztags und im Nähbetrieb stundenweise auf Stücklohnbasis. Die Arbeitszeiten sind fließend, die Frauen richten sie nach ihren privaten Verpflichtungen ein. 

Arbeitsorganisation:

2 Werkstätten:

  • Filzwerkstatt in Sitapaila, Bezirk Kathmandu
  • Nähwerkstatt in Sunakothi, Kleinstadt, 4km südlich von Lalitpur

Arbeitsteilung in der Produktion:

1) Sitapaila:

  • Betriebssitz und zentrale Werkstatt für Nassfilzen
  • Anzahl der Mitarbeiterinnen: 21 (auf Stücklohnbasis)
  • Materiallager
  • Qualitätskontrolle
  • Verpacken
  • Produktentwicklung

Seit 2015: neues ebenerdiges Werksgebäude auf dem Nachbargrundstück, zusätzlich zu den Werkräumen, die sich im Obergeschoss des Privathauses der Shrestas befinden. Die Mitarbeiterinnen kommen aus den umliegenden Stadtvierteln und arbeiten in der Regel ganztags. Kinderbetreuung durch die Großmütter in den Familien.

2) Sunakothi:

  • Anzahl der Mitarbeiterinnen: 25 (von denen 10 regelmäßig kommen)
  • Arbeitsräume im ersten Stock eines Wohnhauses
  • Einfache Ausstattung für Handnäh- und Stickarbeiten
  • Viele junge Mütter, Collegeschülerinnen
  • Die meisten arbeiten Teilzeit, je nach Auftragslage und persönlichem Zeitbudget (während der Schulzeit eigener Kinder, Studentinnen vor oder nach dem Studium)
  • Für Anleitung und Qualitätskontrolle ist eine erfahrene Supervisorin (Sapana) zuständig

Die Koordination der Arbeiten beider Arbeitsstellen erfolgt durch tägliche Besuche von Sangita Shresta. Anlieferung von Materialien, Rohprodukten, Abholung fertiger Aufträge.

Vertrieb

100 % Export (Deutschland, USA) Shirbandi31

Ziele

  • Einrichtung einer Lebensversicherung für alle Mitarbeiter
  • Einführung einer Krankenversicherung und damit Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mitarbeiter
  • Schaffung neuer Märkte
  • Erhöhung der Mitarbeiteranzahl
  • Eröffnung eines neuen Geschäftszweigs für ehemalige Filzerinnen, die ihrer Tätigkeit nicht mehr nachgehen können

Besonderheiten

  • Bereitstellung von Teilzeitjobs (Näharbeiten in Sunakothi) für College-Studentinnen, damit sie ihre Ausbildung finanzieren können

Darum arbeitet CONTIGO mit Shirbandi: Frau Shrestha, Gründerin von Shirbandi ist eine engagierte Unternehmerin, die Ideen schnell aufgreift und perfekt umsetzt. Sie zeigt großen Einsatz für die Ausbildung ihrer Handwerkerinnen.

Persönlicher Eindruck von Monika Herbst: „In beiden Werkstätten ist eine sehr familiäre und fröhliche Atmosphäre spürbar. Die Frauen lachen und scherzen und sind gut aufeinander eingespielt. Wenn die Tage anstrengend sind, erzählt Frau Shresta, wird hier zwischendurch gesungen und getanzt. Wir erleben bei unseren Besuchen immer eine warmherzige und besondere Gastlichkeit, von der wir lernen können.“

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA  = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Shirbandi verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnische Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Offizieller Mindestlohn (für Industriearbeiter): NPR 15.000/Monat (NPR= Nepalesische Rupien), Stand 2021
  • Gehalt bei Shirbandi:
    • Filzerinnen in Sitapaila arbeiten auf Stücklohnbasis. Die Stücklöhne werden gemeinsam vereinbart und richten sich nach Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad der Produkte. Alle zwei Jahre werden die Stücklöhne angepasst. Je nach Auftragslage Verdienst bis zu 17.000 NPR/Monat
    • Festgehälter für 5 Mitarbeiterinnen (in den Bereichen Supervision, Qualitätskontrolle, Anlernen neuer Mitarbeiter, Endfertigung und Verpackung) zwischen NPR 14.000 und 18.000/Monat, alle arbeiten Vollzeit
    • Näherinnen in Sunakothi arbeiten auf Stücklohnbasis, in der Regel nur halbtags. NPR 4.000-5.000/Monat als Nebeneinkommen
    • Teilzeit-Mitarbeiterinnen in den Bereichen Endfertigung und Verpacken erhalten einen vereinbarten Tageslohn
  • Banküberweisung am Ende des Monats (Boni zu den Festen werden während des Monats ausgezahlt, siehe unten)
  • Mitarbeiter mit Festgehalt (Sitapaila) erhalten
    • Überstundenbonus
    • Leistungsbezogener Jahresbonus
  • Alle Mitarbeiter (Festgehalt und Stücklohn-Empfänger) erhalten Boni zu den Festen Dashain (NPR 2.000), Diwali (NPR 1.000), Maghe (NPR 500) und Teej (NPR 500)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit in Sitapaila:

  • 8 Stunden / Tag, fließender Arbeitsbeginn ab 7:30 Uhr, Arbeitsende spätestens 18:00 Uhr
  • Geregelte Pausen: Mittagspause um 13:00 Uhr, Teepause (Tiffin) um 16:00 Uhr Tee und Snacks werden von Shirbandi gestellt
  • 6 Tage / Woche

Soziale Leistungen:

Für alle Mitarbeiter mit Festgehalt gilt:

  • Bei niedriger Auftragslage erhalten die Mitarbeiter ein Basiseinkommen (NPR 7.000/Monat), welches gegen spätere Arbeitsleistungen angerechnet wird
  • Übernahme der Kosten für die medizinische Versorgung (Medikamente, Arztkosten) im Bedarfsfall
  • Finanzielle Unterstützung bei familiären Problemen
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bei Unfällen
  • Zweimal jährlich finden Betriebsfeste (Picknicke und Unternehmungen) für alle Mitarbeiter statt

Bildungsangebote:

  • Schulung der Mitarbeiter in verschiedenen neuen Techniken
  • Einarbeitungstrainings: Neue Mitarbeiter werden von erfahrenen Filzerinnen und Näherinnen im Haus geschult

Transparenz

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Kathmandu (2009, 2011, 2015, 2018)

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Shirbandi (Stand 02/2022)

 

Länderinformation

Informationen über Nepal

 

Fotos

Besuch in Kathmandu – den Werkstätten Sitapaila und Sunakothi (2018): 

 

 

Besuch von Shirbandi 2011 & 2015: 

  Shirbandi32  

  

By Janina Lange on 28. Februar 2022 |

Dhakhwa

Unternehmensgründer Padma Dhakhwa mit Tochter Namrata, seiner Nachfolgerin

 

 Kurzporträt von CONTIGOs Partner Dhakhwa 

Lieferkette

Handelspartner: Dhakhwa (Handelsname: Giftsland Enterprises), Kleinunternehmen
Funktion: Koordinator und Dienstleister für CONTIGO
Struktur: Verbundene Produzenten
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

 Produkte 

Recycling- und Loktapapier aus der Loktapflanze

Kathmandu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Kathmandu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

 Standort 

Stadtviertel Patan in Kathmandu, Nepal – Entfernung von Europa: 6.700km

 Gründungsjahr 1976 

 Geschichte 

  • 1972: Unternehmensgründung von „Giftsland Enterprises“ durch Herrn Padma Dhakhwa (geb. 1945) als  Handelsunternehmen für verschiedene Handwerksprodukte
  • 1990: Spezialisierung auf Loktapapierwaren
  • Ab 1998: Teilnahme an internationalen Messen, Exporte nach Europa
  • 2005: Leitung des Unternehmens durch ältesten Sohn Prasanna bis zu seinem Umzug nach Amerika
  • 2005: Kooperation mit GIZ, früher GTZ (GIZ = Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit; GTZ = Gesellschaft für technische Zusammenarbeit)
  • 2006: Übernahme der Geschäfte durch die jüngere Tochter Namrata, enge Zusammenarbeit mit FWEAN (= Federation of Woman Entrepreneur Associations in Nepal)
  • 2006: Kennenlernen von CONTIGO und Beginn der Zusammenarbeit
  • 2010: Jüngster Sohn der Familie, Prasen (Wirtschaftsstudium in New York) übernimmt die Verantwortung für das Qualitätsmanagement und die Betreuung der Herstellerbetriebe
  • 2013: Präsentationstour der Dhakhwas in den CONTIGO-Läden und deutschen Weltläden
  • 2014: Umzug des Unternehmens in ein neugebautes Gebäude, beherbergt Büros für Verwaltung, Qualitätskontrolle, Versandverpackung, Waren- und Materiallager
  • 2015: Nach dem heftigen Erdbeben in Nepal organisiert und koordiniert das Unternehmen Hilfsmaßnahmen für die Nachbarschaft in Patan und für die abgelegenen Dörfer der Produzentengruppen
  • 2016: Anzahl der Produzentengruppen steigt auf 16, Mitarbeiterzahl steigt auf 230 Handwerker/innen
  • 2019: Umsetzung der gesetzlichen Vorschrift des neuen Rentenversicherungssystems
  • 2022: Giftsland Enterprises / Dhakhwa feiern ihr 50 jähriges Bestehen

 Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2006 

Musterdruck

 Unternehmensstruktur 

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 1998: 45 Beschäftigte (5 intern, 40 extern in den Herstellerbetrieben)
  • 2006: 78 Beschäftigte (8 intern, 70 extern in den Herstellerbetrieben)
  • 2008: 100 Beschäftigte (10 intern, 90 extern in den Herstellerbetrieben)
  • 2012: 158 Beschäftigte (24 intern, 134 extern in den Herstellerbetrieben)
  • 2016: 230 Beschäftigte (30 intern, 200 extern in den Herstellerbetrieben)
  • 2019: 300 Beschäftigte (40 intern, 260 extern in den Herstellerbetrieben)

Arbeitsorganisation:

Unternehmenssitz

  • Ort: Lalitpur (Patan)
  • Arbeitszeit: 9.00-17.00 Uhr
  • Vollzeit Mitarbeiter: 25 (Papier), 15 (Filz)
  • Zentrale Aufgabenbereiche:
    • Geschäftsführung und Marketing: Namrata Dhakhwa
    • Leitung der Produktion: Prasen Dhakhwa
    • Buchhaltung: Rojesh Shakya
    • Qualitätskontrolle, Verpacken, Material- und Warenlager: Reshma, Sarita M., Sarita S., Sapana, Binisha, Radha, Padma Raj, Surendra, Hari Maiya, Nisha, Shanti, Sunita
    • Supervisorinnen: Riju und Anju (auch Sekretariat): wurden von den Mitarbeitern gewählt, lernen neue Mitarbeiter ein

Der Familienbetrieb arbeitet außerdem mit assoziierten Werkstätten in den Dörfern und Städten im Kathmandutal:

  • Kooperativen und (informelle) Gruppen
  • bestehen zu 90% aus Frauen und zu 10 % aus Männern
  • haben sich meist aus Nachbarn, Freunden und Familienangehörigen gebildet
  • sie beschäftigen jeweils zwischen 5 und 25 Mitarbeiter/innen


Assoziierte Werkstätten:

  • Papierherstellung: zwei Produzentengruppen mit je 25 und 10 Mitarbeitern, im Kathmandutal
  • Färben: drei Produzentengruppen mit je 25, 20 und 10 Mitarbeitern
  • Siebdruck und Batik: zwei Werkstätten mit jeweils 10 Mitarbeitern
  • Weiterverarbeitung (Notizbücher, Lampenschirme, Girlanden, etc.): sieben Werkstätten mit je 25, 20, 20, 5, 5, 5 und 5 Mitarbeitern

 

Herkunft der Loktafaser:

  • Loktarinde wird von Kooperativen im Himalayagebiet der Distrikte Ramechhap und Ilam im Nordosten Nepals geerntet
  • Sammlerinnen bringen die Loktarinde gebündelt auf die Märkte ins Kathmandutal
Papiertrocknung

Papiertrocknung

Werkstatt zur Papierherstellung 

  • Ort: Khopasi
  • Inhaber und Werkstattleiter: Herr Purushsotum
  • Mitarbeiter: 30 Angestellte (25 Frauen, 5 Männer)
  • Zusammenarbeit: seit 1998 Jahren ausschließlich mit Dhakhwa
  • Werkstattleiter bildet seine Mitarbeiter selbst aus
  • Arbeitsbereich: Herstellen von handgeschöpften Papierbögen aus Loktafaser
  • Bezahlung: auf Tageslohnbasis

Werkstatt „Bhaktapur Paper Industry“

  • Ort: Bhaktapur
  • Inhaber: Herr Maheswave Barahi
  • Assistentin: Bina Rajitkar
  • Arbeitszeit: 9-17 Uhr
  • Mitarbeiter: 25 Vollzeit (23 Frauen, 2 Männer) , 4 Teilzeitarbeiter
  • Arbeitsbereich: Einfärben der Loktapapierbögen
  • Zusammenarbeit: seit 1998 ausschließlich mit Dhakhwa
  • Bezahlung: Stücklohn
Trocknung nach Färben

Trocknung nach Färben

Werkstatt „Eco Craft“

  • Ort: Bhaktapur
  • Gründung der Werkstatt: 1987
  • Arbeitsbereich: Einfärben der Loktapapierbögen
  • Besonderheit: Spezialist in Pflanzenfarben. Der Inhaber absolvierte ein Studium der Biologie, arbeitete als Wissenschaftler und entwickelte ein Konzept für Pflanzenfärbung. Von 300 einheimischen Pflanzen eignen sich 20 zum Färben, davon werden 10 in der Werkstatt verwendet und mit Salz oder Alaun fixiert.
  • Abwasserreinigung durch ein Sickerbett: Sand / Kies /Holzkohle
  • Zusammenarbeit mit Dhakhwa: seit 2000
  • Mitarbeiter: 20
  • Arbeitszeit: 9-17 Uhr
  • Bezahlung: auf Tageslohnbasis

Werkstatt „Suresh printing press

  • Ort: Ghabahal, Patan
  • Inhaber: Rabindra Maharjan
  • Arbeitsbereich: Siebdruck
  • Mitarbeiter: 10 Mitarbeiter (6 Frauen und 4 Männer)
  • Zusammenarbeit mit Dhakhwas: seit 1998
  • Bezahlung: auf Tageslohnbasis

Werkstatt Supriya Dhakhwa

  • Ort: Patan
  • Inhaberin: Supriya Dhakhwa (Nichte vom Gründer Padma Dhakhwa)
  • Gründung der Werkstatt: 1996
  • Arbeitsbereich: Weiterverarbeitung von Papierprodukten (Karten, Dosen, Alben)
  • Mitarbeiter: 17 (16 Frauen und 1 Mann)
  • Bezahlung: auf Tageslohnbasis

 

Vertrieb

  • 99,9% Export (USA, Niederlande, Deutschland, Italien)
  • 0,1% kleinere Musterabverkäufe an einheimische Buchläden

 Ziele 

  • Verbesserung der allgemeinen Arbeitsbedingungen in der Papierherstellung
  • Erhalt des traditionellen Handwerks
  • Verbesserung der Marktchancen für handgemachtes Papier

 Besonderheiten 

  • Regelmäßige Spenden an die Frauenhilfsorganisation FWEAN (= Federation of Woman Entrepreneur Associations in Nepal)
  • Mitfinanzierung von gemeinnützigen Einrichtungen, die für die Stadt Patan und seine Einwohner von großer Bedeutung sind: Schule, Ärztehaus, gebührenfreie Bank, Jugendzentrum, Wasserfiltrationsanlage (siehe unten)
  • 2011: Auszeichnung als „Bester Exporteur“ (nach nepalesischem Kalender Jahr 2068)
  • Langjährige Mitarbeiter (10 Jahre Betriebszugehörigkeit) werden besonders geehrt und erhalten einen Bonus

Darum arbeitet CONTIGO mit Dhakhwa: Begeisterung für das Papierhandwerk, Fokus auf Design und Qualität, hohes Engagement und Respekt für die Mitarbeiter/innen, soziales Engagement im Stadtviertel.

