Naturschmuck

 

 

Acai-Samen

Samen der Acai-Palme
Quelle: Wikipedia

Hersteller

Sapia

Material

  • Die für den Schmuck verwendeten Samen stammen von der Açaí-Palme (Euterpe oleracea)
  • Die Acai-Palme ist eine mehrstämmige Palme, eine Palme hat bis zu 45 Stämme, kann eine Höhe von 25m und einen Durchmesser bis zu 18 cm
  • wächst in großen Beständen in Meeresnähe und an überfluteten Standorten
  • Palmherz und Früchte dienen als Nahrung – aus der dünnen Schicht violetten Fruchtfleischs, die um den Samen liegt, wird Saft gewonnen, der als sehr nahrhaft gilt
  • Von einer mehrstämmigen Palme ernten unsere Partner in Kolumbien bis zu 24 kg Açaí-Beeren

Herstellungsprozess

  1. Trocknung der Samen
  2. Färbung und Polieren der Samen
  3. Detailliertere Darstellung

Capiz

Hersteller

Capiz-Muschel

Shine Accessorize

Material

  • Capiz
  • Kunstharz

Herstellungsprozess

  1. Capizmuschel wird gesammelt
  2. Im Wasserdampf wird die Muschel aufgeweicht, formbar gemacht, gepresst und in Form geschliffen
  3. Kleine Förmchen, die in etwa die Größe des gewünschten Schmuckstückes habe, werden zur Hälfte mit Kunstharz gefüllt. Dieser ist eingefärbt, entsprechend der Farbe, die das Schmuckstück am Ende haben soll.
  4. Auf das Kunstharz kommt eine dünne Schicht Capizmuschel in ihrer weißen Naturfarbe
  5. Dann wird die Form bis zum Rand mit mehr Kunstharz aufgefüllt
  6. Zuletzt, wird die gefestigte Verbindung aus Kunstharz und Capiz zurechtgeschliffen und mit Löchern für Hänger und Ketten versehen

Fotos

Chirilla-Samen

Canna-Blume und Chirilla-Samen
Quelle: Wikipedia

Hersteller

Sapia

Material

  • Chirilla ist der Samen der Canna-Blume, gehört zu der Gattung der Pflanzenfamilie Blumenrohrgewächse(Cannaceae)
  • Die dreikammerigen Kapselfrüchte besitzen eine weich-stachelige Oberfläche
  • Früchte enthalten 5 bis 25 Samen
  • Die kugeligen Samen sind mittel- bis dunkelbraun
  • Durchmesser beträgt ca. 4 bis 10 mm
  • Chirilla-Samen werden als Perlen zur Herstellung von Ketten, besonders für Rosenkränze und in Rasseln verwendet
  • Wurzeln der Chirilla sind ähnlich wie Kartoffeln essbar und die Blätter werden zum Einwickeln von Speisen benutzt
  • Die Canna-Blume ist in den Tropen und Subtropen Lateinamerikas heimisch, wird aber wegen ihrer auffälligen, leuchtenden Blüten auch bei uns als Zierpflanze geschätzt

Herstellungsprozess

  1. Trocknung der Samen
  2. Färbung und Polieren der Samen
  3. Detailliertere Darstellung

Palmnuss

Hersteller

Palmfrüchte
Quelle: Wikipedia

Shine Accessorize

Material

  • Samen der philippinischen Buri-Palme (Corypha utan).
  • Diese blüht nur einmal gegen Ende Ihres Lebens (nach etwa 70 Jahren)
  • Bildet danach einen riesigen Fruchtstand (den größten der Welt), aus dem sie zehntausende Samen abwirft

Herstellungsprozess

  1. Die Samen werden zu Perlen verarbeitet.
  2. Dazu werden sie entweder in Form geschnitten oder geschliffen – oder es wird lediglich die Schale entfernt.
  3. Die Perlen bekommen noch eine Bohrung und werden dann gefärbt.
  4. Detailliertere Darstellung

Straußenei

Hühnerei & Straußenei

Hersteller

Mambu

Material

  • Zu Bruch gegangene Straußeneier aus Farmhaltung
  • Zum Teil ganze, unbefruchtete Straußeneier aus Farmhaltung
      • Highgate Ostrich Show Farm
      • Klein Karroo co-op
        • Porzellanartig schimmernde Schale, Dicke 2-3mm
        • Ca. 15cm groß, Durchmesser ca. 12cm, Gewicht bis zu 1900 Gramm
        • Inhalt entspricht dem von 24 Hühnereiern
        • Größte Eier der Welt
  • Perlen aus Glas und Metall
  • Fassungen aus Aluminium
  • Ohrhaken aus Chirurgenstahl

Herstellungsprozess

  1. Rohmaterial wird geschnitten, geschliffen, bemalt und poliert
  2. Die detailreiche Bemalung erfordert besonderes Geschick und große Sorgfalt

Tagua

Die Taguanuss in den verschiedenen Stufen der verarbeitung

Hersteller

Sapia

Material

Die Tagua Nuss – das schwarze Elfenbein

  • Der Taguabaum
    • Tagua ist der Samen der ca. 7 Meter hohen Palme Philetelas Microcarpas, beheimatet in den warmen Feuchtgebieten Ecuadors und Kolumbiens
    • Der Taguabaum trägt bis zu 2.000kg Taguanüsse
    • Nach 20 Jahren trägt der Taguabaum erste Früchte, welche bis zu 12kg schwer werden
    • Die Fruchtballen der weiblichen Tagua (Mococha) brauchen 6-12 Monate zur Reifung
    • Die reifen, harten Nüsse fallen ab und werden vom Boden aufgesammelt
    • Bei der Gewinnung der Taguanuss bleibt Palme unversehrt und wird für nachwachsende Ernte besonders gepflegt
    • Selbst für Kenner ist es schwer Taguaelfenbein von Elefantenelfenbein zu unterscheiden
  • Das Hals-/ Armband ist gewachstes Baumwollband
  • Zum Einfärben werden AZO unbedenkliche Textilfarben verwendet

Herstellungsprozess

  1. Die aufgesammelten Nüsse müssen noch aushärten und werden noch einige Monate getrocknet
  2. Insgesamt härtet Tagua noch 3 Jahre nach, bis es hart wie Stein ist
  3. Das echte, natürliche Tagua weist nach der Trocknung kleine Schwundrisse im inneren der Nuss auf, die auch in den Schmuckstücken ein Beweis ihrer Natürlichkeit sind
  4. Taguascheiben werden mit Hilfe von Abstandshaltern geschnitten. Für „Bits“ schneidet man die Nuss in Stäbchen, und bohrt vor dem Zerteilen in kleine Stücke die Löcher.
  5. Um Hautreste zu entfernen werden die Taguateile nun zusammen mit kleinen Marmorsteinen für 16 Stunden in einem Wasserkessel mechanisch bewegt
  6. Weiter geht es im Vibrationskessel dort wird das Tagua erst 2 Stunden mit Steinkegeln grob geschliffen und dann 4 stunden zusammen mit Wasser und Kieselsteinen fein geschliffen
  7. Jetzt ist die Tagua elfenbeinweiß und fertig für das Färben.
  8. Vor dem Färben werden die Taguateile sortiert. Dunkle Rohlinge werden nur für dunkle Farben verwendet. Angerissene oder gebrochene Nüsse werden komplett aussortiert.
  9. Die feuchten Rohlinge werden nun in kochendes Wasser mit der vorher angemischten Farbpulver
  10. Das Färben dauert je nach Intensität der Farbe zwischen 10 min z.B. helles Grün bis 50min z.B Schwarz
  11. Laser: Filigrane Muster werden in die Tagua Chips gelasert, so kommt die natürliche Färbung der Nuss hervor.
  12. Die letzte Politur erfolgt erneut im Vibrationskessel mit bereits geglätteten Taguateilen und Heißluft für 4 Std.
  13. Die Stücke sind nun glatt und glänzend und können in Handarbeit zu Schmuckstücken verknüpft werden

Detailliertes Produktwissen Tagua

Fotos

By Claudia Specht on 3. Dezember 2022 |

SPB Uni-Commerz Ltd.

SPB Uni-Commerz Ltd.