 

 Einstufung des Fairtrade Handelspartners 

FTA  = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Dhakhwa verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

 Ausschluss von Kinderarbeit 

 Ausschluss von Diskriminierung 

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

 Angemessene Bezahlung 

  • Offizieller Mindestlohn (für Industriearbeiter): NPR 15.000/Monat (NPR= Nepalesische Rupien), Stand 2021
  • Bei Dhakhwa:
    • Festgehälter der Angestellten sind abhängig von den Verantwortungsbereichen, bestehen aus Basislohn und Zuschlägen
    • Leitungsfunktionen, Controlling: bis NPR 35.000/Monat
    • Buchhaltung: NPR 18.000/Monat
    • Packen, Qualitätskontrolle: zwischen NPR 16.425 – 20.300/Monat
    • Zusätzliche Einkommensmöglichkeiten: Nähen von Papiergirlanden in Heimarbeit, auf Stücklohnbasis, in guten Monaten bis zu NPR 10.000
  • Bezahlungssystem:
    • Mitarbeiter bekommen als Einstiegsgehalt den Mindestlohn
    • Nach einem Jahr Erhöhung des Gehalts
    • Verschiedene Sonderzahlungen (finanzielle Zulagen zu wichtigen Festen wie Dashain Festival, Tihar Festival)
  • Monatliche Überweisung auf Bankkonto
  • Bei Überstunden Verdopplung des Stundenlohns

 Menschenwürdige Arbeitsbedingungen 

Arbeitszeit:

  • 7 Stunden/Tag (Montag – Freitag: 9.00 – 17.00/18.00 Uhr, abhängig von der Auftragslage)
  • 2 Pausen
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Für direkt angestellte Mitarbeiter gilt:

  • Bezahlter Urlaub (21 Festival Tage)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Neues Rentenversicherungssystem seit 2019: gemäß der gesetzlichen Vorschrift werden zunächst 1.500 NPR vom monatlichen Gehalt abgezogen und anschließend der doppelte Betrag auf das Mitarbeiterkonto eingezahlt
  • Finanzielle Unterstützung der Mitarbeiter in Notsituationen wie finanzielle Engpässen der Familie, Tilgung von Krankenkosten
  • Zinsfreie Darlehen für Hausbau
  • Besondere Aktivitäten im Jahr:
    • Picknick mit allen Mitarbeitern
    • Jährlicher Restaurantbesuch mit allen Mitarbeitern und den Betreibern der externen Produktionsstätten

Bildungsangebote:

  • Mitarbeiter in verantwortlichen Positionen werden auf externen Schulungen zu folgenden Themen geschult:
    • Produktentwicklung
    • Design
    • Qualitätssicherung
    • Abfallentsorgung
    • Umweltschutz
    • Führerschein
    • PC-Kurse
  • Das Unternehmen ist Mitglied in der NEPLOKTA Organisation, diese bietet regelmäßig Trainingsprogramme für seine Mitglieder an
  • Manager geben gelerntes Wissen an die Angestellten weiter
  • Einarbeitungstraining durch Supervisorinnen (s.o.)
  • Dhakhwa organisiert die Ausbildung der Papiermacher und -veredler

Engagement für das Gemeinwohl

  • Die Familie Dhakhwa beteiligt sich bei der Finanzierung von Gemeinwohleinrichtungen in ihrem Viertel: Wasserreinigungsanlage, Gemeinschaftsärztehaus (für alle Anwohner Patans): gute Fachärzte arbeiten hier kostenfrei
  • Bewohner Patans können hier kostengünstige ärztliche Untersuchungen durchführen lassen, Terminkosten ca. NPR 35

 Transparenz 

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • Stattfinden regelmäßiger Versammlungen mit Abstimmungsrunden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

 Monitoring 

  • Durch persönliche Besuche in Patan (2009, 2011, 2015, 2018)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland

 

 

 Informationen/Texte 

Ursprungswissen Dhakhwa (Stand 02/2020)

 

 Länderinformation 

Informationen über Nepal

 

 Fotos 

Besuch in Patan / Kathmandu (2018)

 

Auszeichnung Dhakhwas als stärkster Exporteur mit Schwerpunkt: Handwerk & Papier der Region Lalitpur District (2013)

Vortragsreise durch Deutschland (2012) 

Besuch in Patan / Kathmandu (2011) 

By Janina Lange on 24. Februar 2022 |

10 Grundsätze für Fairen Handel (10 Principles for Fair Trade)

CONTIGO garantiert:

  • Schaffung und Verbesserung der Einkommens- und Lebensbedingungen von kleinen und mittleren Produzenten in Übersee
  • Faire, partnerschaftliche Handelsbeziehungen
    • Faire Preiszahlung für Qualität und soziale Leistungen
    • Bezahlung von Sonder- und Nebenleistungen
    • Vorauszahlung von 50% des Bestellwertes
  • Nachhaltige Handelsbeziehungen
    • Langfristigkeit
    • Kostenlose Beratungs- und Informationsleistungen zu den Zielmärkten, Trends, Export- und Importbestimmungen,
      Produktsicherheit, Vorschriften
    • Kostenlose Produkt- und Designentwicklung, wenn gewünscht
  • Transparenz und Rechenschaft
    • Offenlegung und Dokumentation der Handelswege und -beziehungen
    • Offenlegung der Kalkulationen
    • Offenlegung der Jahresergebnisse
  • Förderung des Fairen Handels
    • Expansion und Markterweiterung in Europa
    • Vertretung aller Überseepartner und ihrer Erzeugnisse auf Messen, Veranstaltungen
    • Förderung des Bekanntheitsgrades des Fairen Handels

 

Unsere Handelspartner garantieren:

  • Zahlung fairer Löhne und Bereitstellung sozialer Leistungen für Mitarbeiter oder Mitglieder
    • Anwendungen aller arbeitsrechtlichen Vorschriften in ihren Ländern als Mindeststandard
    • Regelmäßige, vollständige und pünktliche Zahlung von Löhnen und Gehältern
  • Keine Kinderarbeitet, keine Zwangsarbeit
    • Einhaltung aller Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO Convention)
    • Einhaltung der UN Convention zum Schutz der Kinderrechte
    • Koalitionsfreiheit
  • Keine Diskriminierung
    • auf Grund von Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften, Kasten, Geschlecht, Behinderungen, sexueller
      Orientierung, Gewerkschaften, politischen Gruppierungen, HIV/AIDS Status oder Alter
  • Angemessene Arbeitsbedingungen
    • Sichere, saubere und ausreichend beleuchtete Arbeitsbedingungen
    • Feuerschutz
    • Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Transparenz und Berichterstattung
    • Transparenz des Managements und aller betrieblichen Aktivitäten
    • Bereitstellung aller relevanten Informationen an CONTIGO
By Janina Lange on 3. Februar 2022 |

Seegraskörbe

Hersteller

HaLinh (Dieser Handelskontakt ist zur Zeit nicht aktiv. Stand: 2022)

Materialien

    • Seegras
      • Seegras wächst an den Küstenzonen Vietnams und entlang von Flüssen, Seen und Lagunen
      • Es gibt 15 verschiedene Spezies, die ausgedehnte Wiesenflächen bilden.
      • Sie haben einen hohen Stellenwert im Ökosystem der Uferlandschaften als Lebensraum und Nahrungspflanze vieler Wassertiere.
      • Der Mensch nutzt Seegras als Futterpflanze für Haustiere und als Naturdünger und als traditionelles Flechtmaterial für Matten und Korbwaren
    • Bunte Plastikstreifen
    • Polyvinylacetat
        • thermoplastischer Kunststoff
        • geruch- und geschmacklos mit hoher Licht- und Wetterbeständigkeit
        • wird in organischen Lösungsmitteln und als Dispersion verarbeitet
        • Bindemittel in Anstrichen und Lacken
        • Oft Bestandteil von Kaugummimassen und  zur Beschichtung von Käse oder Wurst eingesetzt

Herstellungsprozess

1. Ernten und  Trocknen der Flechtmaterialien auf den Dörfern, z.B. im Kim Son District, ca. 3 Autostunden von Hanoi entfernt

2. Für das Flechten des Korbbodens bzw. für die Deckel gibt es spezialisierte und fachlich gut ausgebildete Flechter/innen. Von den Mustermachern der HaLinZentrale erhalten die Flechter/innen »Schablonen« aus Holz, um die richtige Form sicherzustellen

4. Der vorbereitete Boden wird an dieser Form befestigt

5. Danach werden immer neue Seegrashalmbündel hinzugenommen. Die Plastikstreifen werden mit einer Nadel durch die einzelnen Bündel gefädelt. Der Korb wächst langsam spiralförmig in die Höhe. Das Flechten eines größeren Korbes nimmt, je nach Erfahrung des Flechters, etwa 10 Stunden in Anspruch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. Das Anbringen der Henkel erfolgt bei HaLinH im eigenen Produktionsgebäude. Bei der anschließenden Qualitätskontrolle werden zunächst lose Seegras-Enden abgebrannt.

7. Eintauchen der Körbe in ein wasserlösliches Fixativ (ähnlich Tapetenkleister, SGS geprüft), das alle Materialien gut verbindet.

8. Sorgfältige Trocknung in der Sonne, in der Regenzeit stehen dafür spezielle Trockenräume zur Verfügung.

9. Letzte Qualitätskontrolle (Abgleich mit Kundenbestellung, Passgenauigkeit der Deckel, herausstehende Plastik-Enden außen und innen werden abgeschnitten. 10. Abschließend, Etikettierung, Verpackung und Versand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pflegehinweis

Wir empfehlen, die Wäschekörbe bei voller Beladung nicht an den Henkeln zu tragen. Diese sind nicht für schwere Lasten ausgelegt.

 

 

By Claudia Specht on 1. Februar 2022 |

Gautam Handicrafts

Gründer Hari Gautam

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Gautam Handicrafts

Lieferkette

Handelspartner: Gautam Handicrafts, Kleinunternehmen
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Produktionsgruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Kathmandu nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Produkte

Silberschmuck

Standort

Kathmandu, Nepal – Entfernung von Europa: 6.700km

Gründungsjahr 1998

Geschichte

  • 1998: Hari Gautam macht sich mit einem kleinen Handelsunternehmen für nepalesisches Kunsthandwerk selbständig, um seine Familie auf dem Dorf zu unterstützen
  • 2000 – 2005: Verkäufe auf dem lokalen Markt und an Kunden von Trekkingtouren
  • 2005: Beginn der Zusammenarbeit mit CONTIGO und Aufbau einer eigenen Silberschmuckwerkstatt mit 5 Silberschmieden
  • 2006: Erweitern der Schmuckproduktion, Anlernen von Frauen aus der Nachbarschaft in der Kettenfertigung
  • 2014: Bau eines Wohnhauses in Dhungedhara–Yerahity, Umzug der Kettenfertigung, jetzt unter Leitung von Ehefrau Indira . Die Silberschmiede (geleitet von Dipak Bishwokarma) wird ins dörfliche Umland nach Khahare nahe des Taudaha Lake verlegt (ca. 13 km südwestlich von Dhungedhara)
  • 2015: Das schwere Erdbeben beschädigt die Silberschmiede und zerstört Hari Gautams Heimatdorf im Kavrepalanchok District (kurz Kavre)
  • 2017: Umzug der Familie Gautam mit Schmuckproduktion ins Viertel Nayabazar, Khushibhu Kathmandu-
  • 2020/2021: Situation unter Corona:
    • monatelanger Lockdown behindert die Produktion, Silberschmiede kehren in ihre Heimatdörfer zurück (befürchten Lebensmittel-Versorgungsengpässe in der Hauptstadt Kathmandu), eingeschränkter Flugverkehr kann fertige Schmucklieferung nicht ausfliegen
    • Die Silberschmiede und die Endfertigung schrumpfen auf eine Rumpfbelegschaft
  • CONTIGO ist bis heute der einzige regelmäßige Kunde von Gautam Silberschmuck

Hari Gautams soziales Engagement:

  • 2004: Mitbegründer des  Kinderheimes PAORC „Poor and Orphan Children Relief Center“ einer Initiative nepalischer Bergführer
  • 2011: Umzug des Kinderheimes an den nordöstlichen Stadtrand Kathmandus, Bau des „Bottlehouse“: Hari Gautam trägt mit Spenden von 5% aus seinem Betriebsergebnis bei (bis 2016, da sich seitdem die Organisation PAORC in verbesserter finanzieller Lage befindet)
  • 2015: Nach dem schweren Erdbeben wird das PAORC „Bottlehouse“ unbewohnbar. Der CONTIGO Verein hilft beim Wiederaufbau und trägt zur Lohnzahlung der Schmiede und Erneuerung der Ausstattung bei
  • 2016: Finanzielle Unterstützung beim Aufbau der „Pragati Kiran English Secondary School“ im Ort Katunje Besi (im Kavrepalanchok District, ca. zwei Fahrstunden östlich von Kathmandu)

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2005

Unternehmensstruktur

Seit Anfang 2020 ist das Unternehmen auf eine Rumpfbelegschaft geschrumpft. Hari Gautam übernimmt die Koordination und Organisation aller Schmuckarbeiten, Beschaffung von Silber und Edelsteinen, Qualitätskontrolle, Verpacken, Versand. Hari wird von seiner Frau Indira unterstützt.

Arbeitsstätten und Arbeitsorganisation

  • Silberwerkstatt im Dorf Khahare nahe des Taudaha Lake:
    • Selbstständiger Silberschmied Dipak Bishwokarma. Er arbeitet mit seiner Frau und seinen Brüdern, die auch bei ihm wohnen.
    • Seit Anfang 2021 ist er Eigentümer des Wohnhauses mit Werkstatt und eigenem Ladenlokal. Fertigung von Ringen, Ohrschmuck und Perlenelementen aus Silber für Hari Gautam. Eine ganzjährige Beschäftigung kann nicht sichergestellt werden, daher wird auch Goldschmuck für den lokalen Markt gefertigt.
    • Anmerkung: der Subkaste / Clan der Bishwokarma gehören traditionell metallverarbeitende Berufe an, im alten Kastensystem wurden sie als Dalit, (Unberührbare) angesehen.

 

  • In der Schmuckfertigung in Kathmandu:
    • Privatwohnhaus im Stadtteil Nayabazar, Khushibhu Kathmandu. Im Gebäude sind ein Montessori Kindergarten, die Privatwohnung der Gautams und die Schmuckwerkstatt untergebracht
    • Indira Gautam und eine langjährige Mitarbeiterin Keshari Gautam
    • Bei Bedarf helfen bis zu 6 Frauen aus der Nachbarschaft mit
    • Haris Frau Indira koordiniert maßgeblich die Ketten- und Armbandfertigung und lernt neue Frauen an

 

Vertrieb

  • Fast 100% Export (Deutschland)
  • Lokaler Verkauf in einem Ladengeschäft in Khahare durch Dipaks Ehefrau

 

Ziele

  • Verbesserung der Produktqualitäten, Optimieren des technischen Know Hows

Besonderheiten

  • Seit Beginn der Zusammenarbeit fördert Hari die Silberschmiede beim Aufbau ihrer Eigenständigkeit durch Materialbeschaffung, Kalkulationshilfen, Hilfe bei der Vermarktung in Nepal. Ein Teil des Materials dürfen die Schmiede für ihre eigenen Arbeiten verwenden (seit 2020 nur noch ein Schmied s. o.)


Darum arbeitet CONTIGO mit Gautam:
Begeisterung für Gautams Silberschmuck. Sein soziales Engagement findet selten seinesgleichen. Neben den guten Arbeitsbedingungen für die Silberschmiede macht er sich für die Kinder Nepals stark. Schätzung seines Engagements für den Bau eines Kinderheims, einer Schule, von sanitären Anlagen für eine weitere Schule in seinem früheren Dorf, die Kraft geht ihm nicht aus. Er findet immer Möglichkeiten, seine Pläne umzusetzen.

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Gautam Handicrafts verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Offizieller Mindestlohn (für Industriearbeiter): NPR 15.000/Monat (NPR= Nepalesische Rupien), Stand 2021
  • Lohn anderer Silberschmiede in Kathmandu: NPR 18.000 – 20.000 / Monat
  • Silberwerkstatt von Dipak:
    • Vereinbarte Stücklöhne, bei guter Auftragslage kann bis zu NPR 24.000 / Monat verdient werden.
    • Materialzuschüsse: der kalkulierte Materialbedarf wird um 10% erhöht: bei geringem Schwund und sorgfältiger Arbeit, können die Schmiede das überschüssige Material für eigene Arbeiten verwenden
    • Bei schwacher Auftragslage und da die Eigenaufträge von Gautam Handicrafts keine kontinuierliche Beschäftigung sichern: Materialdarlehen für Fremdaufträge.
  • Kettenfertigung im Haus:
    • Vereinbarte Stücklöhne, je nach Schwierigkeitsgrad
    • Barauszahlung am Ende des Monats
    • Bonuszahlungen an Feiertagen (ein Monatsgehalt zum größten Fest Nepals Dashain im Oktober)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Darlehensvergabe nach Bedarf, z.B. bei schwacher Auftragslage (siehe oben)

 

Transparenz

  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Kathmandu (2009, 2011, 2015, 2018)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland

 

Länderinformation

Informationen über Nepal

 

Fotos

Besuch in Kathmandu (2018)

Besuch in Kathmandu (2015)

 

Besuch Hari Gautam in Deutschland (Juni 2012)