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner SPB Uni-Commerz

Lieferkette

  • Handelspartner: SPB Uni Commerce, Kleinbetrieb
  • Funktion: Exporteur und Koordinator für CONTIGO
  • Struktur: verbundene Produktionsgruppen
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Bolgakörbe in verschiedenen Designs und Formen

Accra nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Standort

Büro und Exportlager: Accra, Ghana – Entfernung von Europa: 4.400km
Korbproduktion: Region Bolgatanga, 800 km nördlich von Accra

Gründungsjahr 1989

Geschichte

  • Dr.-Ing. Victor Mainoo absolviert Studium Maschinenbau in Deutschland
  • 1981: Rückkehr in sein Heimatland Ghana und Arbeit bis 1990 bei der staatlichen Forschungsanstalt in Ghana (Council for Scientific and Industrial Research- CSIR)
  • 1989/1990: Dr.-Ing. Victor Mainoo und Dipl.-Ing. Kwame Addo Kissi gründen mit finanzieller Unterstützung der Ausgleichsbank aus Bonn das Unternehmen SPB Uni-Commerz Ltd., Ziele:
    • Vermarktungsmöglichkeiten für Kleinproduzenten
    • Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten in ländlichen Gebieten, um Landflucht entgegen zu wirken
    • Erhalt der traditionellen Handwerkstechniken
  • SPB hilft kleinen Handwerkern im persönlichen Kontakt, ihr Wissen und Bewusstsein zu erweitern, z.B. im Bereich Management, Hilfe zur Selbsthilfe, Gesundheit, soziale Verantwortung und Umwelt
  • 1997: CONTIGO lernt SPB Uni-Commerz Ltd. kennen
  • 1998: Beginn der Zusammenarbeit
  • Entwicklungen und Herausforderungen vor Ort:
    • Zunehmende Abwanderung der ländlichen Bevölkerung in die Großstädte oder ins Ausland
    • Andere Branchen bieten bessere Verdienstmöglichkeiten
    • Verteuerung der Waren durch enorme Wechselkursschwankungen (€ – Ghanaischer Cedi)
    • Zunehmende Konkurrenz für die Körbe aus asiatischen Billiglohnländern
    • Anzahl der produzierenden Gruppen sank in den vergangenen Jahrzehnten von 30 auf jetzt 5
    • Anzahl der Flechter/innen sank von 700 auf heute 90
    • SPB liefert 96 % des Exports an Kunden des Fairen Handels

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 1998

Darum arbeitet CONTIGO mit SPB Uni-Commerz Ltd.:
Es ist eine große Herausforderung, die Korbflechterinnen in der Bolgatangaregion mit Arbeit zu versorgen. Der Billigkonkurrenz von Körben aus Asien bietet SPB die Stirn durch ständige Optimierung der Qualität und farbenprächtige Flechtmuster. Nach einem Besuch vor Ort hat CONTIGO die Anschaffung großer Färbetöpfe finanziert, eine wesentliche Arbeitserleichterung für die Flechterinnen. Jedes Jahr erreichen uns 2 bis 3 Container mit Körben aus Ghana. Der Gründer Dr. Mainoo ist ein zuverlässiger Partner für CONTIGO und die Handwerksgruppen seines Heimatlandes.

Unternehmensstruktur

Anzahl der Mitarbeiter:

  • 3 Festangestellte (2 Frauen und 1 Mann)
  • Zusätzliche Arbeitskräfte für Qualitätskontrolle und Verpacken/Beladen: 2 Frauen und 8 Männer
  • Langjährige Zusammenarbeit mit 5 dörflichen Kooperativen sowie von einzelnen Flechterinnen in und um Bolgatanga / Nordghana (ca. 90 Flechterinnen)
    • Gruppen organisieren sich komplett selber
    • produzieren aber nicht ausschließlich für SPB, da eine ganzjährige Beschäftigung noch nicht möglich ist
    • jede Gruppe hat sich auf ein Korbmodell oder eine Farbkombination spezialisiert
    • sie erhalten für den Materialeinkauf Vorfinanzierungshilfen durch SPB

Arbeitsorganisation:

  • Das Büro in Accra ist zuständig für:
    • Lagerung der fertigen Körbe
    • Organisation der Verschiffung der Ware
  • Das Büro in Bolgatanga (Nordghana):
    • Zwischenlager für fertig gestellte Körbe
    • In den angemieteten, hellen Räumen können sich die Frauen in Ruhe zum Flechten treffen (der gleichzeitige Austausch fördert zudem das Gruppengefühl)
    • Der Koordinator vor Ort vergibt die Aufträge, prüft die Qualität, zahlt die vereinbarten Stücklöhne aus und kümmert sich um den Transport nach Accra


Hintergrund Informationen:

  • Korbflechten ist eine saisonale Beschäftigung in der Trockenzeit (in der Regenzeit von Juli bis Oktober wird Landwirtschaft für den Eigenbedarf betrieben)
  • Korbflechten ist für Frauen ein sicheres Nebeneinkommen, um Schulbildung und Gesundheitsversorgung der Familie zu gewährleisten

 

Vertrieb

  • 98% Export
  • 2% Inland

Ziele

  • Erweiterung des Kundenstammes im Fairtrade Bereich
  • Unterstützung kleiner sozial benachteiligter Handwerksgruppen in den ländlichen Regionen von Ghana
  • Breitere Produktvermarktung (lokal / internationaler Markt)
  • Etablierung der ökologisch nachhaltigen Produktionskultur
  • Stärkung des soziopolitischen Verständnisses

Besonderheiten

  • SPB führt Alphabetisierungskurse und technische Schulungen durch

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

Fairtrade Aspekte

SPB Uni-Commerz Ltd. verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

Ausschluss von Kinderarbeit

Ausschluss von Diskriminierung

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Angemessene Bezahlung

  • Mindestlohn der Region: GHS 177/ Monat (GHS = Ghana New Cedi)
  • Gehalt bei SPB:
    • Festangestellte Mitarbeiter/innen in Accra und der Koordinator in Bolgatanga erhalten GHS 300/Monat
    • Flechterinnen in Bolgatanga erhalten einen vereinbarten Stücklohn, welcher über dem durchschnittlichen Marktpreis liegt. Der monatliche Verdienst hängt somit vom Zeitbudget der Flechterinnen ab
  • Monatliche Barauszahlung
  • Extrabezahlung für Überstunden

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

Selbstständige Einteilung der Arbeitszeit, je nach Arbeitsaufkommen:

  • 8 Stunden/Tag
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Festangestellte Mitarbeiter/innen erhalten:

  • Bezahlter Urlaub
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Im Bedarfsfall erhalten Flechterinnen finanzielle Unterstützung durch die Vergabe von zinslosen Krediten für Schulkosten und Arztrechnungen
  • Unterstützung der Produzenten/innen bei landwirtschaftlichem Nebenerwerb

Bildungsangebote:

  • Kostenübernahme für Schulungen/Fortbildungen der Mitarbeiter

Transparenz

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

Monitoring

  • Durch persönliche Besuche in Accra und Bolgatanga (2019)

 

Informationen/Texte

Ursprungswissen SPB Uni-Commerz (Stand 08/2022)

 

Länderinformation

Informationen über Ghana

 

Fotos

  

By Janina Lange on 20. Juli 2022 |

Artisan Well

Artisan Well

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Artisan Well

Lieferkette

Handelspartner: Artisan Well, mittleres Unternehmen, Produzentenorganisation
Funktion: Produzent
Struktur: Eigene Produktion, verbundene Produzentengruppen
Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Kalkutta nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

 Produkte 

Taschen und Kleinleder aus Rindsleder

 Standort 

Kalkutta, im Bundesstaat Westbengalen, Indien – Entfernung von Europa: 7.300km

 Gründungsjahr 2005

 Geschichte 

  • 2005: Gründung der Produzentenorganisation Artisan Well, als Repräsentant von 15 Handwerksgruppen mit 200 Mitgliedern aus Westbengalen. Ziele: Produktentwicklung, bessere Qualitätsstandards, bessere Sozialstandards, gemeinsame Vermarktung ihrer Produkte
  • 2008: Artisan Well setzt den Schwerpunkt auf Lederfertigung. Umzug in eigene Werkstatt im Außenbezirk der Stadt. Die ehemalige Lederkooperative Utkal Leather Crafts wird übernommen
  • 2013: Artisan Well arbeitet mit 7 Produzentengruppen für Leder im Haus, von den 13 externen Gruppen für Handwerk (Schals, Taschen, Hornwaren, Pappmaché, Musikinstrumente) können nur noch 4 mit Aufträgen versorgt werden
  • 2015: Einstellung einer indischen Designerin / Freelancerin für eigene Produktentwicklung im Bereich Leder
  • 2015: Betreuung eines Trainingszentrums für Frauen in Zusammenarbeit mit der NGO Tamas Society. Ziel: Ausbildung von Frauen im dörflichen Umland in der Lederverarbeitung
  • 2016: Artisan Well wird Mitglied bei der WFTO (World Fairtrade Organisation)
  • 2017: In der zentralen Werkstatt arbeiten nun 12 Gruppen in der Lederverarbeitung. Die Zusammenarbeit mit der Tamas Society und die Ausbildung der Frauen musste vorerst eingestellt werden
  • Ende 2018: Start des Baus eines neuen Betriebsgebäudes zur Erweiterung der Lederproduktion südlich von Kalkutta im ländlichen Umkreis von Baruipur:
    • geplant sind zwei Produktionsgebäude
    • durch Bahnhofsnähe verkehrsgünstig gelegen für Mitarbeiter/innen (Station Mallikpur), Pendelbus soll sie vom Bahnhof zur Werkstatt bringen
  • 2020: Situation während der Covid-19 Pandemie
    • Produktionsgruppen arbeiten rotierend, nur 4 Gruppen gleichzeitig im Gebäude anwesend
    • Einrichten von Übernachtungsmöglichkeiten und einem Bus-Shuttle für die Mitarbeiter, solange der öffentliche Nahverkehr eingestellt ist
    • Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzrückgang von 25% erwartet
  • 2022: Fertigstellung und feierliche Einweihung des neuen Betriebsgebäudes (Mai)

Struktur von Artisan Well (Stand 2019):

Die Organisation vereinigt 31 Produzentengruppen:

  • Externe / dezentrale Werkstätten für: Jute (1), Hornverarbeitung (1), Holzhandwerk (1), Shantileder (1), Börsen und Accessoires aus Rindsleder (15)
  • Interne / zentrale Werkstätten für: Leder, Taschenfertigung (12)

Organisation (seit 2005 gleichgeblieben):

  • Jährliche Mitgliederversammlung mit Wahl des Vorstands
  • Der Vorstand besteht aus 8 Personen aus den verschiedenen (Handwerks-) Bereichen
  • Vorstandssitzungen finden vierteljährlich statt

 Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2005


Darum arbeitet CONTIGO mit Artisan Well:
Langjähriger Partner, zeichnet sich durch hohen Einsatz für Werkstatt und Produkt aus, sehr gut angenommene Sortimente, guter persönlicher Kontakt, sehr fähige Mitarbeiter/innen mit langer Betriebszugehörigkeit. Jährlich finden 1 bis 2 Besuche vor Ort von CONTIGO zur Produktentwicklung statt. Die kontinuierlichen Innovationen bei Design, Materialien und Techniken haben Artisan Well einen enormen Wachstumsschub gebracht. CONTIGO unterstützt durch Spenden und Darlehen die Modernisierung der Betriebsausstattung.

 Unternehmensstruktur 

Unterzeichnung des „General Agreeement“

Anzahl der Beschäftigten:

  • Mitarbeiter/innen intern
    • 5 Mitarbeiter/innen in Administration, Marketing, Versand
    • 1 Produktionsleiter für Planung aller Prozesse und Kalkulation Kalkulation (Herr Sajal)
    • 1 Assistentin des Produktionsleiters (Frau Gopa)
    • 2 Meister für Schnittmuster und Produktentwicklung
    • 10-12 Produktionsgruppen mit je 3-6 Personen (Auftragsabhängig)
    • 7 Frauen in der Qualitätskontrolle
    • 7 Fachkräfte in der Handtaschenproduktion
  • 19 externe Gruppen, Arbeit für ca. 60 Familien:
    • Jute-Produkte, 1 Gruppe
    • Hornwaren, 1 Gruppe
    • Holzwaren, 1 Gruppe
    • Shantilederwaren, 1 Gruppe
    • Börsen und Accessories aus Rindsleder, 15 Gruppen
  • Einrichtung eines Frauenkommitees: 3 Frauen, 2 Männer (Produktionsleiter und Geschäftsführer), Interessenvertretung der Frauen im Betrieb und Beilegung von Konflikten
  • Auf Honorarbasis: externe Produktdesignerin

 

Arbeitsstätten:

Eigenes Betriebsgebäude mit Erdgeschoss und drei Stockwerken:

  • Auf jedem Stockwerk befinden sich drei Arbeitsräume und ein kleiner Nebenraum, der meist als Material- oder Musterlager dient
  • Pro Raum können 3-4 Personen arbeiten
  • Alle Etagen sind mit Feuerlöschern und einer Toilette ausgestattet
  • Alle Arbeitsplätze sind mit Tischen und Stühlen ausgestattet, bis 2014 wurde noch auf dem Fußboden sitzend gearbeitet
  • Im 1. OG sind die Arbeitsplätze der Mustermacher und das Büro des Produktionsleiters untergebracht
  • Die Frauen der Qualitätskontrolle arbeiten im 2. Obergeschoss
  • Dachgeschoss: Aufenthaltsmöglichkeit für Mitarbeiter/innen

Die Verwaltung, Buchhaltung, Showroom und Versand sind räumlich ausgelagert, ca. ½ Fahrstunde entfernt.

Ein neues Gebäude von 3.000 qm befindet sich im Bau. Ab 2021 werden Büro und Produktion in Mallikpur unter einem Dach vereint. Das alte Gebäude wird erhalten bleiben, um mehr Produktionsgruppen zu beschäftigen.

 

Arbeitsorganisation:

  • (1) Interne Produzentengruppen:
    • Im Haus erfolgen die Endfertigung von Kleinlederwaren und die komplette Taschenproduktion durch 10-12 Produzentengruppen (Auftragsabhängig) mit je 3-6 Personen: zusammengesetzt aus wenig erfahrenen (un-skilled), gelernten (semi-skilled) und erfahrenen (skilled und highly skilled) Handwerkern
    • Der Gruppenleiter stellt das Team zusammen. Er führt Buch über die geleistete Arbeit, die vereinbarten Stücklöhne und die Auszahlungen
    • Die Meister Nur und Chatter sind zusammen mit dem Produktionsleiter Herr Sajal zuständig für:
      • Koordination aller Abläufe
      • Erstellung von Schnittmustern und Produktentwicklung
      • Kalkulation der Stücklöhne für interne und externe Gruppen (sie berechnen dazu die Arbeitszeit der einzelnen Produktionsschritte und schätzen die wöchentliche Fertigungsmenge)
  • (2) Externe Produzentengruppen:
    • Die externen Gruppen für Kleinleder arbeiten nicht exklusiv für Artisan Well, noch unzureichende Auftragslage für eine ganzjährige Beschäftigung
    • Sie erhalten für jeden Auftrag alle zugeschnittenen Lederteile und benötigten Materialien von Artisan Well
    • Fertiggestellte Aufträge werden freitags angeliefert, Samstag ist Zahltag
    • Die Qualitätskontrolle findet meist nach der Anlieferung statt: bei Mängeln muss später nachgebessert werden
    • Anzahlung nach Vereinbarung, von der Restzahlung werden 60% bei Warenlieferung und 40 % nach der Qualitätskontrolle geleistet

 Vertrieb 

  • 100% Export (Deutschland, Österreich, Finnland, Niederlande)2014_Artisan Well2 Kopie

 Ziele 

Zitat Artisan Well: „We believe that poor artisans deserve appreciation of their workmanship and dignity as human beings.“

  • Auftragsbeschaffung und Vermarktung der Produkte aller Mitgliedsgruppen
  • Ganzjährige Beschäftigung für alle Mitgliedsgruppen
  • Produktentwicklung, Qualitätsmanagement als Grundlage für mehr Erfolg und Nachhaltigkeit
  • Training von handwerklichen Fertigkeiten
  • Kontinuierliche Verbesserung des Lebensstandards und der sozialen Rahmenbedingungen für alle Mitgliedsgruppen

 