Besuch Hari Gautam in Deutschland (Juli 2011)

Hari Gautam im Gespraech mit Ladeninhaberin Heike Eisenblaetter Hari Gautam Praesentation2 Hari Gautam Praesentation_Gruppenbild

Besuch des Kinderheims (2012)

Besuch in Kathmandu (2011)

Besuch des Kinderheims (2011)

Besuch in Kathmandu (2009)

Besuch des Kinderheims (2009)

By Janina Lange on 20. Dezember 2021 |

COMVAL (ehemals Exportexa)

Exportexa Team

Kurzporträt von CONTIGOs Partner COMVAL (ehemals Exportexa)

Lieferkette

  • Handelspartner: COMVAL S.A.S, Kleinbetrieb
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigener Produktionsbetrieb
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

 

Produkte

Hängematten und -sitze sowie Kissenhüllen aus Baumwolle und Polyester

Standort

Kolumbien nach Europa (Quelle: Google Earth)

Barranquilla, Kolumbien (ca. 1.000 km nördlich von Bogotá, direkt am Karibischen Meer) – Entfernung von Europa: 8.500km

Gründungsjahr 2004

Geschichte

  • 2004: Gründung von Exportexa (später COMVAL) mit drei Angestellten, Handelsunternehmen für Garne auf dem einheimischen Markt und den karibischen Inseln; damalige Kunden sind ortsansässige Handwerker, die Tischwaren und Hängematten in Handarbeit herstellen
  • 2006: Übernahme des Vertriebs und Export dieser Textilwaren, Ausweitung des Sortiments um weitere Heimtextilien
  • 2008: Anschaffung eigener Maschinenwebstühle und Aufbau der Produktion von Hängemöbeln, Mitarbeiterzahl steigt um 10 Personen
  • Bis 2018: Anpassung und Vergrößerung des Produktionsbetriebs
  • 2018: Zusammenlegung der beiden Produktionshallen, Kauf neuer Webstühle, Überholung der alten Fertigungsanlagen im Betrieb
  • 2019: Ausweiten des Heimtextilsortiments für Hotels, Gastronomie. In Folge: Umstrukturierung des Unternehmens
  • Ende 2019: Ausgliederung der Hängemattensparte an das Tochterunternehmen COMVAL, Heimtextilsortimente weiterhin bei Exportexa
  • 2020/2021: Situation unter Corona:
    • 2020: monatelanger, landesweiter Lockdown hemmt Produktion, dank offizieller Arbeitserlaubnis und Hygienevorkehrungen kann in begrenztem Umfang weiter produziert werden. Mitarbeiter/innen von außerhalb haben aber Probleme, wegen eingeschränktem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit zu gelangen.
    • 2021: im April sind auch COMVAL Mitarbeiter/innen mit Covid-19 infiziert, zudem mussten (Material-) Zuliefererunternehmen wegen hoher Infektionszahlen ganz schließen, Ausgangssperren zwischen 18 Uhr abends und 5 Uhr morgens verzögern die Produktionsprozesse
    • Trotz Pandemie ist der Kundenkreis gewachsen, sodass die Produktionskapazitäten vergrößert und in drei neue Webstühle investiert wurde

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2017

Darum arbeitet CONTIGO mit COMVAL: Ein engagiert geführtes Familienunternehmen mit viel Herz für seine Mitarbeiter und für traditionelle Handwerkskunst. Die Produkte des Pioniers für Hängemöbel aus recycelter Baumwolle bestechen durch einmalige Designs und Qualität.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Geschäftsführerin: Zaide Salebe, ebenfalls zuständig für: Akquise neuer und Betreuung bestehender Kunden, Koordination zwischen Bestellungseingang und Produktion, Export fertiger Aufträge
  • 34 Mitarbeiter (12 Frauen, 22 Männer)
    • 32 Mitarbeiter/innen in der Produktion beschäftigt
  • Bei Groß- und Sonderaufträgen werden zusätzliche Arbeiter/innen beschäftigt

Arbeitsorganisation:  

  • Produktion der Hängematten, Hängesitze und anderen (Heim-) Textilien:
    • 1. Produktionsschritt: Weben der Stoffe:
      • An Spinnmaschinen wird das Garn zur gewünschten Stärke verzwirbelt
      • Die Kette wird nach definiertem Design von Hand aufgefädelt (durch spezielle Lochführung, Dauer: ca 4-6 Stunden)
      • Maschineller Webprozess zu festen Stoffbahnen, die anschließend zu Ballen gewickelt, zur zweiten Fertigungshalle transportiert werden
    • 2. Produktionsschritt: Fertigstellung der Hängemöbel in Handarbeit
      • Qualitätskontrolle und Zuschnitt der angelieferten Stoffballen zu Hängematten,  Hängesitzen usw.
      • Je nach Bestellung: Verzwirbeln der losen Kettenfäden zu „cadejos“ (gedrehte Zöpfe als Verbindung zwischen Hängemattenstoff und Aufhängeschnüren)
      • Knüpfen und Anbringung der Aufhängung durch männliche Mitarbeiter an Gestellen
      • Erneute Qualitätskontrolle und Verpackung
  • Verwendete Materialien
    • Polycotton: Gemisch aus recycelten Baumwollfasern (75%) und Polyester (25%). Die Baumwollfasern stammen aus Reststoffen der Bekleidungsindustrie
    • Das Holz der Stäbe stammt von regionalen Plantagen und wird unter Konzession der Regierung geschlagen. Die Plantagen werden nach strengen Kriterien mit einem Wiederaufforstungszertifikat ausgezeichnet

Vertrieb

  • 75% Export (Frankreich, Spanien, Deutschland, Großbritannien, Japan, Martinique, Kanada, Niederlande)
  • 25% Inland, überwiegend an Touristen

Ziele

  • Suche nach einem Kooperationsunternehmen in Übersee zur Stärkung der Exportsortimente. Ziel: Anschaffung leistungsfähiger Webstühle für neue Webmaße und Stoffdesigns in Jaquardtechnik
  • Wo es möglich ist: Umstellung auf umweltschonende Materialien

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

COMVAL verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Gesetzlicher Mindestlohn: COP 1,014,980.00 / Monat (COP= Kolumbianischer Peso), inkl. Transportpauschale, entspricht ca. US$ 252 (Wechselkurs, Stand November 2021)
  • Durchschnittlicher Lohn bei COMVAL: überdurchschnittlich
    • Ungelernte Arbeiter: US$ 270-300/Monat
    • Angelernte Arbeiter: US$ 300 – 550/Monat, abhängig von der Tätigkeit
    • Jährliche Anhebung aller Löhne um die prozentuale Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns (2019: 4% / 2020: 6%)
  • Alle Mitarbeiter erhalten ein Festgehalt
  • Auszahlung des Gehalts 14-tägig in bar oder per Banküberweisung
  • Bonuszahlung:
    • Nachtschichten werden mit 35% extra vergütet
    • Kleine Vergütung für die/den „Mitarbeiter/in des Monats“
  • COMVAL leistet für seine festangestellten Mitarbeiter/innen die gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungen:
    • Zahlung des 13. Monatsgehalts  („cesantía“): dieser wird Anfang des Jahres direkt in einen staatlichen Pensionsfond eingezahlt, der/die Mitarbeiter/in erhält die Zinsen (12%) ausgezahlt
    • Zahlung des 14. Gehalts / Urlaubsbonus („prima de servicios“)
    • Anfahrt zur Arbeitsstätte wird bezahlt
    • Überstunden werden nach gesetzlichen Vorschriften vergütet, sowie wird ein kostenfreies Essen gestellt

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag (bei Großaufträgen auch 10 Stunden)
  • 3 Pausen für Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack
  • 5 Tage/Woche (bei Großaufträgen auch 6 Tage)

Soziale Leistungen: 

Für alle festangestellten Mitarbeiter/innen zahlt COMVAL in folgende gesetzliche Versicherungen ein:

  • Die Mitarbeiter/innen sind über die Krankenversicherung EPS versichert
  • Rentenversicherung: Arbeitgeber zahlt 12% , Arbeitnehmer zahlt 4% vom monatlichen Bruttolohn ein
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bei Unfällen und während des Mutterschutzes entsprechend der gesetzlichen Regelungen
  • Bezahlter Urlaub (20 gesetzliche und religiöse Feiertage, plus 15 Tage Erholungsurlaub)
  • Für alle Mitarbeiter/innen zahlt COMVAL in eine Berufshaftpflichtversicherung ein
  • COMVAL zahlt auf den Gesamtbetrag seiner Gehaltskosten die verpflichtenden Sozialabgaben an:
    • den nationalen Berufsbildungsdienst SENA (Servicio Nacional de Aprendizaje, hier sind 2021 keine Zahlungen fällig, da der Betrieb einen Auszubildenden für eine gewisse Zeit aufnimmt),
    • die nationale Familienhilfsorganisation ICBF (Instituto Colombiano de Bienestar Familiar) und
    • an diverse Familienerholungswerke (Cajas de Compensación Familiar)
  • Verschiedene Teambuilding-Maßnahmen, gemeinsame Feste, u.a. zum Internationalen Frauentag, Mutter- und Vatertag, Weihnachten

Arbeitssicherheit:

  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt
  • Arbeits- und Sicherheitskleidung wird gestellt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Persönliche Besuche in Barranquilla (2017)

 

Länderinformation

Informationen über Kolumbien

 

Fotos

Besuch bei Exportexa (später COMVAL) 2017

   

By Janina Lange on 6. Dezember 2021 |

Afrikiko

Besuch bei Afrikiko 2008

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Afrikiko

Lieferkette

  • Handelspartner: Afrikiko, Kleinunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte, verbundene Produktionsgruppen
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Deko- und Geschenkartikel aus Speckstein

Standort

Tabaka (ca. 30 km südwestlich von Kisii-Stadt, im gleichnamigen County), Kenia – Entfernung von Europa: 6.000km

Tabaka nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Tabaka nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Gründungsjahr 1996

Geschichte

  • 1994/1995: GTZ–Mitarbeiter (heute GIZ) entdeckt das künstlerische Potential des kenianischen Specksteinhandwerks. Er bittet Muriuki Njeru (Informatiker) um seine Unterstützung bei der Einführung dieser Produkte auf dem deutschen Markt
  • 1995: Gründung von Afrikiko durch Muriuki Njeru mit Firmensitz in Berlin, erste Messeauftritte
  • 1995: CONTIGO lernt Afrikiko kennen und ist damit der erste Kunde des neu gegründeten Unternehmens
  • 1996: Afrikiko beginnt seine Arbeit in Tabaka, Kisiiregion, mit sechs Familien in der Specksteinproduktion (22 Personen sind eingebunden)
  • 1996-1997: Strukturaufbau durch Muriuki vor Ort, Einstellung eines Managers, Einstellung von drei Mustermachern (Daniel, Shem, Moses)
  • 1995-2003: Schleppende wirtschaftliche Entwicklung
  • 2002: Muriukis Frau Dagmar beendet ihre Tätigkeit als Sozialpädagogin und übernimmt die Verkaufsleitung bei Afrikiko
  • Ab 2003: Schwerpunktsetzung auf innovative Designs, verbesserte Produktqualität, neue Farben und Formen. Das von Dagmar Schwarz entwickelte Specksteinherz wird ein internationaler Erfolg
  • Ab 2004: Gewinnung neuer Kunden, Eintreffen großer Bestellungen
  • 2005/2006: Das Specksteinhandwerk in Tabaka boomt durch die große internationale Nachfrage. Wachsende Konkurrenz, erfolgreiche Produkte von Afrikiko werden von anderen Unternehmen in Tabaka kopiert
  • 2006/2007: Muriuki verlagert Lebensmittelpunkt nach Kenia, weitere Umstrukturierung des Unternehmens, Einstellung einer eigenen Designerin
  • 2. Hälfte 2007: Dramatische politische Unruhen in Kenia, vor allem in der Region Kisii. Ausfälle in der Produktion, wirtschaftlicher Einbruch
  • Ab Mitte 2008: Stabilisierung der politischen Lage.  Greta Herbst (CONTIGO, Designerin) besucht Afrikiko in Kenia, einen Monat Workshop mit den Designern vor Ort zur Entwicklung neuer Produktlinien
  • 2009: Aufschwung bei Afrikiko, große internationale Aufträge. Afrikiko firmiert den für die Produktion zuständigen Betriebsteil in Kenia um in Tarazo
  • 2009 Tarazo wird Mitglied bei KEFAT (= Kenyan Federation for Alternative Trade)
  • 2010: Auflösen der Zweigstelle in Nairobi. Alle Abläufe (Administration, Produktion und Versand) werden in Tabaka zusammengeführt
  • Ab 2010: Verstärktes Einarbeiten von Frauen in traditionellen Männertätigkeiten (Färben, Gravieren, Meißeln)
  • 2014: Verlegen der Steinmetzarbeiten direkt zu den unterschiedlichen Steinvorkommen. Errichten von zentralen Unterständen für die folgenden Produktionsschritte. Bessere Kontrolle aller Schritte
  • 2017: Das feste Team in Tabaka und Nairobi wächst auf 26 Personen an
  • 2020:
    • März: schwierige Auftragslage, große Exportaufträge werden storniert oder zurückgehalten, ausstehende Zahlungen nicht geleistet. Alle 46 Angestellte werden dennoch ohne Gehaltseinbußen weiterbeschäftigt.
    • Mai bis Juli: Afrikiko ist der einzige Betrieb in Tabaka, der noch Beschäftigung bietet, Arbeit unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Die hohen Außenstände müssen mit privaten Rücklagen finanziert werden. Einführen der 5 Tage- statt 6 Tagewoche wegen der reduzierten Auftragslage.
    • Oktober: langsame Rückkehr der Exportkunden, dennoch insgesamt ein hoher Umsatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahr.
  • 2021: Wegen der Corona Pandemie haben etliche Mitarbeiterinnen Afrikiko verlassen, weil sie für die Kinderbetreuung während des Lockdowns zuständig waren; andere sind in die Nähe ihrer Verwandten gezogen, oder haben die Gelegenheit genutzt, um sich beruflich neu zu orientieren.

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 1996

Darum arbeitet CONTIGO mit Afrikiko
Mit Afrikiko verbindet uns die längste Handelspartnerschaft unserer Firmengeschichte. Für beide Seiten war sie die allererste Erfahrung mit einer Containerbestellung. Heute ist Afrikiko wichtigster Arbeitgeber für die Specksteinhandwerker in Tabaka. Über die Jahre hat sich neben der geschäftlichen, eine freundschaftliche Beziehung gebildet. CONTIGO konnte in gegenseitigem Austausch zur Produktentwicklung beitragen und seit Beginn jährlich mindestens eine Großbestellung aufgeben. An Afrikiko schätzen wir die sozial-verantwortliche Arbeitsweise in Tabaka, die ständige Bereitschaft zur Optimierung der Arbeitsprozesse, die Ausrichtung auf Qualität und Innovation. Die Bereitschaft zu hoher Transparenz in allen Unternehmensbereichen.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter/innen:

  • 14 Festangestellte in Tabaka und 1 Festangestellte in Nairobi
    • Betriebsleitung: Geschäftsführung Muriuki Njeru
    • Zentrale Arbeitsbereiche: Verwaltung, Qualitätskontrolle, Produktionsmanagement, Produktentwicklung, Lagerung, Versand, Export, Supervision
    • Einstellungsvoraussetzung: höherer Schulabschluss oder Bachelor
    • Festgehälter
  • Ganzjährige Zusammenarbeit mit bis zu 500 Handwerker/innen in Tabaka, aufgeteilt in:
    • 120-150 Schnitzer (darunter eine Frau)
    • 140 Handwerker in den Bereichen Waschen und Schmirgeln (3 Männer, 137 Frauen)
    • 80 Färber (32 Männer, 48 Frauen)
    • 60 Graveure (56 Männer, 4 Frauen)
    • Stücklohnabrechnung
  • Zusammenarbeit mit 8 externen, selbstständigen Werkstätten
    • Für Specksteinprodukte (4)
    • Für Holzprodukte (4)
    • Ausgewählte Produkte, Qualitätskontrolle bei Afrikiko in Tabaka
    • Stücklohnabrechnung

Arbeitsorganisation:

  • Gründliche Ausbildung der Handwerkerteams vor Zuteilung eines Auftrags
  • Afrikiko stellt Rohmaterialien, Werkzeug und Zubehör
  • Täglicher Kontakt der Supervisoren zu den Handwerksgruppen
  • Anlieferung der fertigen Schnitzarbeiten durch die Sprecher der Handwerkergruppen (8 Gruppen) zur Qualitätskontrolle. Abnahme oder Nacharbeit, wenn erforderlich
  • Regelmäßige Absprachen der verschiedenen Supervisoren zu den Fortschritten laufender Aufträge