 Einstufung des Fairtrade Handelspartners 

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

 Fairtrade Aspekte 

Artisan Well verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

 Ausschluss von Kinderarbeit 

 Ausschluss von Diskriminierung 

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

 Angemessene Bezahlung 

  • Mindestlöhne im Bundesstaat Westbengalen: (INR = Indische Rupie), Gerbereigewerbe, Lederproduktion
    • Ungelernte Arbeiter (un-skilled): INR 8.005 /Monat
    • Angelernte Arbeiter (semi-skilled): INR 8.806/Monat
    • Facharbeiter (skilled): INR 9.687/Monat
  • Löhne bei Artisan Well:
    • Festangestellte: Einkommen abhängig von Kompetenz und Leistung
      • Qualitätskontrolle: INR 8.250 / Monat
        Anmerkung: Frauen in der Qualitätskontrolle sind in anderen Unternehmen nicht fest angestellt, erhalten geringere Tageslöhne und keine Sozialleistungen; bei Artisan Well erhalten sie Festgehalt, PF, ESI und Bonus (s.u.)
      • Produktion (semi-skilled and skilled), Arbeitsaufgaben im Bereich Zuschnitt, Materialaufbereitung, Stanzen, Prägen: INR 10.000-12.000 /Monat
      • Spezialisten (Mustermacher): INR 13.500 – 22.000 / Monat
      • Monatliche Überweisung auf das eigene Bankkonto
    • Mitarbeiter/innen in den Produktionsgruppen (intern) erhalten Stücklohnzahlung
      • 2019: Anpassung der Stücklöhne an gestiegene lokale Lebenshaltungskosten
      • Einkommen variiert je nach Auftragslage und Anwesenheitszeiten der Mitarbeiter/innen
      • Barauszahlung jeden Samstag, jedes Teammitglied quittiert die Zahlung
      • Kostenlose Zusatzleistungen: Frühstück und Mittagessen
      • Bei geringer Auftragslage wird ein Grundeinkommen von INR 6.000/ Monat gezahlt, das gegen spätere Arbeitsleistung angerechnet wird
    • Mitarbeiter/innen in den Produktionsgruppen (extern) erhalten Stücklohnzahlung
      • Anzahlung nach Vereinbarung, von der Restzahlung werden 60% bei Warenlieferung und 40 % nach der Qualitätskontrolle geleistet
  • Jedes Jahr erfolgt eine Lohnerhöhung mindestens in Höhe der Inflationsrate
  • Zuschläge für Überstunden und Arbeit an Sonntagen (doppeltes Gehalt)
  • Sonderzahlungen zu hohen Feiertagen (Muslime: Ende Ramadan, Hindus: Durga Puja) für Kleidung und Familienbesuche in den Dörfern (ca. 20% des Monatsgehalts)
  • Leistungsanreize / Boni:
    • Sogenannte „incentives“ für interne Produktionsgruppen bei rechtzeitiger Fertigstellung einer Bestellung
    • Festangestellte und Gruppenleiter (indoor und outdoor) erhalten einen Jahresbonus in Höhe eines Monatsgehalts, wenn es das Jahresergebnis zulässt. Freiwillige Leistung von Artisan Well, kein Rechtsanspruch

Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

Arbeitszeit:

  • Angestellte: 10:30-18:30 Uhr
  • Produktionsgruppen (intern): 9:30–18:30 Uhr
  • inkl. zwei Pausen (à 30 Minuten)
  • 6 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Mitarbeiter/innen mit Festgehalt erhalten folgende Sozialleistungen:

  • Verpflichtende Einzahlung in die gesetzliche Krankenversicherung ESI (= Employee State Insurance), Arbeitnehmer zahlt 0,75%, der Arbeitgeber 3,75 % vom Bruttolohn
  • Verpflichtende Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung PF (= Employees‘ Provident Fund), Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen je 12% vom Bruttolohn (abzüglich Wohnungszuschuss „housing allowance“)
  • Bezahlte Urlaubstage:
    • 17-19 gesetzliche oder religiöse Feiertage, je nach Religionszugehörigkeit
    • 10 Tage Erholungsurlaub oder bei Familienanlässen wie Trauerfällen, Hochzeiten
    • Barauszahlung für alle Tage, die nicht genommen werden
  • 12 Tage Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfällen
  • Freiwillige Zusatzleistung, die zu 100% von Artisan Well gezahlt wird: Lebensversicherung, Auszahlung als Gesamtbetrag nach 15 Beitragsjahren

Mitarbeiter/innen in den Produktionsgruppen (intern) erhalten folgende Sozialleistungen:

  • Freiwillige Zusatzleistung, die zu 100% von Artisan Well gezahlt wird: Lebensversicherung, Auszahlung als Gesamtbetrag nach 15 Beitragsjahren
  • Monatliche Zahlung in die gesetzliche Rentenversicherung PF (= Employees‘ Provident Fund): gilt für alle Gruppen, die sich für einen Beitritt zum Rentenfonds entscheiden
  • Vergabe von zinslosen Darlehen (und Vorschusszahlungen) mit individuellem Rückzahlplan für familiäre Belange
  • Artisan Well stellt kostenlose Snacks in den Teepausen, die Gruppenleiter bezahlen das Mittagessen

 

Bildungsangebote:

  • Kontinuierlich übers Jahr werden junge Männer beschäftigt und im Handwerk geschult, um sie auf das Berufsleben vorzubereiten
  • Frauen aus der Qualitätskontrolle werden für leichte Lederarbeiten angelernt

Arbeitssicherheit:

  • 20 Mitarbeiter/innen werden im Bereich der ersten Hilfe ausgebildet
  • Feuerschutzzertifikat (Fire License), regelmäßige externe Kontrolle, sowie Feuerschutztrainings für Mitarbeiter/innen

 

 Transparenz 

  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor

 

 Monitoring 

  • Durch persönliche Besuche in Kalkutta (2008, 2011, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied von:
    • World Fair Trade Organisation WFTO (Guaranteed Member) seit 2015

 

 Informationen/Texte

Ursprungswissen Artisan Well (Stand 06/2021) 

Bebilderte Präsentation Lederproduzenten von CONTIGO (Stand 2018) 

 

 Länderinformation 

Informationen über Indien

 

 Fotos 

Neues Betriebsgebäude (2022)

Besuch in Kalkutta (2019 & 2020) 

Besuch in Kalkutta (2017 & 2018) 

 

Besuch in Kalkutta (2014)

2014_Artisan Well7 Kopie 2014_Artisan Well1 Kopie 2014_Artisan Well6 Kopie

 

2014_Artisan Well4 Kopie 2014_Artisan Well3 Kopie

Besuch in Kalkutta (2013)

Besuch in Kalkutta (2011)

 Artisan Well13 Artisan Well19 Artisan Well18  Artisan Well14   Artisan Well15   Artisan Well16

 

Erster Besuch in Kalkutta (2008)

Artisan Well5   Artisan Well8   Artisan Well9   Artisan Well3   Artisan Well10   Artisan Well11   Artisan Well1

By Janina Lange on 24. Juni 2022 |

Keramik-Kapula

Keramikprodukte

 

 Hersteller 

Kapula

 

 Material 

  • Gemisch aus weißem Ton, Quarz und Feldspat, Qualität: Steinzeug, Hochbrandkeramik, Brenntemperatur für Rohkeramik 960°C-1.000°C
  • Farben: Unterglasurbemalung, Farben lebensmittelecht
  • Glasur: Alkali Borosilikat Gemisch, Glasurbrand bei 1.200°C, lebensmittelecht

Produktsicherheit

  • Die verwendeten Farben und Glasuren sind frei von Blei und Cadmium und entsprechen der REACH Richtlinie (EC) No 1907/2006, der EU-Verordnung Nr.1935/2004 vom 27.10.2004 und der in Deutschland gültigen Richtlinien der Bedarfsgegenständeverordnung (BedGgStV) für Produkte mit Lebensmittelkontakt vom 10.04.1992.

 Herstellungsprozess 

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 Pflegehinweis 

  • Um Glasurrisse zu vermeiden, empfehlen wir für die Kapula-Keramik den Handabwasch

 

 Häufige Kundenfragen 

Ist die Keramik lebensmittelecht?

Ja, alle verwendeten Materialien sind frei von Schwermetallen und schädlichen Farbstoffen. Ton, Farben und Glasur werden von zuverlässigen Zulieferfirmen der Keramikindustrie bezogen. CONTIGO hat die Lebensmittelechtheit durch ein deutsches Prüfinstitut bestätigen lassen. Der Prüfbericht kann eingesehen werden.

Ich möchte 2 gleiche Stücke kaufen, geht das?

Die handbemalten Designs werden ständig weiterentwickelt, sie können sich im Laufe der Jahre leicht verändern. Jede Künstlerin hat Gestaltungsfreiheit bei der Umsetzung der Muster und damit ihren eigenen Stil. Kein Stück wird exakt einem anderen gleichen.

Unglasierte Stellen an der Keramik, muss ich Bedenken haben?

Nein, denn der Ton wird bei den hohen Brenntemperaturen komplett verdichtet. Es kann keine Feuchtigkeit von außen eindringen. Die Standränder sind immer unglasiert, da sie sonst im Brennofen anbacken würden. Luftbläschen in der Glasur oder Reste aus dem Waxing (s.o.) können bewirken, dass die Glasur an winzigen Stellen nicht ganz deckend ist. Das ist kein Fehler. Die Keramik kann bedenkenlos verwendet werden. Bitte haben Sie Verständnis für kleine Unregelmäßigkeiten. Ihre Keramik ist kein Industrieprodukt sondern ein handgearbeitetes Unikat.

Die Standfläche meiner Keramik ist etwas rau, was tun?

Benutzen Sie feines Schmiergelpapier zum Glätten, wenn sich am Boden kleine Unebenheiten befinden. Trotz bester Arbeitsorganisation kann es passieren, dass sich kleine Tonpartikel im Ofen befinden, die sich dann beim Brennen festsetzen.

Meine Keramik zeigt feine Glasurrisse, wie kommt das?