Arbeitsstätten:Afrikiko_Waschen

  • Hauptgebäude mit Büros für Verwaltung, Ausbildung neuer Handwerker/innen, Produktentwicklung, Lager, verpacken
  • Offene Werkstätten (Unterstände) in der Nähe des Hauptgebäudes für alle Arbeitsschritte nach Herausarbeiten der Rohformen: feine Schnitzarbeiten, Waschen, Schmirgeln, Färben, Gravieren
    • Überwiegend Gruppenarbeiten, Spezialisierung auf einen Arbeitsschritt. Teams finden sich eigenständig zusammen, bestimmen eine/n Gruppensprecher/in
    • Jede Station hat eine Aufsichtsperson (Kontrollperson), die jedes einzelne Produkt prüft, bevor es zur nächsten Station geht
    • Verdienst in den Gruppen: Stücklohn (siehe unten „Faire Bezahlung“)

Produktionsablauf:

  1. Schnitzen der Grobformen in der Nähe der Steinvorkommen im Umland von Tabaka: überwiegend Männer (und eine Frau), höhere Bezahlung, da körperlich sehr anstrengend
  2. Kontrolle und Transport zu Afrikiko
  3. Nacharbeiten der Grobformen, feine Schnitzarbeiten
  4. Waschen und Schmirgeln (mit Schleifpapieren) in mehreren Durchgängen. Sehr sorgfältige Ausführung für den späteren Farbeauftrag nötig
  5. Sonnentrocknung
  6. Farbauftrag (Textilfarben)
  7. Designen der Endprodukte: Gravieren von Mustern, Wörtern, Motiven
  8. Polieren der Oberflächen mit Wachs

Die Handwerker suchen sich aus, ob sie in den zentralen Teams oder von zu Hause aus arbeiten. Mütter mit kleinen Kindern bevorzugen die Arbeit von zu Hause aus.

Vertrieb

  • 100% Export (Deutschland, USA, Italien, Großbritannien, Griechenland, Kolumbien, Finnland, Norwegen, Australien, Schweiz, Neuseeland)

Ziele

  • Eröffnung eines Sozialzentrums mit folgenden Aktivitäten:
    • Kinderbetreuung an den Nachmittagen
    • Hausaufgabenraum
    • Computerunterstütztes Lernen
    • Kinderbücherei
  • Entstehung weiterer Unterstände, um Mitarbeiter/innen vor Sonne und Regen zu schützen

Besonderheiten

  • Afrikiko legt großen Wert auf die private Fürsorge in den Familien, Übernahme der kompletten Krankenversicherungskosten für Angestellte; kostenlose Basisversorgung im örtlichen Krankenhaus für Handwerker: Afrikiko ermutigt alle, diese Möglichkeit auch zu nutzen
  • Afrikiko kann allen Handwerker/innen eine ganzjährige Beschäftigung bieten
  • Überdurchschnittlich hohe Stücklöhne im Specksteinhandwerk
  • Stärkung der Frauen bei Afrikiko durch Arbeit in besonderen Verantwortungsbereichen (Qualitätskontrolle), Vergabe von Führungspositionen, Ausbildung in bislang männerdominierten Arbeitsbereichen (Gravieren)

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Monika Herbst (CONTIGO) zu Besuch bei Afrikiko 2008

Afrikiko verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Bei Afrikiko arbeiten die unterschiedlichen Volksgruppen Kenias zusammen: Luo, Kisii, Kikuju

Angemessene Bezahlung

  • Entlohnungssystem bei Afrikiko:
    • Festangestellte Mitarbeiter/innen erhalten monatliches Festgehalt
      • Angestellte erhalten zwischen KSH 40.000 – KSH 45.000/Monat, je nach Verantwortungsgebiet
    • Handwerker/innen werden pro Stück bezahlt
      • Dieser Stücklohn ist abhängig vom Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad und wird vorher gemeinsam ausgehandelt und vereinbart
      • Bonuszahlung am Ende des Monats bei guter Arbeit: 9% des Auftragswertes wird als Bonus an das Team ausgezahlt
  • Monatliche Lohnzahlung per Überweisung, alle Angestellten und Handwerker/innen haben ein eigenes Konto
  • Alle Beschäftigten (Angestellte, Handwerker, Zulieferer) erhalten am Jahresende eine Gewinnbeteiligung (wird umsatzabhängig ermittelt)
  • Festangestellte Mitarbeiter/innen erhalten zudem:
    • Bei Überstunden: Erhöhung des Gehaltes um 30%
    • Urlaubsgeld (1 Monatsgehalt)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • 2 Pausen (Frühstück, Mittag)
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Afrikiko_Polieren

Für die 14 festangestellten Mitarbeiter/innen gilt:

  • Einzahlung von Beiträgen in die Krankenversicherung NHIF (Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je die Hälfte; in der Corona Pandemie 2021 werden Beiträge von der Regierung subventioniert)
  • Einzahlung von Beiträgen in die Rentenversicherung NSSF (Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen je die Hälfte; in der Corona Pandemie 2021 werden Beiträge von der Regierung subventioniert)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Bezahlter Urlaub (26 Tage)
  • Zieht ein/e Mitarbeiter/in nach Tabaka, zahlt Afrikiko den Umzug
  • Wohn- und Schlafmöglichkeiten werden zur Verfügung gestellt (aktuell für 5 Mitarbeiterinnen, die von außerhalb Tabakas kommen)

Für Festangestellte, sowie für Handwerker/innen auf Stücklohnbasis gilt:

  • Finanzielle Unterstützung (in Form von zinslosen Darlehen)
    • Bei der Schulbildung für die Mitarbeiterkinder
    • Bei besonderen Familienereignissen (Beerdigung, längere Krankheitsphasen, Operationen)
    • Besondere Notfälle – nicht rückzahlbare finanzielle Unterstützung
  • Teambuilding Maßnahmen: 1x jährlich findet eine große Feier für alle Mitarbeiter/innen bei Afrikiko statt. Afrikiko hat außerdem eine eigene Fußballmannschaft

Bildungsangebote:

  • Erste Hife Kurse
  • Kontinuierliche Schulung in allen Arbeitsbereichen des Handwerks
  • Alle neuen Mitarbeiter/innen erhalten ein intensives Einarbeitungstraining

Arbeitssicherheit:

  • Arbeitskleidung und Schutzausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe, Mundschutz) wird von Afrikiko gestellt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Tabaka (2008, 2017)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied bei:
    • Kenyan Federation for Alternative Trade (KEFAT)

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen Afrikiko (Stand 02/2018)

 

Länderinformation

Informationen über Kenia

 

Fotos

Besuch bei Afrikiko 2017

Afrikiko_Waschen_2 Afrikiko_Steinabbau Afrikiko_Schnitzer Afrikiko_Grobschnitz Afrikiko_Gravur Afrikiko_Feinschnitzen         

Bilder aus 2008

By Janina Lange on 24. November 2021 |

Victori

Malou - Gründerin der Holzwerkstatt

Malou – Gründerin der Holzwerkstatt

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Victori

Lieferkette

Handelspartner: Victori Arts & Crafts
Funktion: Produzent
Struktur: eigene Produktionsstätte
Handelsweg: Import via KINTA/NL

Produkte

Sortimente aus Acaciaholz

Standort

Stadt Bayambang in der Provinz Pangasinán auf der Insel Luzon, Philippinen – Entfernung von Europa: 10.000km

Philippinen nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Gründungsjahr 2017

Geschichte

  • Maria Lourdes de la Cruz Endriga, genannt Malou, ist schon seit 15 Jahren in der Holz verarbeitenden Produktion tätig; zuletzt war sie Produktionsleiterin bei einer Holzwerkstatt, die seit vielen Jahren mit der holländischen Fairtrade Organisation Kinta zusammenarbeitet
  • 2017: Kinta ermutigt Malou und ihren Ehemann Bobby, ihre eigene Werkstatt aufzubauen; dazu ziehen sie in die holzreiche Provinz Pangasinán und modernisieren ein altes Hühnerfarmgelände
  • 2021: Investitionen in die Werkstattgebäude, Dächer werden erneuert

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2018

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Geschäftsführerin: Maria Lourdes de la Cruz Endriga, genannt Malou
  • 36 Vollzeitmitarbeiter/innen (7 Frauen, 29 Männer), die wechselnd in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt werden
    • In der Produktion: 7 Frauen, 23 Männer
    • In der Qualitätskontrolle: 4 Männer
    • In der Verwaltung: 2 Männer

Arbeitsumgebung:

Alle Produktionsschritte werden aus Qualitätsgründen auf dem Betriebsgelände, teils in offenen Unterständen, ausgeführt.