Jede Töpferei kennt diese Erscheinung. Leider kann sie nicht komplett ausgeschlossen werden. Glasurrisse entstehen, wenn es Spannungen zwischen den verwendeten Materialien gibt. Sie werden durch Temperaturschwankungen während des Glasurbrandes verursacht und sind oft Zeichen eines Unterfeuerns. Fehler bei der elektronischen Steuerung eines Ofens, Stromausfälle, zu frühes Öffnen des Brennofens können dazu führen. Manchmal zeigen sich die feinen Risse erst Monate nach dem Brand, dann ist die Fehleranalyse schwierig. Kapula optimiert kontinuierlich die Kontrollvorgänge und Abläufe, um das zu vermeiden. Glasurrisse beeinträchtigen nicht die Verwendung, der Ton ist intakt und gut verdichtet. Durch Kaffee und Tee dunkeln die Risse jedoch im Laufe der Zeit nach.

 

 Fotos 

By Janina Lange on 1. Juni 2022 |

Kapula

Kapula-Team

 

Kurzporträt von CONTIGOs Partner Kapula

Lieferkette

  • Handelspartner: Kapula, mittelständischer Betrieb
  • Funktion: Produzent
  • Struktur: eigene Produktionsstätten
  • Handelsweg: Direktimport CONTIGO

Produkte

Bredasdorp nach Göttingen (Quelle: Google Earth)

Kerzen und Keramik (ab 2022 in reduziertem Umfang)

Kapula ist der bedeutendste Produzent für handbemalte Kerzen in Südafrika.

Standort

Bredasdorp, Provinz Westkap, Südafrika – Entfernung von Europa: 9.600km

Gründungsjahr 1994

Geschichte

  • Ilse Appelgryn verliert in der Zeit der Apartheid ihre Arbeit als Lehrerin und greift die Familientradition des Kerzenhandwerks auf
  • 1996: Einstellung von sechs Mitarbeiterinnen
  • 1998: Erste Kerzenlieferung nach Berlin
  • 1999: Eröffnung der Kapula-Gallery in Bredasdorp
  • 2000: Anzahl der Mitarbeiter/innen wächst auf 40
  • 2000: Messe-Teilnahme auf Expo 2000 in Hannover
  • 2000: Preisverleihung an Ilse Appelgryn (KAP Industrie- und Handelskammer Kapstadt)
  • 2000: CONTIGO lernt Kapula über eine deutsche Kirchengemeinde kennen
  • 2003: Einstieg in das Handbemalen von Keramikprodukten
  • 2006: Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 250
  • 2008: Erfolgreichstes Jahr durch etliche Großkunden, u.a. Unicef
  • 2009: Weltwirtschaftskrise, Verlust vieler Großkunden
  • 2010: Jahr großer Veränderungen; Probleme und unlösbare Konflikte mit einem deutschen Minderheitsgesellschafter
    • Februar: Schließung von Kapula
    • April: Neustrukturierung mit Hilfe von CONTIGO, sowie deutscher und österreichischer Weltläden: Neustart mit Großauftrag von CONTIGO und Woolworth Südafrika
    • Dezember: Erste Bonuszahlung an die Mitarbeiter/innen nach dem Neustart
  • Februar 2011: Erstes Geschäftsjahr nach Neustart schließt mit positivem Ergebnis ab
  • Seit Januar 2012: Errichtung eigener Formenwerkstatt für Keramik mit modernem Tunnel-Brennofen
  • Renovierung aller sanitären Anlagen
  • 2015: Kapula wird Vollmitglied der WFTO (= World Fair Trade Organisation, guaranteed member)
  • Februar 2016: Übernahme der Keramikwerkstatt Intshiba, ebenfalls Bredasdorp, Übernahme aller 17 Töpferinnen und Malerinnen, Ausstattung mit ordentlichen Arbeitsverträgen, sozialen Leistungen, regelmäßigen und pünktlichen Zahltagen und allen anderen Angeboten der Kapula-Kultur
  • Mai 2017: Übernahme einer weiteren, ebenfalls in Bredasdorp angesiedelten, Keramikmanufaktur, die von der Schließung bedroht ist, mit 16 Mitarbeitern/innen und Ausstattung
  • 2018: Kapula investiert in neue Produktionsausstattung:
    • zweite Mischmaschine für Ton
    • zweiter Tank für fertig angerührten Ton
    • zwei weitere Trockner für den Trockenraum (zum schnelleren Trocknen der Rohformen)
  • 2020:
    • März: totaler Lockdown in Südafrika ab 17.3. Die Produktion wird komplett eingestellt. Für alle Beschäftigten beantragt Kapula Mittel aus dem Covid-19 Programm der Arbeitslosenversicherung (UIF). Mittel werden mit großer Verspätung gewährt. Die Gehälter können mit geringen Abschlägen weiter gezahlt werden
    • Mai: Wiederaufnahme der Produktion mit 20% der Belegschaft (30 Mitarbeiter). Keine Aufträge aus Südafrika, südafrikanische Kunden im „Business Rescue“ Programm, Zahlung von Verbindlichkeiten ausgesetzt.
    • September: 75 Mitarbeiter können wieder beschäftigt werden, geplant ist auf 120 aufzustocken. was aber nur in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung erfolgen kann.
    • Bis Oktober: hohe Einbußen durch den Zusammenbruch der Tourismusbranche (35%). Kaum Nachfrage auf dem Inlandsmarkt. Das gesamte Auftragsvolumen im Oktober ist auf ein Viertel des Vorjahres geschrumpft
    • Dezember: Aufstocken der Belegschaft auf 105 Mitarbeiter
  • 2021: Umstrukturierung und Optimierung der Produktion, Umschulung von Mitarbeitern, um noch besser auf die Corona bedingte, wechselhafte Auftragslage reagieren zu können
  • 2022: Kapula beendet Ende Mai seine Mitgliedschaft bei der WFTO aufgrund der hohen Kosten und nicht erkennbaren Nutzen für Kapula und seine Kundschaft.
  • 2022: Technische Probleme in der Keramikproduktion, vor allem die unzuverlässige Stromversorgung und die mangelnde Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Rohstoffe (Ton und Glasur) zwingen Kapula, die Keramikwerktstatt drastisch zu reduzieren. Ein Großteil der Mitarbeiter aus der Keramik sollen in der Kerzenproduktion eingesetzt werden.

Zusammenarbeit mit CONTIGO seit 2000

Darum arbeitet CONTIGO mit Kapula:
Mit keinem anderen Handelspartner ist CONTIGO so eng verbunden. Die Rettung von Kapula aus der Insolvenz im Jahr 2010, verursacht durch einen feindseligen Angriff von außen, machte den Anfang. Dies erforderte eine enorme finanzielle Anstrengung von CONTIGO, unterstützt von weiteren Darlehensgebern und den Weltläden. Der Erhalt aller Arbeitsplätze, der Aufbau der Keramikfertigung, die Modernisierung der Ausstattung sind ein Ergebnis, das uns stolz macht. Wir waren und sind bis heute ganz nah dran an allen Entwicklungen und den Menschen. Viele der Mitarbeiter kennen wir seit Jahren persönlich. CONTIGO und Kapula sind wie eine Familie. Kapula ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.

 

Unternehmensstruktur

 

Anzahl der Mitarbeiter/innen:

114 Mitarbeiter/innen (98 Frauen, 16 Männer)

  • 11 Mitarbeiter/innen arbeiten im mittleren Management, davon 10 Frauen
  • 50 Mitarbeiter/innen sind seit über 10 Jahren bei Kapula, davon sind 13 über 20 Jahre bei Kapula tätig
  • 46 Frauen sind alleinerziehende Mütter
  • 41 Frauen verdienen das Haupteinkommen in ihren Familien
  • 42 Mitarbeiter/innen besitzen Wohneigentum

Arbeitsstätten:

7 Abteilungen:

  • Handcraft (Kerzenherstellung, Guss der Rohformen) – 17 Mitarbeiter/innen
  • Handpainting (Kerzenbemalung) – 20 Mitarbeiter/innen
  • Bisque Factory an zwei Standorten (Herstellung von Rohformen für Keramik) – 18 Mitarbeiter/innen
  • Ceramics Design an zwei Standorten (Bemalen und Glasieren) – 32 Mitarbeiter/innen
  • Packhouse (Verpackung, Versand) – 13 Mitarbeiter/innen
  • Gallery (Ausstellungsraum und Direktverkauf) – 2 Mitarbeiterinnen
  • Verwaltung, Vertrieb und Buchhaltung – 12 Mitarbeiter/innen


Ausstattung und Arbeitsorganisation:

  • Arbeitsaufteilung pro Abteilung:
    • Supervisor(in) organisiert die Arbeitsschritte in der Abteilung und an den einzelnen Tischen, dies ist abhängig von den individuellen Fertigkeiten. Dabei gilt, dass erfahrene Mitarbeiter/innen neue unterstützen
    • Supervisor(in) führt Buch über die Anwesenheit der Beschäftigten und die täglich geleistete Arbeit
  • Regelmäßige Treffen sowie Absprachen mit Supervisore und Verantwortlichen der Abteilungen
    • Jeden Montag: Produktionsbesprechung
    • Jeden Dienstag: Besprechung des mittleren Managements und der Abteilungsleiter/innen
  • Fachübergreifende Fortbildungen und Trainings: erfahrene Mitarbeiter/innen lernen Neulinge an und schulen andere Mitarbeiter/innen um (z.B. von Kerzenbemalung auf Keramikbemalung)

Vertrieb

KAPULA_Handpaint_2

  • 45% Export
    • überwiegend nach Deutschland
    • Kleinere Bestellungen aus: Österreich, Großbritannien, Dänemark, Italien, USA, Australien und Schweden
  • 55% Inland
  • 25% des Umsatzes werden durch Einkäufe von CONTIGO erwirtschaftet

Ziele

  • Aufbau einer betrieblichen Rentenversicherung
  • Aufbau des Webmarketings
  • Vorzeitige Rückzahlung der Darlehen (von CONTIGO) für den Neustart

Besonderheiten

  • Recycling / Wachsreste werden wiederverwendet:
    • Weiterverkauf an einen Hersteller von Wachsmalstiften
    • Herstellung von Grillanzündern
    • Weiterverkauf an Imker
  • Auszeichnungen:
    • 2000: Ilse Appelgryn erhält Auszeichnung als „The Black Management Forum’s Western Cape Entrepreneur of the year“

 

Einstufung des Fairtrade Handelspartners

FTA = Fairtrade Approved (Anerkannter Fairtrade Handelspartner)

 

 Fairtrade Aspekte 

Kapula verpflichtet sich, folgende Fairtrade Richtlinien einzuhalten:

 Ausschluss von Kinderarbeit 

 Ausschluss von Diskriminierung 

Keine Diskriminierung gegenüber Frauen, Menschen mit Behinderungen, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Minderheiten, bestimmten sexuellen Orientierungen, politischen Zugehörigkeiten, HIV-Erkrankten

Bei Kapula arbeiten Angehörige unterschiedlicher Volksgruppen (Coloureds und Xhosa) seit vielen Jahren zusammen.

 Angemessene Bezahlung 

  • Südafrikanischer Mindestlohn (seit Februar 2021): ZAR 21,69 / Std. (ZAR = Südafrikanischer Rand)
  • Einkommen bei Kapula:
    • Für Mitarbeiter/innen in der Anlernphase: ZAR 3.853 / Monat
    • Später sukzessive Erhöhungen je nach Fertigkeit und Erfahrung
    • Für Mitarbeiter/innen in der Produktion: ZAR 3.853 – 4.700 / Monat
  • Alle Mitarbeiter/innen erhalten ein monatliches Festgehalt
  • Am letzten Freitag des Monats: Überweisung auf eigene Bankkonten der Mitarbeiter/innen
  • Im Falle von Überstunden: Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Sondervergütungen (1,5-facher Lohn an Werktagen, doppelter Lohn an Samstagen)
  • Bonuszahlung am Ende des Jahres (ZAR 500-800 / Mitarbeiter/innen )
  • Im Juli jeden Jahres finden Lohnverhandlungen statt: die Löhne sollen mindestens die offizielle Inflationsrate ausgleichen

 Menschenwürdige Arbeitsbedingungen 

Arbeitszeit:

  • 8,5 Stunden/Tag
  • Arbeitszeiten von 8.00 Uhr bis 17.30 Uhr (montags – donnerstags, freitags von 8.00 Uhr bis 15.30 Uhr)
  • Zwei Pausen (10.00 Uhr bis 10.15 Uhr und 13.00 Uhr – 13.45 Uhr)
  • 5 Tage/Woche

Soziale Leistungen:

Alle Mitarbeiter/innen erhalten folgende Leistungen:

  • Beiträge zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung UIF (= Unemployment Insurance Fund): Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils 1% vom Bruttomonatslohn ein
  • Alle Mitarbeiter/innen sind unfallversichert
  • Bezahlter Urlaub:
    • Jahresurlaub: 15 Arbeitstage plus gesetzliche Feiertage (Betriebsferien: 15.12. – 11.01.)
    • Mitarbeiter/innen, die länger als 7 Jahre dabei sind, erhalten 2 Tage Urlaub pro Jahr extra
    • Sonderurlaub bei Trauerfällen: 3 Tage pro Jahr
  • Lohnfortzahlung:
    • Im Krankheitsfall: 30 Tage in einem 3-Jahres-Turnus (danach zahlt der UIF weiter Krankengeld, ca. 75% des Gehalts)
    • Mutterschaftsurlaub (einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin, 3 Monate nach der Geburt): eine Woche Lohnfortzahlung übernimmt Kapula, der Rest wird vom UIF bezahlt (zwischen 38% – 60% vom durchschnittlichen Einkommen der letzten sechs Monate, abhängig von der Einkommenshöhe)
  • Gesundheitsfürsorge:
    • Betriebliche Vereinbarung mit örtlichen Arztpraxen für medizinische Versorgung der Mitarbeiter/innen (und ihrer Familien): private Behandlungskosten (ca. ZAR 300-400/Besuch incl. Medikamente) übernimmt zunächst Kapula und rechnet sie in kleinen Raten gegen das Monatseinkommen auf
    • Die Versorgung in öffentlichen Kliniken ist für die Bevölkerung kostenlos
  • Gemeinsame Feste und Aktivitäten zur Stärkung des guten Betriebsklimas

Bildungsangebote:

  • Regelmäßige Aus- und Fortbildungen in den Bereichen „Arbeitssicherheit“, „Feuerschutz“ und „Erste Hilfe“
  • Bezahlte Teilnahme an Fortbildungskursen
  • Werkstattübergreifende In-House Trainings zur Weiterbildung für Mitarbeiter/innen

Arbeitssicherheit:

  • Arbeitsbekleidung, sowie Schutzkleidung wird bereitgestellt
  • Vorgeschriebenes Sicherheitskomitee vorhanden
  • Regelmäßige Sicherheits- und Feuerschutzübungen
  • Jede Werkstatt hat einen ausgebildeten Erste-Hilfe-Verantwortlichen und einen Sicherheitsbeauftragten

 

 Transparenz 

  • Arbeitsverträge sind vorhanden
  • Ordnungsgemäße Lohnbuchhaltung ist vorhanden
  • SAR (= Self Assessment Report) liegt vor
  • Jahresbilanzen liegen vor

 

 Monitoring 

  • Durch persönliche Besuche in Bredasdorp (2007, 2010, 2011, 2012, 2017)
  • Überprüfungsgespräche während mehrerer Besuche in Deutschland
  • Mitglied von World Fair Trade Organisation WFTO (Guaranteed Member) von 2015 bis 2022
  • Regelmäßige Sozial- und Sicherheitsaudits des südafrikanischen Großkunden Woolworth

 

 Informationen/Texte 

Ursprungswissen Kapula (Stand 12/2020)

 

 Länderinformation 

Informationen über Südafrika

 

 Fotos 

Besuch bei Kapula – November 2017

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Besuch bei Kapula – Februar / März 2012

Der neue Brennofen ist da – Januar 2012

Besuch Februar 2011

Bonuszahlung 2010

Besuch August 2010

Besuch Februar 2010

Besuch 2007

By Janina Lange on |

Karethic

 

Alle Informationen stammen von Altromercato.

 

Kurzporträt von Karethic

Lieferkette der Naturkosmetik

Rohstofferzeuger: Karethic
Funktion: Produzent
Handelsweg: Import und Vermarktung durch Altromercato / Italien, Verarbeiter Naturkosmetik: GALA srl. / Italien

Produkte: Shea Butter
Herkunft: Benin

Gründungsjahr: 2008

Struktur

Sheanüsse waren bereits zu Kolonialzeiten – auch als Zahlungsmittel – bekannt.
Die Nüsse der Karitébäume wachsen in 17 afrikanischen Ländern und werden traditionell von Frauen geerntet und verarbeitet. Man vermutet, dass heute um die 16 Mio. Frauen in der gesamten Herstellungskette tätig sind.

Die Mitglieder der Kooperativen, die mit Karethic zusammenarbeiten, sind Frauen, die in abgelegenen ländlichen Gebieten leben. Viele von ihnen sind Analphabeten, die das Wissen über die Herstellung von Shea Butter mündlich von ihren Familienmitgliedern erhalten haben.