Die Ausstattung und die Produktionsabläufe in den einzelnen Abteilungen wurden sicherheitsgeprüft.

Vertrieb

100% Export (Deutschland, Holland)

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTP = Fairtrade in Progress (Fairtrade Handelspartner in Entwicklung), Neugründung, ein Besuch vor Ort hat noch nicht stattgefunden

 

Fairtrade Aspekte

Victori verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn in der Region Ilocos / Provinz Pangasinán: PHP 350-500 / Tag, abhängig von der Unternehmensgröße (PHP = Philippinischer Peso)
  • Löhne bei Victori:
    • Ungelernte Arbeiter: PHP 356-500Tag
    • Angelernte, qualifizierte Arbeiter: PHP 500-700/Tag
    • Mitarbeiter/innen in der Verwaltung und Qualitätskontrolle erhalten Festgehälter
    • Mitarbeiter/innen in der Produktion erhalten Stücklöhne
  • Wöchentliche Barauszahlung
  • 13. Monatsgehalt
  • Bonuszahlungen
    • Wöchentliche Wertung der gelieferten Qualität, die/der Beste erhält PHP 500
    • Nach fertig gestellten Lieferungen
  • Überstunden werden nach den gesetzlichen Regelungen vergütet (an Werktagen: + 25%, an Feiertagen: + 30%)

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 8 Stunden/Tag
  • Reguläre Pausen für Snacks und Mittagessen
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Bezahlter Urlaub (15 Tage im Jahr)
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Einzahlung in die Krankenversicherung (Philhealth)
  • Einzahlung in die Renten- und Arbeitslosenversicherungen (SSS)
  • Kostenlose Unterbringung
  • Bei neuen Mitarbeitern: Erstattung von Umzugskosten und bei Bedarf Barvorschüsse
  • In Notfällen: Vergabe von Vorschusszahlungen für familiäre Belange
  • Für ein nettes Betriebsklima: Geburtstagskuchen, Sommerfest, Weihnachtsfeier

Arbeitssicherheit:

  • Bereitstellung von Arbeits- und Sicherheitskleidung (z.B. Gesichts- und Atemmasken, Handschuhe, Sicherheitsbrillen) werden gestellt
  • Alle Sicherheitsstandards werden erfüllt

Transparenz

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Regelmäßige Besuche in Bayambang durch die holländische Fairtrade Organisation Kinta

 

Länderinformation

Informationen über Philippinen

By Janina Lange on 16. November 2021 |

Calypso

Logo

Calypso Firmenlogo

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Calypso

Lieferkette

  • Handelspartner: Calypso, Kleinunternehmen
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätte, verbundene Handwerker
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Santiago de Chile nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Schmuck aus Glas und Silber

Standort

Santiago de Chile, Chile – Entfernung von Europa: 12.200km

Gründungsjahr 1998

Geschichte

  • 1995: Marcela Cofre Salinas, von Beruf Landschaftsgärtnerin, entdeckt ihr Faible für Glasschmuck und beginnt mit einer kleinen Produktion im Hinterhof einer Schuhmacherwerkstatt
  • 1998: Nach dem Schließen der alten Betriebsstätte, offizielle Gründung von Calypso durch Marcela und ihren Mann Oscar Munoz. Glaskunst wird zum Haupterwerb der Familie
  • Vergrößerung des Unternehmens, Zusatzumsätze durch eigene Verkaufsstände
  • Inlandsmarkt sehr schwach, Calypso beginnt Export
  • 2004: Calypso und CONTIGO lernen sich kennen
  • 2005: Bezug eines neuen Werkstattgebäudes
  • Seit 2009: regelmäßige Teilnahmen an internationalen Messen, um neue Kunden zu gewinnen
  • 2010: Krisenjahr: Erdbeben, Umsatzeinbruch, Kostenanstieg
  • März 2011: Umstrukturierung und Verkleinerung des Unternehmens um die Hälfte
  • Seit 2011: Mitglied der World Fair Trade Organisation (WFTO), starke Vernetzung mit anderen chilenischen Fairhandelsorganisationen
  • Oktober 2015: Organisation und Teilnahme an der ersten chilenischen Fairhandelsmesse, um Fair Trade in Chile weiter zu bewerben
  • 2019: Calypso verkleinert Produktion und Belegschaft erneut. Das Betriebsgebäude wird an Green Glass, Unternehmensgründung von Marcela’s Sohn vermietet
  • 2020: Calypso wird auf das Gründerehepaar reduziert, große wirtschaftliche Einbußen durch die Auswirkungen der Corona Pandemie. Marcela Cofre verstärkt ihre Aktivitäten für den Aufbau eines Fairtrade Netzwerkes in Chile, um Kleinproduzenten einen Markt für ihre Handwerksprodukte zu eröffnen.
  • 2021: Erweiterung des Sortiments um Keramikprodukte (Geschirr und Schmuck)

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2004

Darum arbeitet CONTIGO mit Calypso: Kleiner, aber sehr netter Direktkontakt, auch nach der erneuten Verkleinerung des Betriebs überzeugt Calypso durch seinen qualitativ gut gearbeiteten und kreativen Schmuck. Calypso ist dem Konzept des Fairen Handels stark verbunden, Marcela Cofre baut als Präsidentin der Chile Association of Fairtrade ein nationales Netzwerk von Handwerkern und Unterstützern auf.

Unternehmensstruktur

In der familieneigenen Betriebsstätte sind 2 Unternehmen untergebracht, Calypso und Green Glass (gegründet von Marcelas Sohn Oscar) Die Betriebsausstattung wird von beiden Unternehmen genutzt.

Seit 2020 ist das Betriebsgebäude komplett an Green Glass vermietet, Mitarbeiter von Calypso wurden teilweise übernommen. In der Glasschmuckproduktion von Calypso arbeitet nur noch das Gründerehepaar Marcela Cofre und ihr Mann Oscar (senior) sowie Master Miguel Casas (Glasbearbeitung, in Teilzeit). Die Tochter Paloma hilft beim Aufbau eines eigenen Onlineshops für Verkäufe auf dem inländischen Markt.

Anzahl der Mitarbeiter:

  • Gründereherpaar Marcela Cofre und Ehemann Oscar (senior)
  • Teilzeitangestellter: Master Miguel Casas (für die Glasbearbeitung)
  • Externe Zusammenarbeit:
    • Werkstatt von Don Renato Varas (mit einem Angestellten), Silberarbeiten, Familienbetrieb
    • Auftragsvergabe zum Zusammenstellen von Halsschmuck an Sonia und Romina (alleinerziehende Mutter, 2 Kinder) in Heimarbeit. Für beide ist die Kettenherstellung ein Nebenerwerb zu anderen beruflichen Tätigkeiten
    • Seit 2021 Zusammenarbeit mit zwei externen Töpfern Jorge Rosales aus der Stadt Pomaire (ca. 60 km südlich von Santiago de Chile) und David Gomero, sowie einem weiteren Töpfergehilfen

Vertrieb

  • 95% Export U.S.A. (Souvenirshops von Kreuzfahrtschiffen), Deutschland, Frankreich. In 2020 gab es keine Aufträge von den Kreuzfahrt-Betreibergesellschaften in den USA, da alle Touren eingestellt waren.
  • 5% Inland durch Webshop und Messeteilnahmen

Ziele

  • Stärkung des Fairen Handels in Chile
  • Aufbau eines Netzwerkes von kleinen Handwerksbetrieben zur Vermarktung ihrer Produkte national und international durch gemeinsame Messeauftritte
  • Eröffnung eines gemeinsamen Ladengeschäfts für Mitglieder des Fairtrade Netzwerkes in einem renommierten Kaufhaus in Santiago de Chile

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

Calypso verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Keine Angestellten ab 2020, nur das Gründerehepaar ist noch beschäftigt
  • Auftragsarbeiten außer Haus werden nach Aufwand in Stücklohn bezahlt

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • 9 Stunden/Tag (8.30-17.30 Uhr)
  • Mittagspause
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

  • Keine Angestellten ab 2020, nur das Gründerehepaar ist noch beschäftigt

Transparenz

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Santiago de Chile (2008, 2012)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied von:
    • WFTO (World Fair Trade Organization) seit 2011

 

 

Länderinformation

Informationen über Chile

 

Fotos

Besuch bei Calypso 

By Janina Lange on 31. Oktober 2021 |