Bei Karethic findet die Shea Butter Herstellung in reiner Handarbeit statt. Ein strenges Kontrollsystem angelehnt an den Grundsätzen der Karethic-Qualitätscharta sorgt für erstklassige Qualität. Bei der Extraktion wird auf chemische Lösungs- und Bleichmittel verzichtet, um die wertvollen Inhaltsstoffe und Eigenschaften des „Baumes der Gesundheit“ zu erhalten.

Karethic ist es gelungen, die afrikanische Ahnentradition mit dem Wissen der modernen ökologischen Landwirtschaft zu verbinden. Die Felder werden beispielsweise nur mit organischem Kompost angereichert, es werden keine Insektizide verwendet.

Karethic bietet Einkommen für ca. 500 Personen in der von Armut geprägten nördlichen Region Benins. Die fairen Löhne sichern nicht nur das Familieneinkommen, sondern auch die Schulbildung der Kinder.

 

Unternehmensziele/ Werte

  • Erhalt des Ökosystems
  • Traditioneller Produktionsmethoden
  • Soziale Förderung

 

Besonderheiten

Von der Shea-Produktion in Benin im Herzen von Atacora, einer von der Unesco als Biosphärenreservat anerkannte Region, bis zur Herstellung von Produkten in Frankreich engagiert sich das Unternehmen für die Erhaltung eines gesamten Ökosystems, um die positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen zu maximieren. Durch handwerkliche und nachhaltige Produktionsmethoden werden das Know-how und die Ressourcen der Sheabutter gefördert und bewahrt.

 

Bilder

 

By Janina Lange on 19. Mai 2022 |

Ambootia

 

Alle Informationen stammen von Altromercato.

 

Kurzporträt von Ambootia

Lieferkette der Naturkosmetik

Rohstofferzeuger: Ambootia
Funktion: Produzent
Handelsweg: Import und Vermarktung durch Altromercato / Italien, Verarbeiter Naturkosmetik: GALA srl. / Italien

Produkte: Grüner Tee
Herkunft: Indien

Gründungsjahr: 1861

Geschichte

Die Plantage wurde 1861 in den Hügeln von Darjeeling, im Norden von Kurseong, von britischen Kolonialisten gegründet. Der Name Ambootia leitet sich vom tibetischen Lepcha-Wort „Am-butia“ ab, was so viel wie Mangohain bedeutet.

Seit 1994 werden die Tees unter zertifiziert biologischen und Fairtrade Standards angebaut.

Ambootia ist Teil der Organisation „Darjeeling Organic Tea Estates Private Limited“ (= DOTEPL), die mehrere Teeplantagen vom Darjeeling-Himalaya bis zum Brahmaputra-Tal betreibt. DOTEPL basiert auf den Prinzipien der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Die Organisation ist ein Pionier und führendes Unternehmen in der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft und betreibt 14 Teeplantagen in Darjeeling, 3 Teeplantagen und 2 kleine Blattzüchterfabriken in Assam. Die Produktpalette umfasst Schwarz-, Grün- und Weißtees sowie viele weitere Teespezialitäten, die DOTEPL weltweit exportieren.

Ambootia wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), der IFOAM und dem Tea Board of India als ökologischer Musterbetrieb ausgewählt. Sie verfügen über eine hochmoderne Produktionsstätte zur Herstellung von Tees, die den internationalen Lebensmittelsicherheitsstandards entsprechen.

 

Einkommen

Ambootia schafft Einkommen für ca. 900 Personen.

Die durch den Fairen Handel erwirtschafteten Gewinne (einschließlich der Fairtrade-Prämie) werden für folgende Bereiche genutzt:

  • Umwelt: Wiederaufforstung, kleinbäuerliche Landwirtschaft
  • Einrichtungen für die Gemeinschaft: Schule, Sport
  • Gesundheit: Pflege, Pädiatrie, Medikamente
  • Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
  • Förderung der Hochschul- und Berufsausbildung durch Stipendien an junge Menschen

Unternehmensziele/ Werte

Einkommensschaffung und Schutz indigener Kulturen, nachhaltige, biologische Landwirtschaft

 

Bilder

By Janina Lange on |

Soap-n-Scent

 

Alle Informationen stammen von Altromercato.

 

Kurzportrait Soap-n-Scent

Lieferkette Naturkosmetik

Rohstofferzeuger: Soap-n-Scent
Funktion: Produzent
Handelsweg: Import und Vermarktung durch Altromercato / Italien

Produkte: Handgemachte Seifen, ätherische Öle

Gründungsjahr: 2004

Geschichte

Soap-n-Scent begann als privates Hobby der späteren Gründerin Pimarn Tovanabootr. Während sie in den Vereinigten Staaten lebte, lernte sie handgemachte Seifen herzustellen. Zurück in Thailand beschloss sie 2001, ihr Hobby zum Beruf zu machen und begann, die Rezepturen der Seifen an lokale Zutaten, wie Kurkuma (ein bei thailändischen Frauen anerkanntes Schönheitsmittel), anzupassen. Anfangs stellte Pimarn Seifen in der heimischen Küche her und verkaufte sie auf dem Basar der Stadt. Der Erfolg der Geschäftsidee stellte sich ein, als Aromatherapien und Spa-Behandlungen weiter verbreitet und nachgefragt wurden.

Heute arbeiten etwa dreißig Personen, meist Frauen, in der handwerklichen Seifengewinnung. Kooperationen gibt es darüber hinaus mit mehreren Gruppen lokaler Produzenten in der Region Chiang Mai, die Materialien und Rohstoffe für Seifen und andere Schönheitsprodukte liefern, wie z. B. Kokosöl, Reiskleieöl, Kräuter, Aromen und ätherische Öle und Seifenbeutel aus recyceltem und wiederverwendbarem Papier. Die Produkte werden im eigenen Geschäft in Chiang Mai verkauft und in die ganze Welt exportiert.

Im Jahr 2018 wurde Soap-n-Scent Mitglied der WFTO (World Fairtrade Organisation).

Einkommen

Soap-n-Scent bietet Einkommen für über 30 angestellte Handwerker/innen und verschiedene Gruppen von lokalen Produzenten. Zwei Drittel der Mitarbeiter von Soap-n-Scent sind Frauen, sowohl in der Seifenproduktion, als auch in den Arbeitsbereichen Design, Qualitätskontrolle, Marketing und Einkauf.

Der Betrieb zahlt mindestens den nationalen Mindestlohn, der ausreicht, um alle Lebenshaltungskosten zu decken. Frauen und Männer erhalten das gleiche Gehalt für gleiche Arbeit. Eine Krankenversicherung und ein jährlicher Gesundheitscheck gehören zu den Sozialleistungen. Die Mitarbeiter werden durch regelmäßige Treffen in Unternehmensentscheidungen einbezogen. Gruppen lokaler Lieferanten werden mindestens zweimal im Jahr besucht oder eingeladen.

Das Unternehmen hat sich verpflichtet, ihren Mitarbeitern die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu bieten und entspricht den Anforderungen der thailändischen Corporate Social Responsibility, eine angesehene nationale Zertifizierung des Ministeriums für Arbeit.

Unternehmensziele

  • Soziale Gleichheit
  • Ökologische Nachhaltigkeit
  • Handgefertigte Produkte auf Basis lokaler Rohstoffe

 

Produktwissen

Die handgefertigten Thai Seifen für die Natyr Kosmetikreihe „Soap for the planet“ werden von erfahrenen Soap-n-Scent-Handwerkern hergestellt. Für die Reinigungsbasis werden zwei wertvolle Naturöle verwendet, die typisch für asiatische Wellness-Traditionen sind: Kokosöl und Reisöl, die der Seife eine sehr weiche und angenehme Textur verleihen. Um die Formeln effektiver zu machen, sind die Seifen mit reinigenden natürlichen Extrakten wie Grüntee, Rosmarin und Sandelholz angereichert.

Die entspannende Wirkung wird dank der Synergien von ätherischen Ölen erzielt, die gemäß den Indikationen der Aromatherapie ausgewählt wurden und antibakterielle Eigenschaften haben.

 

Bilder

By Janina Lange on 16. Mai 2022 |

SOFA

 

Alle Informationen stammen von Altromercato.

 

Kurzportrait SOFA

Lieferkette Naturkosmetik

Rohstofferzeuger: SOFA
Funktion: Produzent
Handelsweg: Import und Vermarktung durch Altromercato / Italien, Verarbeiter Naturkosmetik: GALA srl. / Italien

Produkte: Grüner und Schwarzer Tee, Kokosnuss, Bergamotte
Herkunft: Sri Lanka

Gründungsjahr: 1997

Geschichte

Die Organisation SOFA (= Small Organic Farmers Association) besteht aus lokalen Kleinbauern, die gemeinsam auf ökologischen Landbau umgestellt haben und so vernetzt ihre Position auf dem Großmarkt stärken können. Der Schutz der Umwelt und der Erhalt der biologischen Vielfalt im Anbaugebiet war ein weiterer wichtiger Aspekt der Umstellung. Zum anderen war es das Ziel, durch Direktvermarktung Mindestpreise für die Produkte zu sichern. Dass sich Bauern zusammenschließen, die das Land selbst besitzen, ist ein wichtiges Novum für Sri Lanka. Der Anbau von Exportgütern, wie Tee, erfolgte nämlich schon immer nach dem Vorbild der Großplantage, erst kolonial, dann staatseigen oder im Besitz großer Privatunternehmen.

Heute hat sich SOFA zu einer Basisorganisation entwickelt, an der eine Vielzahl sri-lankanischer Produzenten beteiligt ist. SOFA-Bauern bewirtschaften Parzellen von weniger als einem Hektar, auf denen sie ökologischen Landbau betreiben. Über das Exportunternehmen Bio Foods, eines der weltweit führenden Unternehmen in der Vermarktung biologisch-dynamischer und biologischer Lebensmittel, gelangen die Produkte von SOFA auf den internationalen Markt.

Einkommen

SOFA bietet Einkommen für ca. 2.200 Menschen. Die Bauern, die Mitglieder der Organisation sind, erhalten faire Erzeugerpreise für ihre Ernte, technische Schulung und finanzielle Unterstützung. Sie profitieren von Entwicklungsprogrammen zur Verbesserung der ökologischen Landwirtschaft und von Wohlfahrtsprogrammen zur Finanzierung von Krediten, Renten, Gesundheits- und Ausbildungsprojekten. Das Programm „Farming Community Development“ wurde mit dem Fair-Trade-Award ausgezeichnet.

Weitere Einkommensmöglichkeiten in den dörflichen Gemeinschaften wurden durch die Entwicklung umweltfreundlicher Verpackungen geschaffen. Vor allem Frauen werden hier geschult. Ihre Teilhabe an den Aktivitäten der Organisation soll durch gleiche Entscheidungs- und Stimmrechte wie die der männlichen Mitglieder gestärkt werden.

Unternehmensziele

  • Umweltschutz
  • Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bauernfamilien
  • Stärkung der lokalen Gemeinschaften

Besonderheiten

Für die Umwelt: SOFA engagiert sich mit Ausbildungsmaßnahmen zu ökologischen Themen. Insbesondere hat die Organisation ein Sensibilisierungsprogramm für Schulkinder zu Umweltschutz und ökologischen Landbaumethoden ins Leben gerufen.

Die Auszeichnung mit dem Fair Trade Award ermöglichte es SOFA, die Verteilung von Teepflanzen, Nutztieren, landwirtschaftlichen Geräten, aber auch das Organisieren von Sozial- und Bildungsprojekten, zu finanzieren.

 

Produktwissen

Die von SOFA produzierte Bergamotte und der Schwarze Tee sind in der Natyr Pflegeserie für Männer enthalten. Die ätherischen Öle der Bergamotte sorgen für einen angenehm frischen, vitalisierenden Geruch, während Schwarzer Tee gleich vielfach wirkt: er reinigt die Haut, wirkt antibakteriell und beruhigt. Die Haut wird stimuliert und belebt. Die enthaltenen Vitamine, Spurenelemente und Mineralien des Schwarzen Tees wirken antioxidativ und sorgen für den Schutz der Haut und die Zellerneuerung.

 

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Fair Trade Lebanon

 

Alle Informationen stammen von Altromercato.

 

Kurzporträt Fair Trade Lebanon

Lieferkette Naturkosmetik

Rohstofferzeuger: Fair Trade Lebanon (FTL)
Funktion: Produzent

Handelsweg: Import und Vermarktung durch Altromercato / Italien, Verarbeiter Naturkosmetik: GALA srl. / Italien

Produkte: Damaszener Rosenblätter (Bestandteil der Natyr Bio-Kosmetik), Olivenöl, weiterverarbeitete Lebensmittel
Herkunft: Libanon, landesweite Produktionsgruppen

Gründungsjahr 2006

Geschichte

 

Fair Trade Lebanon (FTL) wurde 2006 gegründet, um die libanesische Landbevölkerung bei der Vermarktung ihrer reichhaltigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu unterstützen. Damals waren die Kleinproduzenten weder in Gruppen organisiert, noch hatten sie eine Ausbildung, die es ihnen ermöglichte, ihre Produkte gemäß den für den Export erforderlichen Standards anzubieten. Fair Trade Lebanon ging mit verschiedenen Organisationen Kooperationen ein, um Entwicklungsprojekte in ländlichen Gebieten zu fördern.

Heute sind ihre Gruppen und Genossenschaften in allen Regionen des Landes präsent, vom Norden bis zur Bekaa-Region, dem Libanongebirge und dem Süden. Jede Gruppe hat ihre eigene Spezialisierung: von Rosenanbau, Oliven und Olivenöl über Feigen- oder Granatapfelmarmelade bis hin zu verschiedenen Hülsenfrüchten, vielen Sorten Honig, Weiß- und Roséwein, Bulgur, Hummus, Salz und Seifen.

Einkommen

FTL bietet Einkommen für ca. 2.000 Produzenten, davon über 75 % Frauen. In den letzten Jahren haben sich auch viele Flüchtlinge aus Nachbarländern, darunter Syrien (über eine Million geflüchtete Menschen), Palästina und Irak, angeschlossen.

Unternehmensziele

FTL möchte die traditionellen Werte und Arbeitsweisen der bäuerlichen Bevölkerung erhalten und stabile Einkommen durch qualitativ hochwertige und Bio-zertifizierte Produkte ermöglichen. Außerdem setzt sich die Organisation dafür ein, den Wiederaufbau zerstörter Strukturen in den ehemaligen Konfliktgebieten voranzutreiben und das friedliche Zusammenleben der ethnischen Gruppen im Land zu fördern.

Besonderheiten

Ein großer Erfolg ist das von der EU geförderte Projekt „Lebanese Fair Trade Towns“, bei dem 9 sogenannte Fair Trade Städte geschaffen wurden, mit dem Ziel. diese Städte an das internationale Fair Trade Netzwerk anzubinden. Die gelungene Vernetzung dieser Fair Trade Towns ist besonders wichtig in einem Land, in dem 18 ethnische Gruppen zusammenleben und über ein Viertel der Bevölkerung Flüchtlinge aus Nachbarländern sind. Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit werden gemeinsam gelebt.

 

Die Erzeugergenossenschaften

Zwei Gruppen haben sich auf die Herstellung von getrockneten Blütenblättern der kostbaren Damaszener Rose spezialisiert. Die Landwirte kultivieren diese Rosenart seit vielen Generationen.

Die Genossenschaft Nejmet el Sobeh

Sie liegt im südlichen Teil der fruchtbaren Ebene von Bekaa und wurde 1997 von einer Gruppe engagierter Frauen gegründet. Die Genossenschaft befindet sich in der Stadt Mhaydthe und besteht heute aus 23 Frauen und 3 Männern, die frische Rosen von Kleinbauern kaufen und in Innenräumen trocknen. Die Qualitätskontrolle von Fair Trade Lebanon stellt sicher, dass der Prozess hohen Qualitätsstandards entspricht.

Die Genossenschaft Qleyaa Farm

Sie arbeitet in einem Dorf mit 5.500 Einwohnern im Süden des Libanon, im Haus von Marjeyoun, nur einen Kilometer von der Blauen Linie entfernt (im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen als Rückzugslinie für den Abzug der israelischen Besatzungstruppen aus dem Südlibanon gezogen). FTL half durch Schulungen und Ausrüstung beim Wiederaufbau der Landwirtschaft in dem durch die Konflikte schwer beschädigten Gebiet. 42 Mitglieder profitieren heute von diesen Maßnahmen.

 

Produktwissen

Die Damaszener Rose ist wegen der Eleganz ihres Duftes als Königin der Rosen bekannt. Seit Jahrhunderten wird sie im Libanon zu Rosenwasser verarbeitet, das in vielen typischen Süßigkeiten verwendet wird. Ihre Blütenblätter werden Gerichten zugesetzt oder für Kräutertees getrocknet.

Die Blütenblätter sind auch ein wertvoller Inhaltsstoff der Naturkosmetiklinie Bio Natyr, die von Altromercato für die Gesichts- und Körperpflege entwickelt wurde. Die Blütenblätter sind reich an Vitamin E und Linolsäure, wirken regenerierend, ausgleichend und entgiftend auf die Haut. Dank der raffinierten frischen und duftenden Noten der Damaszener Rose eignet sie sich besonders für gestresste Haut im städtischen Umfeld.

 

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